Die MLP Academics Heidelberg haben im Nachholspiel des 27. Spieltags einen Arbeitssieg gefeiert. Das Team von Frenki Ignjatovic führte von der ersten bis zur letzten Minute, hatte mit den HEBEISEN WHITE WINGS jedoch einen zähen Gegner.
Zum ersten Mal seit einigen Wochen stellte Headcoach Frenki Ignjatovic seine Startformation um: Jaleen Smith und Niklas Ney ersetzten Eric Palm und Martin Seiferth. Trotz oder gerade wegen dieser Umstellungen startete Heidelberg gut ins Spiel: Durch vier Distanztreffer und eine stabile Defensive setzten sich die MLP Academics auf 14:4 ab (5. Spielminute). Als kurz darauf dann auch Shy Ely nach einigen Fehlversuchen sein Zielfernrohr richtig justiert hatte und auf +14 stellte, sah sich Simon Cote zu seiner ersten Auszeit gezwungen (20:6, 6.). Trotz der Ansprache des US-Amerikaners fanden die Gäste aber kaum ihren Rhythmus. Vielmehr kontrollierten die Hausherren durch ihre Offensive das Spielgeschehen und verdienten sich die Viertelführung (27:14, 10.).
Foto: David Aichele nutzte seine Spielanteile, um sich für zukünftige Aufgaben zu empfehlen. Foto: Alfred Gerold.
Ab der 11. Spielminute gingen die HEBEISEN WHITE WINGS dann wesentlich fokussierter zu Werke. Die Hessen arbeiteten sich durch eine aggressivere Verteidigung ins Spiel und konnten vor allem unter dem Korb Akzente setzen. Da Ignjatovic mit dem Spiel seiner beiden Center nicht zufrieden war, setzte er bereits zu diesem frühen Zeitpunkt auf Youngster David Aichele. Der 19-Jährige machte seine Sache gut, doch da Luquon Choice zwei Distanzwürfe in Folge durch die Reuse schickte, musste der serbische Übungsleiter zur Auszeit bitten (31:24, 13.). Heidelberg brauchte dennoch einige Momente bis Eric Palm das Heft des Handelns in die Hand nahm. Der Routinier machte fünf Zähler am Stück – und sorgte damit für Entlastung. Abschütteln konnten die MLP Academics Hanau dadurch aber nicht. Erst recht nicht als Niklas Würzner binnen einer Aktion zwei Foulpfiffe kassierte. Die Hessen nutzten die Freiwürfe und den gewonnenen Ballbesitz und schlossen wieder auf. Das Halbzeitergebnis war entsprechend ein Symbolbild der ersten 20 Minuten: Auf beiden Seiten gab es viele Fouls und kleinere Läufe. Eine nachhaltige Spielkontrolle hatte keines der beiden Teams (46:41, 20.).
Obwohl sich beide Mannschaften in der Pause neu aufgestellt hatten, misslang der Start in Halbzeit zwei – diverse offene Würfe wurden liegen gelassen. Zur Zufriedenheit der meisten Zuschauer fanden die MLP Academics als erstes Team offensiv in die Spur. Der kleine 11:4-Zwischenspurt wurde zwar durch einen Jönke-Dreier und weitere Choice-Punkte beendet, Hanau musste jedoch vorerst abreißen lassen (65:54, 27.). Wirklich davonziehen konnten die Hausherren aber weiterhin nicht. Hanaus gallige Verteidigung und Luquon Choice waren dafür die Hauptgründe. Der bullige Guard stellte Heidelbergs Defensive vor zahlreiche Probleme und sorgte vor dem Schlussabschnitt für eine offene Partie (68:65, 30.).
Auch im Schlussabschnitt fanden die MLP Academics als erstes Team in die Spur. Dennoch agierten sie zu fahrig, um tatsächlich zwingend Gefahr auszustrahlen. Als Choice schließlich seinen fünften Distanztreffer der Partie folgen ließ, war das Spiel vollkommen offen (71:70, 34.). Da den Hausherren jedoch defensive Stopps gelangen, konnten sie sich wieder auf acht Zähler absetzen. Entschieden war die Partie jedoch noch immer nicht. Doch Hanau konnte – trotz aller Bestrebungen – das Blatt nicht mehr wenden. Heidelberg war zur rechten Zeit konzentriert genug, um den Sieg einzufahren.
Durch den 88:75-Sieg legen die Kurpfälzer im Kampf um den Playoff-Heimvorteil gegenüber der Konkurrenz damit wieder vor – und reisen nun zum Ende der Woche nach Ehingen.
Simon Cote: „Glückwunsch an Frenki zum verdienten Sieg. Unser Team hatte viel Energie, viel Glaube. Wir lagen früh und deutlich zurück. Heidelberg hat gut gespielt, die Dreier getroffen und sich abgesetzt. Wir waren da in einem kleinen Loch. Dennoch haben wir uns gut ins Spiel zurückgekämpft. Das wusste ich. Letztlich haben wir aber zu viele Fehler gemacht. Vor allem defensiv.“
Frenki Ignjatovic: „In erster Linie gratuliere ich Simon und seiner Mannschaft zum guten Saisonverlauf. Wir wussten, dass das ein ganz schweres Spiel werden würde. Die Mannschaft hat einen großen Teamspirit. Wir haben ein knappes Spiel erwartet, gerade weil die letzten zwei Wochen schwer waren. Es waren sehr viele Spieler krank, da hätten wir Probleme gehabt eine schlagfähige Mannschaft zusammenzustellen. Zudem konnten wir hier nicht in der Halle trainieren. Die Handballer waren da, und wir haben in jeder Halle der Stadt Heidelberg trainiert. Ich glaube, dass ich jetzt alle Hallen kenne. Man hat gespürt, dass die Spieler froh sind, dass sie wieder hier spielen können. Wir beginnen gut, doch dann kommen Fehler dazu. Von uns und von den Schiedsrichtern. Doch über die Schiedsrichter ärgere ich mich nicht so, eher maßlos über die zwei unsportlichen und das technische Foul. Hanau kommt dann ins Spiel rein, hat nach fünf Siegen in Folge Selbstvertrauen ohne Ende.“
Für Heidelberg spielten: Shy Ely 18 Punkte, Evan McGaughey 15, Jaleen Smith 13, Niklas Würzner 12, Albert Kuppe 9, Eric Palm 8, Niklas Ney 8, Lennart Steffen 3, Martin Seiferth 2, Lukas Rosenbohm und David Aichele.
Für Hanau spielten: Luquon Choice 23 Punkte, Till-Joscha Jönke 15, Paul Albrecht 15, Christopher Brady 6, Josef Eichler 4, Adom Jacko 4, Chase Adams 3, Christian von Fintel 3 und Lavon Long 2.