Am Sonntag empfang das U16 Bundesliga-Team die Gäste aus Crailsheim im ISSW. Beide Heimspiele konnte der USC Heidelberg bereits für sich entscheiden. Die Gäste, die bis dahin erst eines ihrer vier Spiel gewinnen konnten, waren die klaren Underdogs bei dieser Begegnung.
Das Spiel entpuppte sich dennoch als schwierigste Aufgabe der noch jungen Saison für die Heidelberger, die sich ihrer Favoritenrolle bewusst waren. Im ersten Viertel ließ man die die Crailsheimer immer wieder zu einfachen Punkten kommen und viele Leichtsinnsfehler der Heidelberger verhinderten einfache Abschlüsse. Mit 5 Punkten Rückstand ging man in das zweite Viertel. Den Crailsheimer schenkte man damit viel Selbstvertrauen. Das Momentum nahmen sie mit in das zweite Viertel des Spiels, dem die USCler nichts mehr entgegenzustellen wussten. Defensiv verloren sie die komplette Kontrolle des Spiels. Die Crailsheimer konnten sich durch 12 Offensivrebounds in der ersten Hälfte immer wieder zweite Wurfchancen erarbeiten. Normalerweise übernimmt Leistungsträger Nevio Bennefeld, der dieses Spiel pausierte, in diesen Situationen die Verantwortung für das Team durch konsequente Arbeit am defensiven Brett. Dem Team merkte man an, dass keiner bereit war diese Verantwortung zu übernehmen. So unterlag man vor der Halbzeit den Merlins 15:24 und ging mit 14 Punkte Rückstand in die Kabine.
„Taktiktisch und auch technisch konnten wir den Jungs grundlegend keine großen Vorwürfe machen. Wir Coaches konnten dem Team in der Hinsicht nicht mehr helfen. Das Problem war einzig und allein der Wille zu gewinnen. Schlechte Körpersprache und mangelnde Intensität führten zu dem Ergebnis der ersten Halbzeit. Den Jungs haben wir in der Halbzeit klar gemacht, dass sie das Spiel nicht mit unserer Hilfe gewinnen konnten, sondern dass sie jetzt selbst dafür verantwortlich sind.“, so Coach Daniel Ryklin.
Offenbar hatte das Trainerteam die richtigen Worte gefunden. Im starken Kontrast zur ersten Hälfte gingen die USCler mit einem unglaublich hohen Level an Energie in das dritte Viertel. Vor allem defensiv fand das Team zu seiner alten Stärke. Man ließ die Crailsheimer nur noch wenige Male scoren. Schnelles umschalten und Ballgewinne führen zudem zu einfach Punkten. Das Team zeigte nun deutlich, dass sie dieses Spiel gewinnen wollen und holten nach und nach die Crailsheimer ein. Adrian Hieber, der in der ersten Hälfte keinen Korb erzielen konnte, erzielte 13 Punkte in der zweiten Hälfte. Das Team übernahm vor allem auch endlich gemeinsam die Verantwortung bei der Reboundarbeit. Allen voran Oliver Rouimyate, der nicht nur mit starken 14 Punkten vom Feld ging, sondern allein in der zweiten Halbzeit 9 Rebounds einsammelte. Zudem sicherte sich das Team 16 Offensivrebounds in der zweiten Hälfte und das trotz kleiner Aufstellung. Am Ende des Viertels war der Rückstand komplett abgebaut und man konnte mit einem 9:0 Lauf die erste Führung des Spiels holen. Das Spiel war allerdings noch nicht entschieden. In 10 Minuten ist im Basketball wirklich alles möglich! Dem Team gelang es aber mit einem großen Kraftakt das Level an Intensität bis zur letzten Sekunde des Spiels zu halten. Die Führung konnte man halten und auch immer wieder etwas ausbauen. Am Ende ging der USC Heidelberg durch sein starkes Comeback im dritten Viertel als Sieger vom Feld.
Headcoach Liridon Kqiku zieht folgenden Schluss aus dem Spiel: „Für das Team war dieser Sieg unglaublich wichtig. Zum einen musste das Team den Rhythmus an beiden Enden des Spielfelds ohne Nevio finden und zum anderen mussten einige Spieler Verantwortung übernehmen. Ich glaube, dass dieses Spiel den größten Lerneffekt in dieser Saison für die Spieler hatte. Daniel und ich haben vor allem in der zweiten Halbzeit praktisch keine taktischen Vorgaben oder Korrekturen gemacht. Wir haben die Spieler nur immer wieder ermutigt weiter mit dieser Intensität zu spielen. Die Jungs haben sich diesen Sieg in der zweiten Hälfte ganz allein erarbeitet und auch verdient!“
Als nächstes erwarten die VfL Kirchheim Knights das JBBL-Team des USC Heidelberg am 13. November.
USC Heidelberg – HAKRO Merlins Crailsheim 73:63 (14:19– 29:43 – 56:53)
Für den USC spielten:
Gacel Ruf (15 Punkte, 6 Rebounds), Oliver Rouimyate (14/12), Adrian Hieber (13/1), Miquel Grau Rodriguez (11/6), Leonhard Mitschke (8/4), Arthur Soloviov (6/5), Leon Detavernier (4/15), Elias Holt (2/3), Julius Schneider, Stefan Sora & Matthis Neuville.
Boxscore: https://www.nbbl-basketball.de/scoutings/?matchID=27435