Nach drei Niederlagen in Folge möchte ProA-Ligist MLP Academics Heidelberg im Heimspiel gegen Phoenix Hagen die Trendwende einläuten. Die Partie gegen den Tabellensechsten ist für beide Teams ein Vier-Punkte-Spiel.
Den Start ins Jahr 2018 hatten sich Spieler, Verantwortliche und Fans anders vorgestellt: Zwei Niederlagen aus zwei Spielen (plus Paderborn zum Ende von 2017) bedeuten einen klassischen Fehlstart in die Rückrunde. Während es am Weihnachtstag an vielen Dingen haperte, agierten die MLP Academics gegen Vechta deutlich verbessert. Gegen Nürnberg gab es jedoch dann in der vergangenen Woche nach einem tollen Start einen rapiden Leistungsabfall. Die Köpfe hingen also ziemlich, als sich die Mannschaft auf den Rückweg von Franken in die Kurpfalz machte.
Das Trainerteam um Headcoach Frenki Ignjatovic war in der aktuellen Woche also nicht nur als Übungsleiter, sondern auch als Mentor tätig – und baute die Mannschaft wieder neu auf. Das meiste Selbstvertrauen kann sich der aktuelle Tabellenfünfte natürlich trotzdem nur durch harte Arbeit auf dem Parkett zurückholen. Dies soll schnellstmöglich, also am Sonntag gegen Hagen, erfolgen. Gegen ebendiesen Gegner wäre ein Sieg auch wirklich hilfreich, schließlich befinden sich beide Teams tabellarisch mehr oder minder auf Augenhöhe. Im Moment weisen die MLP Academics zwei Punkte mehr auf und haben zudem den Hinspielsieg in der Hinterhand, welcher bezüglich des direkten Vergleichs noch einmal wichtig werden könnte.
Die Zeit für Rechenspiele ist jedoch noch nicht. Zahlreiche Teams drängen in Richtung Playoffs und eine Tendenz, welcher Mannschaft es am Ende gelingen wird, dieses Ziel zu erreichen, ist noch nicht möglich. Sowohl Hagen als auch Heidelberg könnten mit einem Sieg gegenüber den Verfolgern also vorlegen.
Die Feuervögel müssen bei diesem Unterfangen jedoch aller Voraussicht nach auf zwei wichtige Akteure verzichten. Topscorer Dominik Spohr (Innenband-Anriss) sowie James Reid (Schlag auf den Kopf plus Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung) drohen, für den Gastauftritt in der Universitätsstadt auszufallen. Zwei weitere Rekonvaleszente, nämlich Javon Baumann (Einblutung im Oberschenkel) und Marco Hollersbacher (Strecksehnenabriss im Finger), werden aller Voraussicht nach am Sonntag ihr Comeback feiern, sodass Hagen keinesfalls mit der Mannschaft von vor Wochenfrist zu vergleichen ist. Am vergangenen Freitag setzte es eine bittere, ob der personellen Probleme aber erwartbare, 71:122-Packung gegen die wieder an die Tabellenspitze zurückgekehrten Crailsheim Merlins. Während die schwäbisch-fränkischen Aufstiegsfavoriten einmal mehr ein Offensivfeuerwerk abbrannten, gehört auch Hagen zu den Teams, die an guten Tagen sämtliche Lichter ausschießen können: Phoenix ist eine der treffsichersten Mannschaften aus der 6,75-Meter-Distanz und zudem unter dem Korb eine Macht. Die 40.6 Rebounds, welche Alex Herrera und Co. pro Spiel abgreifen, sind in der Liga unerreicht.
Foto: Niklas Ney, hier gegen Vechta, machte im Hinspiel in Hagen eines seiner besten Saisonspiel. Dennoch gelang es ihm nicht, Alex Herrera (20 Punkte, 10 Rebounds, 3 Blocks) zu bremsen. Auf ihn und seinen Center-Kollegen Martin Seiferth kommt auch am Sonntag einiges an Arbeit zu. Foto: Alfred Gerold.
Trotz aller gegnerischen Verletzungssorgen ist eine Favoritenstellung der MLP Academics nicht auszumachen, sie wäre aufgrund des Negativlaufs der vergangenen Wochen sogar unangebracht. Es dürfte sich also ein abwechslungsreiches, intensives und stimmungsvolles Spiel auf und neben dem Parket entwickeln – Hagens Fans gelten als reise- und sangesfreudig. Die Maßgabe für das Heimspiel ist davon aber unangetastet: Ein Heimsieg soll und muss her!
MLP Academics Heidelberg vs. Phoenix Hagen
Sonntag 21.01.2018, Tip-Off 17:00 Uhr, Olympiastützpunkt Rhein-Neckar, Im Neuenheimer Feld 710, 69120 Heidelberg