Mit einem 91:86 (45:41)-Erfolg und einer sehr guten Teamleistung gegen Science City Jena verabschiedeten sich die MLP Academics Heidelberg vor 700 Zuschauern Im Heidelberger Olympiastützpunkt auf dem 9. Tabellenrang von der Saison 2012/2013 und verbesserten sich damit letztlich gegenüber der Vorsaison um einen Platz.
Auch wenn dies, gemessen an den höher angesetzten Zielen, insgesamt nicht befriedigen kann, war es immerhin erfreulich, dass die Mannschaft wie schon beim 95:89-Sieg an Gründonnerstag in Kirchheim/Teck unter ihrem Headcoach Tony Garbelotto bis zuletzt an einem Strick zog und zum Saisonausklang nochmals viel Moral, Charakter und Teamgeist bewies. Sechs Heidelberger Spieler punkteten gegen Jena zweistellig.
Von den ersten Sekunden an entwickelten beide Mannschaften ein sehr ansehnliches Spiel auf Augenhöhe. Auf Heidelberger Seite imponierte zunächst Kristian Kuhn mit einer grundsoliden Partie unter den Körben. Bis zur 13. Minute hatte er bereits 10 Punkte auf seinem Konto. Zwischenstände 3:12 (4.) und 18:20 (1. Viertel). Dann kam die große Zeit von Clint Sargent. Es war eine Augenweide, ihn im 2. Viertel in der Offensive zu beobachten! Er erzielte hier 13 Punkte bei nur einem Fehlwurf. Auch insgesamt harmonierten die „Akademiker“ hervorragend, spielten durch gute Passstationen ihre Wurfpositionen heraus und kamen bis zur Pause zu einer überragenden Trefferquote von 62 %. Hinten blockten Devin White (6) und Yannick Crowder (3) einen Wurf nach dem anderen und machten es damit den hoch ambitionierten Gästen schwer, ihrerseits ihre Würfe ins Ziel zu bringen (40 % Trefferquote).
Auch nach der Pause spielte Devin White sehr konzentriert und teamorientiert. Am Ende lag er mit 13 Punkten, überragenden 9 Blocks und 7 Assists nicht weit von einem Triple-Double (zweistellige Werte in drei Kategorien) entfernt. Sein herausragender Pendant auf der Gegenseite war Kenny Barker mit 17 Punkten, 9 Rebounds und 9 Assists. Heidelberg setzte sich auf 55:43 (24.) ab und ging mit einem aussichtsreichen 68:57-Vorsprung ins letzte Viertel.
Da wollten es dann aber die „Wissenschaftler“ aus dem Osten noch einmal wissen. Schließlich ging es für sie noch um die Playoffs! Der herausragende Barker sowie mehrere Dreier von Lee Jeka und Sim machten die Partie ungemein spannend. Bis zur 36. Minute gingen die Thüringer gar mit 71:70, 74:72 und 77:74 in Führung. Die Academics hatten es in dieser Phase Ayron Hardy zu verdanken, dass sie Anschluss halten konnten. White (zum 78:77) und Janis Heindel mit wichtigem Tip in zum 80:79 eroberten die Heidelberger Führung zurück, ehe Sargent und Kai Barth (mit einem sauberen Dreier) die Weichen wieder auf Sieg stellten (85:80, 1:23 Minuten vor Spielende). Kai Barth legte noch 3 Freiwürfe nach, womit den Neckarstädtern über 88:80 der 91:86-Sieg in den Schlusssekunden nicht mehr zu nehmen war. Die Gästefans hatten auf der OSP-Tribüne dennoch viel Grund zum begeisterten Jubel, denn dank der zeitgleichen Chemnitzer 75:90-Niederlage in Gotha war Jena auf dem 7. Tabellenplatz gelandet und trifft in den Playoffs auf Göttingen. Für Heidelberg ging eine „Achterbahn-Saison“ zu Ende, die nun für das Management viel Anlass zu sorgfältigen Analysen und Zukunftsüberlegungen liefern wird.
Jena: Barker 17, Sim 14 (4/7 Dreier), Wysocki 14, Jeka 11, Roquette 10, Watts 9, Adomaitis 8, Schwartz 3.
Heidelberg: Sargent 19 (7/10 aus dem Feld), Kuhn 16 (8/9 !, 7 Rebounds), Barth 15 (2 Assists, 2 Steals), White 13 (7 R, 9 Blocks), Hardy 12 (4 R, 5 A, 3 St, 5 To), Heindel 10 (3 R, 3 A), Blackwood 6, Komarek, Crowder,- von Fintel, Okundaye, Hoff.
Trefferquoten: Heidelberg 59,3 %, Jena 45,7 %
Claus Ebert