Die MLP Academics Heidelberg haben auch das fünfte Duell gegen die HEBEISEN White Wings Hanau gewonnen. In einer defensivgeprägten Partie entschied die Mannschaft von Frenki Ignjatovic das Spiel 65:51 für sich.
Das nominelle Spitzenspiel des 4. Spieltages zwischen Hanau und Heidelberg versprach ob der Historie ein spannendes Spiel – alle vier Duelle hatte Heidelberg bislang für sich entschieden, alle vier wurden mit einer Differenz von weniger als zehn Punkten beendet. Dass dies heute anders werden könnte, verdeutlichten die Gäste jedoch ab Spielminute eins. Den MLP Academics gelang dabei der bessere Start, was allen voran der Trefferquote in Korbnähe zu verdanken war. Hanaus Coach Simon Cote reagierte früh mit einer Auszeit (2:9, 4. Spielminute). Heidelberg blieb zwar in der Folge in Front, aber nicht das dominante Team. Denn die Wurfquote sank am offensiven Ende rapide ab, Hanau fand seinerseits deutlich besser in die Partie. Bis zum Viertelende drehten die White Wings gar das Spielgeschehen und lagen nach zehn gespielten Minuten 15:14 in Front.
Den Beginn in Abschnitt zwei gestalteten die Gäste dann äußerst engagiert: Sie gingen erfolglosen Wurfversuchen effektiv(er) hinterher und nutzen die sich bietenden zweiten und dritten Wurfgelegenheiten. Zwar klappte nicht alles – aber nun war Heidelberg wieder obenauf (18:21, 14.). Und blieb das auch, denn das Engagement der MLP Academics stand der galligen Hanauer Spielweise in nichts nach. Das Spiel war eng, umkämpft und leidenschaftlich. Offensiv demzufolge aber wenig ansehnlich. Daran änderte sich auch bis zur Halbzeitpause nichts. Denn beide Teams schenkten sich auch weiterhin keinen Zentimeter (25:29, 20.) – ob ihres Einsatzeifers kam die Verschnaufpause aber gerade recht.
Auf beiden Seiten hatte in Halbzeit eins die Wurfquote von Downtown gelitten (HA: 18 Prozent, HD: 33 Prozent) – unter anderem dies konnte also besser werden. Wurde es jedoch vorerst nicht. Erst in Spielminute 23 markierte Niki Würzner mit einem sehenswerten Sprungwurf die ersten Gästezähler nach der Pause. Nachdem allerdings Evan McGaughey fünf weitere Punkte nachlegte, war es erneut an Cote, seine Mannschaft zu einer frühen Ansprache zu bitten (27:36, 25.). Diesmal fruchtete sein Timeout jedoch kaum. Heidelberg drückte weiterhin aufs Tempo und forcierte Hanauer Fehler. Als dann auch noch Jaleen Smith in Spielminute 28 als erster Heidelberger an der Freiwurflinie stand – und beide Würfe versenkte – zogen die MLP Academics auf elf Punkte davon (31:42). Diesen Vorsprung konnte das Team von Frenki Ignjatovic auch halten (36:46, 30.).
Nachdem Josef Eichler zu Beginn des abschließenden Spielabschnitts einen der wenigen Fehler in Heidelbergs Defensive aufgedeckt hatte, konterte Niklas Ney mit zwei Sprungwurfpunkten. Die kurze Sequenz verdeutlichte, dass beide Mannschaften nun mit offenerem Visier aufs Ganze gingen – und in der Defensive vermehrt Löcher entstanden, welche es zu nutzen galt. Einmal mehr nutzte dies Eichler, der mit Foul unter dem Korb erfolgreich abschloss. Doch erneut konterte für die MLP Academics Shy Ely: Der 30-Jährige versenkte einen weiteren Dreier. Da Hanaus Kapitän Christian von Fintel seinerseits seinen insgesamt dritten Treffer von Downtown folgen ließ, blieb der Vorsprung der kurpfälzischen Gäste gleich (43:51, 35.). Dennoch verwalteten sie den Vorsprung so clever, dass Hanau – trotz aller Bemühungen – nicht wirklich herankommen konnte. Da Albert Kuppe gut zwei Minuten vor Schluss die endgültige Entscheidung verpasste, sorgte ein weiterer Eichler-Dreier dafür, dass Hanau nochmals an den Sieg glaubte und die stimmungsmäßig abgekühlte Main-Kinzig-Halle noch einmal Hoffnung schöpfte (48:60, 28.). Nach dem sich abzeichnenden Sieg schickte Ignjatovic auch noch Jakob Schöpe aufs Parkett, welcher sich ebenfalls in die Scorerliste eintragen konnte. Die letzte Zähler rundete den 65:51-Auswärtssieg ab.
Frenki Ignjatovic: „Erst einmal Glückwunsch an Simon zu einem solch guten Saisonstart. Gerade in dieser Höhe war das einen Warnung für uns – Hanau kann die freien Räume gut nutzen. Entsprechend war unser Gameplan Hanau dort zu stoppen. Wir haben lange nach guten Würfen gesucht und die freien Würfe aber dennoch nicht getroffen. Hanau hat die schweren Schüsse seinerseits aber getroffen. Wir konnten uns deshalb nicht absetzen. In der Pause haben wir uns gesagt, dass wir weiter so verteidigen müssen. Hanau wurde nach der Pause dann etwas nervöser. Insgesamt ist es ein verdienter Sieg. Man kann nicht jedes Spiel hoch gewinnen. Die Entstehung des Ergebnisses gibt Hoffnung, dass wir auf einem guten Weg sind.“
Simon Cote: „Glückwunsch an Frenki und sein Team. Sie haben ein gutes Team. Heidelberg hat heute defensiv einen guten Job gemacht. Wir haben den Ball nicht gut bewegt und geteilt. Wir hatten zu viel eins gegen eins. Die Defensive [von Heidelberg] war sehr gut. Da müssen wir dran arbeiten, dass wir da besser dagegenhalten können.“
Für Hanau spielten: Till-Joscha Jönke 11 Punkte, Chris Brady 10, Christian von Fintel 9, Josef Eichler 7, Paul Albrecht 6, Chase Adams 3, Lavon Long 3 und Luquon Choice 2.
Für Heidelberg spielten: Shy Ely 13 Punkte, Jaleen Smith 12, Evan McGaughey 12 / 9 Rebounds, Niklas Würzner 9, Albert Kuppe 8, Niklas Ney 6, Lennart Steffen 2, Martin Seiferth 2 und Jakob Schöpe 1.