Der gebürtige Heidelberger Niko Neithardt (38) fotografiert regelmäßig bei den Heimspielen der MLP Academics Heidelberg. So auch zum Abschluss der regulären Saison am Sonntag (15.30 Uhr/live bei Dyn ab 15.15 Uhr) gegen die Tigers Tübingen. Neithardt kümmert sich nicht um klassische Sportfotografie, sondern ergänzend zu manch anderen Kolleginnen und Kollegen im SNP dome um das ganze Drumherum und die Fans.
Seit knapp 20 Jahren fängt er gemeinsam mit seiner portugiesischen Frau Andreia besondere Momente ein. Niko arbeitet im Fotostudio der „Commissary“ von Metropolink in der Patrick-Henry-Village. In der ehemaligen US-Liegenschaft feiert das Metropolink Festival im Sommer (25. Juli bis 3. August 2024) sein zehntes Jubiläum. In einem urbanen Kunstmuseum hat Niko die Academics-Profis und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Organisation des Bundesligisten der Reihe nach fotografiert. Eine coole Location – mit außergewöhnlichem Ambiente.
Seine Hobbies sind Basketball und Fitness. Der SNP dome ist ähnlich wie das Fotostudio vor den Toren Heidelbergs zu einer Wohlfühloase und seiner „zweiten Heimat“ geworden. Unsere fünf Fragen gehen diesmal an den sympathischen Fotokünstler Niko Neithardt, der seit 2022/2023 bei unseren Jungs vom Neckar engagiert dabei ist.
Niko, wie bist Du denn zu den Academics gestoßen?
Niko: Ich war das erste Mal privat beim letzten Spiel der vorletzten Saison. Nach dem Spiel war ich neben dem Sportlichen so fasziniert von der Stimmung, dass ich für mich entschieden habe: ‚Ich will hier nächste Saison unbedingt fotografieren.‘ Wie der Zufall es dann wollte, fand einige Monate später bei uns in der Commissary ein Event statt, bei dem die neue Mannschaft vorgestellt wurde. Damals konnte ich die nötigen Kontakte knüpfen, um für die Academics zu fotografieren.
Du gehörst einem kreativen und regional verankertem Künstlerkollektiv an. Was ist Eure Herangehensweise – Eure Mission und Vision?
Niko: Wir vom Team „Studio Portazul“ sind sehr gute Freunde und arbeiten eng zusammen. Wir machen viele Events, Stammtische und Workshops für andere kreative Menschen. Mit unserem Studio bieten wir auch eine Location, um sich fotografisch weiterzuentwickeln und kreativ auszuprobieren.
Das Internet kann Segen, aber auch Fluch sein. Wieso bleibt trotzdem für Dich eine wohltuende Nische für künstlerische Fotografie und inszeniertem Filmgenre?
Niko: Ich nutze das Internet am liebsten, um sich zu vernetzen und mit anderen Talenten gemeinsam etwas Schönes zu erschaffen. Bei der Fotografie ist es ja grundsätzlich so, dass Platz dafür geschaffen werden sollte, zum Beispiel durch physische Ausstellungsräumlichkeiten, damit sich der Betrachter individuell auf die Fotos einlassen kann. In jedem Jahr bekomme ich die Möglichkeit, dass ein Bildband über die MLP Academics gedruckt wird. Das war letzte Saison der Fall – und es wird auch nach dieser Spielzeit wieder so sein.
Was genau fasziniert Dich bei den BBL-Spielen im SNP dome – wohin wird Dein Fotografenauge gelenkt?
Niko: Ganz klar: An erster Stelle stehen für mich die Fans, sie sind bei mir im Fokus. Ich liebe es zu beobachten, mit wie viel Leidenschaft sie gemeinsam mit der Mannschaft durch Höhen und Tiefen gehen. Jedes Spiel hat seine eigene Stimmung. Ich schaue immer danach, was es individuell besonders macht, und versuche, es in meiner Bildsprache zu interpretieren.
Bitte vervollständige für uns den Satz: Basketball als Sportart und insbesondere die MLP Academics sind für mich …
Niko: … viel Leidenschaft, ein großes Familientreffen und ein wichtiger Ankerpunkt in Heidelberg. Die Spiele der MLP Academics packen mich immer. Insbesondere fünf Minuten vor dem Ende, wenn es um alles oder nichts geht. Jeder Korb, jeder Rebound, jedes Foul, jeder Ausball zählt. Die Spannung ist dann dermaßen unerträglich, dass ich das Gefühl bekomme: ‚Mensch, Du musst jetzt aus der Halle, Du hältst das kaum aus!‘ Teilweise kann ich vor lauter Aufregung nicht mehr fotografieren (lacht).
Niko, danke fürs Gespräch. Gestatte mir eine Bemerkung: Deine Fotos sind einfach top!
Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien