Zweieinhalb Minuten vor Spielende waren die Academics ganz nah an einem großen Überraschungserfolg beim Tabellenzweiten BG Göttingen. Gerade hatte Blackwood die Heidelberger vor 2000 Zuschauern mit seinem zweiten Dreier innerhalb einer Minute mit 75:71 in Führung gebracht.
„Die Mannschaft hat wirklich gut gespielt und kämpferisch ausgezeichnet dagegen gehalten“, war denn nach der Partie auch Heidelbergs Manager Matthias Lautenschläger mit dem Auftreten der „Riesen vom Neckar“ zufrieden. „Am Ende waren es zwei, drei Dinge, die das Spiel zugunsten der Göttinger entschieden. Alles in allem war es aber eine sehr ansprechende Vorstellung unserer Jungs, die ganz nahe am Sieg waren und Werbung für das mit Spannung erwartete Derby am kommenden Sonntag gegen Karlsruhe betrieben haben.“
Mitentscheidend für die Niederlage war die allzu frühe Foulbelastung von White (4. Foul in der 22. Minute) und Crowder (4. Foul gar schon in der 17. Minute), zumal der dritte Big Man, der zuletzt sehr überzeugende Kristian Kuhn, wegen Krankheit nicht eingesetzt werden konnte. Crowder hatte sehr gut begonnen und bis dahin bereits 10 Punkte bei hundertprozentiger Ausbeute (3/3 Feldkörbe, 4/4 Freiwürfe) sowie zwei Rebounds und einen Steal beigetragen. Devin White fand infolge der frühen Foulbelastung überhaupt nicht ins Spiel und war am Ende bei lediglich 8:54 Minuten für seine Verhältnisse ungewohnt ineffektiv. Umso stärker trumpften während der ersten Halbzeit – neben Yannick Crowder -Ayron Hardy (bis dahin 9 Punkte, 4 Ballgewinne) und Clint Sargent ( bis dahin 4/4 Dreier) auf und sorgten zusammen mit Oliver Komarek und Janis Heindel maßgeblich dafür, dass die Gäste zwischenzeitlich mit 16:12 (8. Min.), 30:22 (12.) und 40:37 (15.) vorn lagen.
Auch nach dem 46:46-Pausenstand verlief die auf gutem Pro A-Niveau stehende Begegnung extrem ausgeglichen und die Dramatik nahm von Minute zu Minute zu. Nach dem 56:53 für Göttingen eroberten Tristan Blackwood mit drei Freiwürfen und Ayron Hardy mit einem Dreipunktspiel die Führung zum 59:56 zurück und nach dem 61:58 verpasste man durch zwei Dreierfehlversuche sogar eine höhere Heidelberger Führung nach drei Vierteln.
Nach dem oben erwähnten 71:75 rettete insbesondere Akeem Vargas den Tabellenzweiten, zuerst mit einem Dreier zum 77:76 und anschließend mit sechs sicher verwandelten Freiwürfen bis zum 85:77. Den Heidelbergern fehlten jetzt unter den Körben ein bisschen die großen Spieler und von außen das nötige Wurfglück. Immerhin blieb die Genugtuung, dem Tabellenzweiten beim 85:79-Endergebnis ein großes Match geliefert zu haben.
Göttingen: Vargas 22 (6 Rebounds), Livas 14 (5 Assists), Guede 14, Grimaldi 12, Wenzl 9, Harris 6 (10 Rebounds), Phillips 6, Davis 2.
Heidelberg: Sargent 17 (5/10 Dreier), Komarek 14 (8 Rebounds), Hardy 11 (7 Rebounds, 5 Steals, 4 Assists), Blackwood 10, Crowder 10, Heindel 7 (5 Rebounds), Barth 6, White 4, – von Fintel, Okundaye, Kuhn.
Nahdistanz: Göttingen 63,6 %, Heidelberg 48,4 %, – Dreier: Göttingen 44 %, Heidelberg 37,9 %, Rebounds 38:36, Assists 16:11, Turnover 19:15, Steals 7:8
Claus Ebert