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5. November 2016

Bravouröser Kampf bleibt ohne Belohnung – Dienstag geht´s weiter

ProA-Ligist MLP Academics Heidelberg hat das Top-Spiel des achten Spieltages verloren. Beim Favorit aus Weißenfels setzte es eine 62-70-Niederlage. Bereits am Dienstag gibt es jedoch die Chance auf den nächsten Sieg. Gegner sind dann die RheinStars Köln.

Am Freitagabend war es in der Weißenfelser Stadthalle endlich soweit: Der heimische MBC und die MLP Academics trafen im Spitzenspiel der 2. Basketball-Bundesliga aufeinander. Innerhalb der folgenden 40 Minuten würden sie belegen, weshalb diese Partie zurecht als die spannendste und hochklassigste des Spieltages galt.

In den eigenen vier Wänden gelang dem MBC der etwas bessere Start – aufgrund einer beidseitig schwachen Chancenverwertung sahen die 2250 Zuschauer anfänglich jedoch wenige Korberfolge (4-1, 2. Minute). Als dann änderte sich jedoch der Spielverlauf. Beide Mannschaften fanden in der Offensive ihren Rhythmus, sodass die Partie fortan an Fahrt aufnahm. Vorerst effektiver trafen die Heidelberger – und die 17-15-Viertelführung der Gäste deutete bereits an, dass dieses Spiel der erhoffte Kampf auf Augenhöhe werden könnte.

Während in den ersten zehn Spielminuten besonders Phillipp Heyden und Hrvoje Kovacevic an alter Wirkungsstätte ihre Mannschaft anführten, war dies innerhalb der zweiten zehn Minuten Niklas Ney – er sorgte für Entlastung. Diese war dringend nötig, denn die Offensive der Mannschaft von Igor Jovovic kam nun immer besser zur Geltung. Die Trefferquote stieg an – und die Hausherren bekamen langsam Oberwasser (35-34, 20.).

Ney und Warren prägen die Viertel zwei und drei

Während Ney im zweiten Viertel auffällig agierte, trug nach der Halbzeitpause der auffälligste Akteur auf dem Parkett ein orangenes Trikot: Andrew Warren. Der 29-jährige Guard traf  traumwandlerisch und punktete allein im dritten Spielabschnitt zehnfach. Die MLP Academics hielten vorerst mit den zahlreich unter Beweis gestellten Stärken dagegen: Einsatz, Wille, mannschaftliche Geschlossenheit und eine gute Verteidigungsarbeit stimmten auch am heutigen Tag und zwangen Warren und Co. in vielen Aktionen zu schwierigen Würfen. Doch auch die Wölfe-Verteidigung überzeugte, sodass beim 56-52-Zwischenstand die Partie äußerst knapp und spannend blieb (30.).

Um die enge Partie nochmals zu drehen, versuchten die kurpfälzer Gäste im vierten Viertel vieles: Sie erarbeiteten sich viele Chancen, hielten die Partie bis zum Ende hin offen und hatten mehrfach die Gelegenheit noch einmal näher heranzukommen. Doch letztlich blieben die Bemühungen vergebens. Die Hausherren trafen vor allem aus der Ferndistanz häufiger – und nutzen bei den zahlreichen Freiwürfen (24 Wurfversuche zu 10) die Gelegenheit(en) die Führung weiter zu festigen. 72 Sekunden vor dem Ende besiegelte dann Marcus Hatten mit einem Dreier die zweite Academics-Niederlage der Saison. Doch die Erkenntnisse aus dem 70-62 beim absoluten Ligafavoriten bestätigen dennoch eines ganz deutlich: die positive Entwicklung bei den MLP Academics.

Für Heidelberg spielten: Phillipp Heyden 18 Punkte, Hrvoje Kovacevic 11, Vance Hall 10, Devin White 10, Niklas Ney 8, Bernard Thompson 3, Niklas Würzner 2, Albert Kuppe und Christoph Rupp.

Für Weißenfels spielten: Andrew Warren 20 Punkte, Djordje Pantelic 13, Achmadschah Zazai 10, Sergio Kerusch 10, Marcus Hatten 9, Douglass Benett 4, Tyson Hinz 4, Dominique Johnson und Benedikt Turudic.

