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11. Januar 2013

Die "Überflieger" kommen!

Zwölf der letzten 13 Spiele gewonnen, das beste Offensivteam (91,4 Punkte), höchste Effektivität (97,4), Erster bei Steals (7,8 – zusammen mit den Academics) und Assists (16,4) – kurz: SC Rasta Vechta! Ohne Zweifel stellen die „Rastaner“ derzeit neben Göttingen (zuletzt 9:1 Siege) das beste Team der Liga mit hervorragenden Aussichten zumindest auf den sportlichen Aufstieg in die BBL. Am vergangenen Wochenende wurde der damalige Tabellendritte Düsseldorf mit einer Packung von 99:79 nach Hause geschickt. Ohne Frage wartet auf die MLP Academics Heidelberg am kommenden Sonntag, 17 Uhr im Olympiastützpunkt eine höchst anspruchsvolle Aufgabe.

 

Der Erfolgsweg der Norddeutschen in den letzten Jahren ist beeindruckend. 1979 wurde der Verein unter den Reggae-Songs von „Rastaman“ Bob Marley gegründet, der Name war schnell gefunden – „Rasta“ eben. Ähnlich erfolgreich wie bei Bob Marley verlief die Erfolgsgeschichte und führte in dieser Saison bis in die Pro A. Und auch da sieht es momentan nach einer raketenartigen Fortsetzung aus. In der Kreisstadt findet das Basketballteam inzwischen einen riesigen Anklang. Pünktlich zur Saison 2012/2013 wurde eine neue Halle mit einem Fassungsvermögen von 2000 Zuschauern gebaut. Sie ist bei jedem Heimspiel restlos ausverkauft. „Diese Stadt hat Bock auf Basketball“, weiß Manager Alexander Müller. – Basketball-Fieber pur also in Vechta!

 

Offensichtlich gut funktioniert auch das organisatorische Fundament – und ist wahrscheinlich sogar der Ausgangspunkt für den Erfolg. Denn wie kam man nur beispielsweise zu einem Richard Williams, einem nur 1,75 m großen amerikanischen Basketball-Rastelli, der die Liga-Effektivitätstabelle (25,12 Punkte) anführt, Erster bei den Assists (7,94 pro Spiel !) ist und nebenbei noch 19,6 Punkte pro Spiel selbst auflegt? Absolute Traumzahlen! Und auch für die richtigen Nebenleute scheint gesorgt zu sein: Das sind vor allem die Landsleute Corey Hassan und AJ Rudowitz, die durchschnittlich 11,3 und 10,6 Punkte erzielen, der kanadische Flügel Jacob Doerksen (13,5 Punkte pro Partie) und der deutsche Centerspieler und Ex-Nationalspieler  Dirk Mädrich (10,7 Punkte per Game). Und bekannte Namen wie Benjamin Fumey, Robert Ferguson oder Flavio Stückemann kommen von der sehr tief besetzten Bank.

 

Beim Hinspiel in Vechta zogen sich die Academics am Nikolaustag hervorragend aus der Affäre und lagen noch in der 33. Minute sogar mit 83:73 in Führung. Dann kamen kurz nacheinander drei Dreier von Daniel Krause und die Rastaner gewannen mit einem unwiderstehlichen Endspurt doch noch mit 102:94. Williams (23 Punkte, 10 Assists) und Doerksen (23 Punkte) überragten bei Vechta, bei den Academics überzeugten Kristian Kuhn (19 Punkte, 9 Rebounds), Clint Sargent (19, 5/10 Dreier), Tristan Blackwood (13) und Christian von Fintel (12, 4/6 Dreier).

 

So oder so, am Sonntag trifft man auf einen hochinteressanten Gegner – sicherlich vor allem auch für das fachkundige Heidelberger Publikum. Die Favoritenposition ist wohl an Vechta vergeben, doch auch das Academics-Team ist sich seiner eigenen Stärke  bewusst. Bange machen gilt nicht, in dieser Liga hat erfahrungsgemäß jedes Team gegen jedes eine reelle Siegchance. Entscheidend ist immer der Spielverlauf. Eines scheint jedoch klar: Nachlässigkeiten wird man sich am Sonntag keinesfalls erlauben können. Es geht um 100%ige Konzentration über 40 Minuten! – Dann könnte am Sonntag ein absolutes basketballerisches Highlight herausspringen.

 

Claus Ebert