Großartig gekämpft, toll gespielt, aber am Ende doch verloren – die MLP BasCats USC Heidelberg zeigten am Samstagabend, wozu sie eigentlich fähig sind. Nach zuletzt drei Niederlagen in der 2. Liga hielten sie gegen den Sechsten der 1. Liga, Eisvögel USC Freiburg, drei Viertel lang blendend mit, mussten sich dann aber doch mit 60:74 (20:13, 36:34, 50:50) geschlagen geben. Die Partie begann so ganz anders als die letzten Spiele. Aggressiv, bissig, zweikampfstark und treffsicher – so hatte man die BasCats die letzten Wochen nicht gesehen. Freiburg zeigte sich sichtlich beeindruckt. Bei Heidelberg wurde Erica Carlson zum „Turm“ in der Schlacht. Die 24-jährige Amerikanerin, 1,93 Meter groß, war die überragende Spielerin des Abends. 14 Punkte machte sie alleine im ersten Viertel, glänzte zudem mit vielen guten Vorlagen und zahlreichen Rebounds. Da kamen selbst die Amerikanerinnen Freiburgs, Marisa Greene, Brooque Williams und Jahzinga Tracey ins Staunen. 20:13 war der sehr überraschende Stand nach dem ersten Viertel. Zu Beginn des zweiten Viertels bauten Elena Hofmann und Jill Young die Führung noch aus, doch dann kam Freiburg auf. Williams gelangen fünf Korberfolge in kurzer Folge, Tracey traf einen Distanzwurf, Greene glich zum 30:30 aus. Doch die sehr agile Sara Kranzhöfer und Erica Carlson sorgten für eine Zweipunkteführung zur Halbzeit. Der letzte Korbererfolgs Carlsons nach herrlichem Pass von Angela Oehler war ein einstudierter Spielzug, den Trainer Dennis Czygan in der Auszeit zuvor angesagt hatte.
Auch in der zweiten Halbzeit sahen die 150 Zuschauer – eine äußerst enttäuschende Kulisse – ein schnelles und hochklassiges Basketballspiel. Die BasCats ließen keinen Deut nach, Erica Carlson traf weiterhin hochprozentig, Berit Adrion rackerte unter den Körben, Serena Benavente führte klug Regie, aber Freiburg blieb dran. Vor allem Tracey drehte jetzt auf. Pech für die BasCats, dass sie mit der Schlusssirene des dritten Viertels einen Korb mit anschließendem Foul kassierten. Zu Beginn des vierten Spielabschnittes sorgte Williams für die erste Freiburger Führung seit langer Zeit, die Carlson nur noch einmal ausgleichen konnte. Der Bundesligist zeigte nun seine Klasse, spielte unbekümmert und ganz selbstsicher auf und traf fast jeden Wurf. Die BasCats konnten sich offensiv jetzt nicht mehr durchsetzen, so dass die Gäste auf 16 Punkte davonzogen. Mit 24:10 ging das Schlussviertel an sie. Eine tolle Leistung der BasCats, auf der sie für das Spiel in Speyer und dann in der Rückrunde aufbauen können. In dieser Form sind die Play-Offs machbar.
Punkte MLP BasCats: Carlson 31, Adrion 6, Kranzhöfer 6, Young 5/1, Meusel 4, S. Rickert 2, Oehler 2, Veith 2, E. Hofmann 2, Benavente, Stage, Heller. Punkte Freiburg: Greene 19, Tracey 19/1, Williams 16, Schmidt 6, F. Höre 5/1, Schlüter 5/1, Schindler 4, Möller, Hodapp, Hoffmann.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Ich bin stolz auf das Team, wir haben sehr viel von dem umgesetzt, was wir wollten. Erica hat ein Riesenspiel gemacht, Berit hat super gearbeitet, Sara hat die Würfe genommen“.
Co-Trainer Oliver Muth: „Heute hat man endlich mal wieder gesehen, dass wir vier Mal die Woche hart im Training arbeiten. Das war eine starke Leistung. Uns fehlt noch deren Sicherheit im Spiel eins gegen eins“.
Erica Carlson: „Warum können die Gegner nicht immer so hart verteidigen. Wir brauchen das wohl. Und wenn wir bei den Niederlagen so verteidigt hätten wie heute, hätten wir mit 20 Punkten gewonnen“.
Angela Oehler: „Ich habe erwartet, dass wir gut mithalten können, schließlich haben wir gut trainiert. Wir wollten was zeigen, und das haben wir vor allem im ersten Viertel getan. Das war bombastisch. Der Hauptunterschied zur 1. Liga ist die Athletik, und dass die auch unter Druck noch treffen“.