Nochmals auswärts, nochmals eine Herausforderung – nochmals ein Auswärtserfolg?

Obwohl die Niederlage am Ende ärgerlich und, überraschenderweise, auch in dieser Höhe vermeidbar gewesen wäre, gilt es für die Heidelberger, nicht lange zu hadern. Denn bereits am Dienstag steht für die Mannschaft von Frenki Ignjatovic die nächste Partie an. In der Kölner Lanxess Arena erwarten die dort heimischen RheinStars die MLP Academics.

Der aufstrebende Klub aus der Millionenstadt ist aus Sicht der eigenen Anhänger etwas enttäuschend in die Saison gestartet. Nicht gerade zufriedenstellende Leistungen, hochkarätige Gegner – Köln spielte bereits gegen sechs Teams, welche aktuell innerhalb der Playoff-Plätze rangieren – und Verletzungspech taten ihr Übriges, sodass die Domstädter aktuell nur auf Tabellenplatz 13 rangieren.

Bei den Kölnern fallen gleich fünf Spieler verletzt aus; doch besonders die Abwesenheit von Point Guard David Downs schmerzt Headcoach Arne Woltmann. Downs, der in der vergangenen Spielzeit Denker und Lenker im Spiel der RheinStars war, wird – wie so oft in dieser Saison – auch am Dienstag nicht die erhoffte Stütze sein können. Für ihn müssen andere in die Bresche springen. Dass man jedoch einen tiefen und qualitativ guten Kader hat, bewiesen die Kölner beispielsweise am Freitag. Im (selbst auserkorenen) richtungsweisenden Spiel schlug man das TEAM EHINGEN URSPRING auswärts 65-61 und entledigte sich einiger Sorgen. Maßgeblich dafür verantwortlich war das Quartett Robertson-Foster-Eversley-Hewitt. Was die gezogenen Schlüsse aus den bisherigen Partien bestätigte – diese vier Spieler sind die Schlüsselspieler im Kölner System und tragen in der Offensive die meiste Verantwortung. Doch auch darüber hinaus verfügt Woltmann über viel Potential in seinem Kader. Auch wenn es bisher ungenutzt blieb. Die Neuzugänge Dennis Heinzmann, Robin Christen und Andreas Wenzl haben bisher, wie auch ihre Mannschaft, haben bisher die Erwartungen noch nicht erfüllt – und geben alles für den Durchbruch.

Vergleichbare Ausgangssituation – identischer Ausgang?

Aus Sicht der Heidelberger gilt es, diesen Durchbruch zu verhindern und die eigenen Stärken entscheidend einzusetzen. Schließlich wollen die MLP Academics ihre Spitzenposition in der ProA-Tabelle (Platz 3) so lange wie möglich halten – und die tolle Momentaufnahme weiter genießen. Die um 180 Grad gedrehte Ausgangslage ist dabei mit der von vor einem Jahr zu vergleichen.

Im November des vergangenen Jahres traf die damals positiv überraschende Mannschaft aus Köln auf ein etwas ernüchtertes Heidelberger-Team. Auch an einem Wochentag (damals Donnerstag), auch in der Lanxess-Arena, auch mit einer ähnlichen Ausgangssituation. Die Mannschaft von Frenki Ignjatovic will jedoch – in neuer Rolle – altbekanntes wiederholen und erneut die zwei Punkte aus Köln entführen.

Ob die Punkte-Piraterie und das Entern der Lanxess-Arena gelingt, können alle Fans live verfolgen: Sportdeutschland.TV überträgt das Spiel ab 19:30 Uhr live. Und auch in der Cantina im Olympiastützpunkt läuft die Übertragung auf der Großbildleinwand – The Heidelberg Guards freuen sich auf einen gemeinsamen Abend in gemütlicher Runde und nehmen Interessierte gerne in ihre Mitte auf.

Together we play – Together we win!

Infos:

RheinStars Köln vs. MLP Academics Heidelberg

Dienstag 08.11.2016, Tip-Off 19.30 Uhr, Lanxess Arena, Willy-Brandt-Platz 3, 50679 Köln

 

Lukas Robert