Die Ergebnisse der Pro A-Samstagsspiele waren nicht gerade günstig für Heidelberg und hatten den Druck für die Partie gegen den Tabellenletzten aus Leipzig nochmals erhöht. Vor 950 Zuschauern im Olympiastützpunkt verlief die Begegnung am Sonntagnachmittag dann aber aus Heidelberger Sicht nahezu problemlos.
Janis Heindel ging als Kapitän gewohnt zuverlässig voran und legte mit einem Dreier und insgesamt 9 Punkten bis zur 5. Minute (14:11) den Grundstein, zwei Dreier von Tristan Blackwood und Clint Sargent sowie ein Korb von Kristian Kuhn schlossen sich zum 22:12 (8.) an und eine starke Phase von Devin White mit zwei tollen Anspielen auf Ayron Hardy und sechs eigenen Punkten zeichnete sich danach für die klare 32:16-Führung nach dem 1. Viertel verantwortlich. Bis dahin eine überzeugende Demonstration, wie man seine Favoritenstellung wirkungsvoll ausspielt! Die Umstellung im Heidelberger Team – Komarek und Crowder in der Starting Five, White und Kuhn als Energizer von der Bank – hatte sich ausgezahlt.
Im zweiten Viertel ließ die Körperspannung der Academics merklich nach, durch ständige Spielerwechsel ging zudem auch die spielerische Harmonie zwischenzeitlich ein bisschen verloren und nach dem ersten (von insgesamt sechs) Komarek-Dreier zum 35:16 kamen die Sachsen vor allem durch Simon und Sollazzo über 40:25 (16.) bis zur Pause auf 49:35 ein wenig heran und die vielen Basketball-Experten im OSP waren zur Halbzeit etwas besorgt, ob man den Tabellenletzten im zweiten Viertel nicht unnötigerweise wieder etwas zu sehr hat ins Spiel kommen lassen.
Die Bedenken waren jedoch nach der Pause bald zerstreut, weil die Gastgeber im dritten Abschnitt die Zügel wieder anzogen und zur konsequenten Spielweise des ersten Viertels zurückfanden. Clint Sargent und Oliver Komarek entwickelten sich zusehends zu Leistungsträgern und nach einem weiteren Dreier von Sargent zum 65:46 (28.) war beim 72:54 nach dem 3. Viertel die Vorentscheidung gefallen. 57 % Trefferquote aus dem Feld, 9/19 Dreier und 22 gegenüber 9 Assists sprachen bis dahin eine klare Sprache.
Im letzten Viertel stieg der Vorsprung kontinuierlich – am Ende gab es 57 % Treffer, 14/26 Dreier – und es wurde immer klarer, dass die Gäste an diesem Tag absolut kein Maßstab waren. Letztlich war es nicht mehr als ein leicht herausgespielter Pflichtsieg, an dem das Heidelberger Publikum nach drei bitteren Niederlagen dennoch seine helle Freude hatte. Die Academics verteidigten damit immerhin ihre Tabellenposition in einem inzwischen ab dem sechsten (Chemnitz) oder gar vierten Platz (Cuxhaven) sehr dicht besiedelten Mittelfeld. Im Grunde kämpfen da noch zwölf Mannschaften um einen Playoff-Platz und ab Platz sieben (Ehingen) können sich neben Leipzig neun Mannschaften des Klassenerhaltes noch keineswegs sicher fühlen. – Es bleibt ungeheuer spannend in der 2. Basketball-Bundesliga, Pro A!
Leipzig: Sollazzo 21, Simon 17, Freer 10, Schaffartzik 8 (2), McCammon 8, Heinrich 3 (1), Gadley 3.
Heidelberg: Komarek 20 (6/7 Dreier), White 16 (5 Rebounds), Hardy 13 (1), Sargent 12 (9 Assists), Heindel 11 (1 Dreier, 5 Rebounds), Blackwood 8 (9 Rebounds), Crowder 7, Kuhn 7, Barth 3 (1), von Fintel.
Claus Ebert