Die MLP Academics haben in einem wahren Nervenkrimi die Partie gegen die RheinStars Köln 62-61 gewonnen. Dank einer enormen Leistungssteigerung in Hälfte zwei bezwangen sie die Nordrhein-Westfalen am Ende äußerst knapp.
Mit den genesenen Devin White und Kristian Kuhn in der Starting Five gingen die Basketballer der MLP Academics am späten Sonntagnachmittag in die wichtige Partie gegen die RheinStars Köln. Beide Mannschaften gingen mit dem Hintergedanken dieser Wichtigkeit sehr nervös ins Spiel. Während bei Heidelberg die Defensivleistung stimmte, konnten die Mannen von Frenki Ignjatovic in der Offensive nur wenige Akzente setzen. Schuld daran war keinesfalls eine herausragende Abwehrarbeit der Gäste, sondern die eigene Chancenverwertung. Neu ausgerichtet durch ein Timeout von Arne Woltmann glich David Downs per Dreipunktewurf in Spielminute sechs erst aus (7-7), ehe er sein Team auch in den folgenden Minuten zu weiteren, überzeugenden Aktionen führte. Nach den ersten zehn Minuten lag Köln knapp, aber verdient 15-11 in Front.
Auch im zweiten Spielabschnitt spielten die RheinStars besser als die Gastgeber. Köln wirkte wacher, traf besser – vor allem von Downtown (62%) – und konnte mit dem Druck den die Partie nach sich zog befreiter umgehen. Die erfolgreichen Dreipunktewürfe durch Center Aaron Jones (3), Alex Foster und Marin Petric (je 1) bauten die Kölner Führung weiter aus. Die Heidelberger Spieler hielten ihrerseits mit Zweipunktewürfen in Korbnähe dagegen – was jedoch zu wenig war, um an den Gästen dran zu bleiben. Da zudem Bryan Smithsons Buzzer-Beater mit Ablauf der Zeit nicht gegeben wurde, lagen die MLP Academics zur Halbzeit 29-36 in Rückstand. Wenig deute darauf hin, dass die Kurpfälzer das Blatt wenden und die Kölner entscheidend unter Druck setzen könnten.
Deutliche Leistungssteigerung im dritten Viertel – Augleich
Doch genau dies passierte ab Spielminute 25 (36-45)! Max Rockmanns Dreier – erst der zweite erfolgreiche Dreipunktewurf der Heidelberger in der gesamten Partie – war der Startschuss für eine wahre Aufholjagd. Die MLP Academics wirkten konzentrierter, waren die aktivere Mannschaften und setzten erstmals über einen längeren Zeitraum hinweg die spielerischen Akzente. Die Körbe von Kristian Kuhn, Devin White und abermals Rockmann führten zum 50-50-Zwischenstand nach 30 gespielten Minuten. Während zum Ende der ersten Halbzeit eine Heidelberger Niederlage noch mehr als möglich wirkte, war das Spiel nun komplett offen.
Sowohl die RheinStars als auch die MLP Academics wollten im letzten Viertel alles, erfolgreich gelingen wollte jedoch deutlich weniger. Keine Mannschaft wollte sich einen Fehler erlauben und im Gegenzug den entscheidenden Gegentreffer kassieren. Während die Kölner sich zahlreiche Punkte an der Freiwurflinie erarbeiteten – und an selbiger auch viele liegen ließen – punkteten die Heidelberger weiterhin vornehmlich in Korbnähe. Trent Wiedeman war in den letzten zehn Minuten hier der offensiv auffälligste Mann im grau-blauen Heimdress. Die Partie blieb jedoch weiterhin ausgeglichen, das Spielgeschehen wogte hin und her, keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Bis in Spielminute 40 Smithson wenige Sekunden vor dem Ablauf der Zeit zum Korb zog. Der Korbleger des Point Guards fiel jedoch nicht durch die Reuse, Smithson wurde jedoch von Jones gefoult und ging an die Freiwurflinie. An selbiger traf er nur einen seiner zwei Wurfversuche. Da Jones nach einem Lob-Anspiel von Petric mit Ablauf der Spielzeit jedoch den spielentscheidenden Dunk ans Brett setzte und zum Erstaunen aller Zuschauer nicht im Korb unterbrachte, gingen die MLP Academics als Sieger vom Parkett des OSP. Der 62-61-Sieg ist der dritte Big-Point-Erfolg im dritten Anlauf und verschafft den Kurpfälzern etwas Luft im Kampf um die Playoffs. Nächsten Sonntag wartet in Leverkusen die nächste, schwierige Aufgabe, bei welchem dringend zwei Punkte eingefahren sollten, um die Playoff-Wünsche am Leben zu halten.
Frenki Ignjatovic: „Beide Spiele gegen Köln sind sicherlich nicht die Top 10 meiner Karriere. Es war mehr Krampf als schöner Basketball. Ich hatte vor dem Spiel gesagt, dass die Kölner Mannschaft enormes Potenzial hat, und wir verhindern müssen, dass sie in einen Lauf kommen. Es hat sich ein Spiel auf Augenhöhe entwickelt. Im Basketball gibt es kein Unentschieden und wir sind der glückliche Sieger.“
Arne Woltmann: „Glückwunsch an Heidelberg. Für mich war das Spiel sehr eng, über die ganze Dauer. Den Vorsprung, den wir hatten haben wir leider leichtfertig durch ungenaue Pässe hergeschenkt. Auch in der Pick-n-Roll-Verteidigung haben wir viele einfache Fehler gemacht, die Heidelberg bestraft hat. Wir hätten gewinnen können und haben am Schluss mit einem einfachen Lob-Pass die Möglichkeit, das Spiel zu entscheiden. Beide Spiele gegen Heidelberg waren sicherlich nichts für Basketball-Ästheten, deshalb bin ich froh, dass dies das letzte Spiel dieser Saison dieser beiden Mannschaften war.“
Für Heidelberg spielten: Max Rockmann 12, Devin White 11, Kristian Kuhn 10/12 Rebounds, Albert Kuppe 10, Trent Wiedeman 8, Bryan Smithson 7, Hrvoje Kovacevic 4/10 Rebounds.
Für Köln spielten: Aaron Jones 14, Lakeem Jackson 12, David Downs 11, Alexander Foster 10, Jonathan Malu 7, Marin Petric 6, Lennart Steffen 1, Leon Baeck und Tim van der Welde.
Lukas Robert