ProA-Ligist MLP Academics Heidelberg hat sein letztes Saisonspiel gegen die Hamburg Towers 72-62 gewonnen. Damit schließen die Kurpfälzer Basketballer die Spielzeit 2015/2016 mit einem verdienten Heimsieg ab.
Am späten Karsamstagabend waren noch einmal rund 710 Zuschauer in den Heidelberger OSP gekommen. Trotz einer sportlich wenig spannenden Ausgangssituation – die MLP Academics hatten die Playoffs bereits verpasst, Hamburg war bereits sicher Tabellenfünfter – wollten schließlich beide Seiten noch einmal zeigen, was sie können. Aus Sicht der Heidelberger sollte dies am Ende besser gelingen. Die Hausherren zeigten von Beginn an, dass sie diese Partie gewinnen wollten. Zudem gelang mit 7-3 der bessere Start. Hrvoje Kovacevic und Devin White hatten sich hierbei auf dem Boxscore eingetragen (5.). Auch in den folgenden fünf Spielminuten änderte sich an der beidseitig mäßigen offensiven Ausbeute wenig: Nur acht weitere Punkte gelangen den Kurpfälzern. Da jedoch die hanseatischen Gäste ebenfalls schwach scorten, lautete der Spielstand zur ersten Viertelpause 15-9 (10.).
In das zweite Viertel starteten dann die Towers äußerst gut. Mittels eines 10-2-Laufes lagen sie in Spielminute 13 erneut in Führung und hatten das Spielgeschehen vorerst auf den Kopf gestellt. Die MLP Academics brauchten am heutigen Abend jedoch keine Verschnaufpause, um neuen Anlauf zu nehmen: Die bereits im ersten Spielabschnitt offensiv erfolgreichen Kovacevic und White brachten ihre Farben erneut in Front. Maßgeblich dafür war jedoch hauptsächlich eine Steigerung am defensiven Ende des Parketts. Allen voran zwei Kovacevic-Blocks binnen fünf Sekunden führten dies den nun begeistert zusehenden Fans vor Augen. Xavier Roberson, Shooting Guard der Hamburger, hatte jedoch etwas gegen den Lauf der Hausherren: Sechs Punkte in Folge scorte der US-Amerikaner und hielt sein Team damit nahezu auf Augenhöhe. Den 27-32-Rückstand zur Halbzeit konnte jedoch weder er noch sein Head Coach – Hamed Attarbashi – verhindern, sodass die Heidelberger auch nach Abschnitt zwei führten.
Nach der 15-minütigen Verschnaufpause war es dann Max Rockmann, welcher sich den eigenen Fans noch einmal scoringtechnisch in Erinnerung rufen wollte. Noch in Halbzeit eins hatte Rockmann keinen seiner Feldversuche getroffen – in Halbzeit zwei traf er bereits den ersten Versuch von Dowontown und zeigte damit klar die Marschroute der Heidelberger an: Vollgas in Richtung Heimsieg. Unterstützt von den bestens gelaunten Zuschauern bestimmten die MLP Academics somit auch in den folgenden zwanzig Spielminuten das Geschehen auf dem Parkett. Teamdienlich, leidenschaftlich und mit viel Unterstützung von der Bank kontrollierten die Heidelberger die verletzungsgeplagten Gäste, sodass diese zu keiner Zeit mehr in Führung gehen konnten. Lediglich Bazoumana Kone und Anthony Canty bekamen die Ignjatovic-Schützlinge nur schwerlich zu stoppen. Auf 18 beziehungsweise 11 Punkte kamen die beiden jungen, deutschen Guards am Ende. Was jedoch nicht genug war, um die kurpfälzischen Hausherren entscheidend aus dem Tritt zu bringen. Letztlich verdient und ungefährdet beenden die MLP Academics damit die Saison 2015/2016 mit einem 72-62-Heimerfolg, bedanken sich bei allen Sponsoren und Unterstützern und wünschen allen Fans frohe Ostern.
Frenki Ignjatovic: Ich habe den Jungs gerade nochmal in der Kabine gesagt, dass 80% der Defensivarbeit im Kopf anfängt und absoluter Wille ist. Das haben wir heute gut umgesetzt. Vor allem Hrvoje. Er hält Kone die ganze Zeit vor sich – dennoch macht dieser viele Punkte. Letztlich gewinnen wir aber verdient und machen sogar mal über 70 Punkte. Dazu spielen unsere jüngeren Spieler im vierten Viertel gut. Mit der heutigen Leistung bin ich zufrieden. Letztlich aber natürlich enttäuscht, da unser aller Ziel nicht darin lag, die Playoffs zu verpassen.
Hamed Attarbashi: Selbstverständlich wollten auch wir heute gewinnen. Letztlich hat es aber nicht gereicht. Auch unsere Wurfquote war dafür nicht gut genug. Heidelberg wäre ohne Verletzungsprobleme sicherlich tabellarisch weiter oben anzusiedeln gewesen. Aber gut heute verlieren wir – allerdings ohne weitere Verletzungen. Das war das Wichtigste. So ist Sport. Glückwunsch nach Heidelberg.
Für Heidelberg spielten: Devin White 17 Punkte/13 Rebounds, Hrvoje Kovacevic 15, Bryan Smithson 9/9 Assists, Niklas Würzner 9, Albert Kuppe 5, Christoph Rupp 5, Kristian Kuhn 4, Max Rockmann 3, Moritz Nägele 3, Trent Wiedeman 2, Morris Hintz und Lasse Steinort.
Für Hamburg spielten: Bazoumana Kone 18 Punkte, Helge Baues 16, Antony Canty 11, Robert Ferguson 9, Xavier Roberson 6, Vincent Kittmann 2, Janis Stielow und Rene Kindzeka.
Lukas Robert