Ab Sonntag treffen die MLP Academics Heidelberg in den Viertelfinal-Playoffs der ProA auf die RÖMERSTROM Gladiators Trier. Die Ausgangslage vor den Duellen mit den Moselstädtern ist spannend – und verspricht eine intensive Serie.
Endlich ist es soweit: Die Zeit der sportlichen Heldengeschichten und großen Spiele ist da. Die Zeit, in der alles möglich scheint und Träume entstehen – die Playoffs werden nicht mehr lange auf sich warten lassen. Nach einer überaus erfolgreichen Hauptrunde, welche die MLP Academics mit einer Bilanz von 19 Siegen und 11 Niederlagen auf Tabellenplatz drei abschlossen, haben sich die Heidelberger den Heimvorteil im Playoff-Viertelfinale gesichert. Das erste und dritte sowie ein möglicherweise allesentscheidendes Spiel fünf finden demnach im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar statt.
Dort trifft die Mannschaft von Headcoach Frenki Ignjatovic auf die RÖMERSTROM Gladiators Trier, den Tabellensechsten der Hauptrunde und absoluten Traditionsstandort des deutschen Basketballs. Eine wirkliche Favoritenstellung ist dabei im Duell zwischen Neckar- und Moselufer aber nicht auszumachen. Auch Trier spielte eine sehr gute Rückrunde, feierte zahlreiche Erfolgserlebnisse und weist nach 30 Spieltagen nur zwei Siege weniger als Heidelberg auf. Sollte das Team von Marco van den Berg seine Auswärtsschwäche (15 Spiele, 10 Niederlagen) beiseitelegen, darf es sich somit berechtigte Hoffnungen auf das Erreichen des Halbfinals machen. Zumal die Rheinland-Pfälzer den direkten Vergleich mit den MLP Academics für sich entschieden (Hinspielsieg +9, Rückspielniederlage -8).
Frei nach dem Motto „Der letzte Eindruck bleibt“ sind es jedoch die MLP Academics, die ihrerseits mit breiter Brust ins erste Viertelfinalspiel gehen. Denn beim 85:77-Sieg im Rückspiel Anfang Februar zeigte der Tabellendritte, dass er aus der Hinspiel-Niederlage die richtigen Schlüsse gezogen hatte – und das Rebound-Duell einigermaßen ausgeglichen gestalten konnte. Der Schlüssel zum Erfolg.
Dieses Rebound-Duell dürfte auch in der kompletten „best-of-five“ Viertelfinal-Serie ein wichtiger Faktor werden. Denn Trier ist auf der Power Forward- und Center-Position exzellent besetzt und muss sich vor keinem Team in der Liga verstecken. Anton Shoutvin (10.0 Punkte pro Spiel), Robert Nortmann (5.8), Jermaine Bucknor (12.2) und Justin Alston (10.7) werden Martin Seiferth, Evan McGaughey und Niklas Ney herausfordern – und möglicherweise weitere Unterstützung bekommen. Die zuletzt verletzt ausgefallenen Johannes Joos (15.0) und Kilian Dietz (2.0) könnten gegen Heidelberg ihr Comeback feiern und die ohnehin exquisite Rotation weiter verbessern.
Foto: Topscorer Shy Ely (14.7) ist 15 Monate nach seiner Rückkehr nach Heidelberg bestens aufgelegt. Der 30-Jährige ist auch gegen Trier eine der Schlüsselfiguren. Foto: Alfred Gerold.
Während die RÖMERSTROM Gladiators also unter dem Korb tiefer und breiter aufgestellt sind, haben die MLP Academics vor allem auf den Guard-Positionen Vorteile. Das Quartett Würzner-Smith-Palm-Ely ist seinen Kontrahenten zwar nicht haushoch überlegen, wohl aber als besser einzuschätzen. Denn nicht nur die Wurfquoten, sondern auch die Spielanlage waren im Saisonverlauf gut. Zudem ist der Erfahrungsvorteil, über welchen beispielsweise die beiden 30-jährigen US-Amerikaner verfügen, nicht von der Hand zu weisen. Gerade Palm weiß, was es heißt, einen tiefen Playoff-Run zu starten. Machte er selbiges doch mit den GIESSEN 46ers im Jahr 2015. Ihm werden am Wochenende, beim Duell der verschiedenen Spielphilosophien, nicht die Knie zittern.
Trotz aller Vorbereitung wird eine erste, stichhaltige Analyse aber erst am Sonntagabend möglich sein. Entscheidend ist schließlich die Leistung auf dem Parkett. Mit entscheidend dürfte aber auch die Kulisse werden. Und diese wird am Sonntag playoff-würdig daherkommen. Denn der OSP dürfte (nahezu) ausverkauft sein. Bereits jetzt sind gut 80 Prozent der verfügbaren Tickets abgesetzt – und das obwohl die Heidelberger für gewöhnlich den meisten Umsatz an der Tageskasse machen. Das Playoff-Fieber hat die Kurpfalz also sprichwörtlich in der Hand. Jeder, der noch ein Ticket für Sonntag erwerben möchte, sollte also schnell sein und idealerweise im Online-Vorverkauf zuschlagen.
Für Stimmung wird auf alle Fälle gesorgt sein, denn neben zahlreichen Heidelberger Fans hat sich auch eine große Trierer Fanschar angekündigt. Der Fanklub Fastbreak Trier wird den Gästeblock bis auf den letzten Platz füllen. Wie im bisherigen Saisonverlauf wird das Spiel zudem im Livestream auf www.airtango.live zu sehen sein. Tobias Becker und Tom Jarosch begrüßen die Fans von nah und fern ab 16.45 Uhr.
MLP Academics Heidelberg vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier
Sonntag 08.04.2018, Tip-Off 17:00 Uhr, Olympiastützpunkt Rhein-Neckar, Im Neuenheimer Feld 710, 69120 Heidelberg