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13. Februar 2013

Kontinuität ist gefragt!

Im Kommentar des Rhein-Neckar-Fernsehens zum überragenden 86:70-Erfolg der MLP Academics gegen den Tabellendritten Düsseldorf Baskets hieß es am Montagabend im RNF-Sportreport: „Die Gastgeber liefern eine Leistung ab, die eines Tabellenführers würdig wäre“.

Keine Frage, das war am Sonntagnachmittag in der Tat eine Galavorstellung in puncto Teamplay! Doch Vorsicht ist dennoch geboten, denn das Problem der Heidelberger Mannschaft lag  bisher darin, dass nach einem Hoch zumeist ein Tief folgte. Die Saison 2012/2013 gleicht bisher aus Heidelberger Sicht eher einer Achterbahnfahrt denn einem kontinuierlichen Verlauf. Die große mentale Herausforderung für das Team von Headcoach Garbelotto für das Spiel gegen Gotha am kommenden Sonntag zu gewohnter Zeit, 17 Uhr im Heidelberger Olympiastützpunkt besteht also darin, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und mit der gleichen Intensität und Einstellung ans Werk zu gehen wie gegen Düsseldorf. Angesichts der Ausgeglichenheit in der Tabelle kann man sich eine Berg- und Talfahrt in den restlichen neun Saisonspielen nicht mehr leisten, will man am Ende einen der diesmal von so vielen Mannschaften begehrten Playoff-Plätze belegen. Vier Mannschaften liegen nur einen Sieg hinter den Academics und drei weitere haben einen Abstand von zwei Siegen.

Zu diesen drei Mannschaften gehören die OeTTINGER Baskets Gotha, der Gegner vom Sonntag. Es ist klar, dass die Thüringer am Sonntag ebenfalls hochmotiviert sein werden. Sie sind zwar in dieser Saison neu in der Pro A, wurden aber anfangs gar als einer der Favoriten gehandelt, weil hinter dem Verein mit der Brauerei Oettinger ein potenter und sehr ambitionierter Sponsor steckt, der den mittelfristigen Plan eines Aufstiegs in die BBL verfolgt. Dementsprechend hochgradig besetzt ging das Gothaer Team in die Saison. Die ersten Partien verliefen aber alles andere als wunschgemäß, mit der Folge, dass inzwischen einige Spieler und Trainer Simic ausgewechselt wurden. Seitdem haben sich die „Raketen“ stabilisiert und fünf ihrer acht Siege errungen, gegen Nürnberg 103:91, gegen Crailsheim 66:63, in Leipzig 81:67, gegen Cuxhaven 94:85 und zuletzt gegen Kirchheim 107:97. Herausragende Akteure bei diesem jüngsten Gothaer Erfolg waren die beiden Amerikaner Chase Griffin (28 Punkte, 9/12 aus dem Feld), Torvoris Baker (19 Punkte, 10 Rebounds) und die beiden Deutschen Leo Niebuhr (29 Punkte, 9/12 aus dem Feld) und Albert Kuppe (18 Punkte, 6 Rebounds, 5 Assists). Albert Kuppe stammt aus der Region Rhein-Neckar und spielte früher unter anderem beim Basketball College Rhein Neckar NBBL, bei der SG Mannheim und zuletzt bei BIS Speyer in der Pro B). In Gotha hat er sich beeindruckend weiterentwickelt und nimmt dort inzwischen eine Starting Five-Position ein. Ein weiterer Stammspieler, Jan Lipke, musste zuletzt verletzungsbedingt pausieren. Aufgrund eines Achillessehnenabrisses ist der amerikanische Center Dustin Mitchell  bis zum Saisonende nicht mehr dabei. An seiner Stelle kam aber im Spiel gegen Kirchheim der zuvor langzeitverletzte Centerspieler Joleik Schaffrath wieder zurück.

Das Hinspiel gewannen die Academics nach dramatischem Verlauf und Verlängerung mit 99:94. Für Gotha punkteten Niebuhr (20), Baker (18) und Lipke (18) am besten, die meisten Heidelberger Punkte erzielten Clint Sargent (24), Oliver Komarek (24), Devin White (18) und Kai Barth (15).

Auch das Rückspiel könnte spannend werden. Wichtig wird für die Academics, wie schon angedeutet, sein, ob sie es schaffen mit einer Einstellung und einer  Teamdefense wie gegen Düsseldorf in die Partie zu gehen. Besonderer Anreiz kann die Tatsache sein, dass mit einem Sieg der Kontakt zu Platz sechs gewahrt bliebe.

Claus Ebert