Für die MLP Academics Heidelberg endete die Saison 2017/2018 am vergangenen Mittwoch abrupt. Die Niederlage in Viertelfinalspiel fünf ist mittlerweile verdaut – und die Off-Season in vollem Gange.
Der Frust und der Schmerz über das knappe Aus in den Playoffs gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier war auch am Samstag noch spürbar, als sich Mannschaft und Trainerstab bei Manager Matthias Lautenschläger zum Grillen trafen. Am Ende fehlten in Spiel vier wenige Sekunden zum Weiterkommen – und in Spiel fünf die Nerven. Doch das Wissen über das Geleistete und der Stolz, Teil eines solchen Teams gewesen zu sein, brachen sich im Laufe des Abends mehr und mehr Bann. Es wurde viel gegessen und gelacht – und im Anschluss auch noch etwas gefeiert, denn die Spieler kamen ein letztes Mal in dieser Spielzeit zusammen. Obwohl es der ausdrückliche Wunsch der Verantwortlichen ist, den Kader weitestgehend zusammenzuhalten, war auch dem Team bewusst, dass man in dieser 12er-Konstellation wohl nicht mehr zusammenkommen wird. Am Mittwochvormittag machten sich Evan McGaughey und Jaleen Smith auf den Weg zum Frankfurter Flughafen, um die Rückreise in die USA anzutreten. Eric Palm folgt am Wochenende und die anderen Akteure werden sich ebenfalls zeitnah in ihre Heimat begeben, sofern diese außerhalb der Kurpfalz liegt.
Während die beiden US-amerikanischen Rookies (und auch Shy Ely) ein Vertragsangebot im Gepäck haben, steht bereits seit gut zwei Wochen fest, dass Palm auf alle Fälle wieder nach Heidelberg zurückkehren wird. Der 30-Jährige hat wie auch Point Guard Niklas Würzner und Headcoach Frenki Ignjatovic einen Vertrag für die kommende Spielzeit.
Definitiv nicht mehr Teil des Teams wird Lennart Steffen sein. Der 24-jährige Shooting Guard ist für das kommende Wintersemester für ein Medizin-Studium eingeschrieben und wird nicht mehr in die Kurpfalz zurückkehren. „Wir bedanken uns bei Lenni für seinen vorbildlichen Einsatz. Er ist stets professionell mit seiner Rolle innerhalb der Mannschaft umgegangen. Dennoch verstehen wir aber, dass er nun andere Prioritäten setzen will – und haben uns deshalb mit ihm einvernehmlich auf eine Auflösung des Vertrags geeinigt. Wir wünschen ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute.“
Während das Geschehen auf dem Parkett generell vorerst in den Hintergrund rückt, laufen die Planungen für die neue Spielzeit im Hintergrund auf Hochtouren. Wie bereits in den vergangenen Jahren sollen über die Sommermonate hinweg Abläufe anaylsiert und optimiert werden.
Ein Teil dieser Fragestellung ist auch, wie der Standort fit für einen möglichen Aufstieg in die easyCredit Basketball-Bundesliga gemacht wird. Denn die Vertreter der BBL-Klubs beschlossen in ihrer turnusmäßigen Sitzung eine Anhebung des Mindestetats auf drei Millionen Euro ab der Saison 2019/2020, was einer 50-prozentigen Steigerung gleichkommt und den ohnehin großen Schritt aus der ProA in die Beletage des deutschen Basketballs nicht gerade vereinfacht. In Anbetracht der Steigerung des Mindestetats in der BBL ist es gut, dass die MLP Academics in der Sponsorenakquise zuletzt Erfolge verzeichnen konnten. Hierdurch wird der Gesamtetat in der kommenden Saison angehoben.
Die Verantwortlichen der MLP Academics werden darüber hinaus weiterhin alles dafür tun, um den Klub in die easyCredit BBL zu führen. In dieser Saison hat man sich jedoch bewusst gegen das Stellen eines Lizenzantrages entschieden. Manager Matthias Lautenschläger: „Wir haben in den vergangenen Wochen mehrere Hallenmöglichkeiten geprüft. Die beiden realistischsten Hallenlösungen, die SAP Arena und die Maimarkt-Halle, sind mangels Verfügbarkeit aber ausgeschieden, sodass keine weiteren Kriterien der Befähigung zur Teilnahme am Spielbetrieb in der easyCredit Basketball-Bundesliga zu prüfen waren. Es steht somit fest, dass ein möglicher Aufstieg mittel und unmittelbar mit der Fertigstellung der neuen Arena zusammenhängt und dadurch erst möglich wird.“
Das Vergabeverfahren für die Lizenzierung in der 2. Basketball-Bundesliga ist davon selbstverständlich unangetastet geblieben. Hierfür hatten die Heidelberger rechtzeitig die Unterlagen im Liga-Büro eingereicht. Die Vergabe erfolgt erfahrungsgemäß nach dem Ende der Spielzeit, also Mitte Mai.
In der kommenden Spielzeit wird die Halle des Olympiastützpunktes Rhein-Neckar wohl zum letzten Mal Trainings- und Spielort der MLP Academics Heidelberg sein, denn das Vergabeverfahren bezüglich des Baus der Großsporthalle an der Speyrer Straße steuert seinem Ende entgegen. Der Baubeginn soll im dritten Quartal 2018 und die Fertigstellung Ende 2019 erfolgen. Parallel dazu entsteht rund um die neue Arena der „Heidelberg Innovation Park“ (HIP), welcher auf 14 Hektar ein Ideenquartier für die digitale Zukunft bilden wird.
Foto: Grafische Darstellung des gesamten Areals aus dem Bürgerforum der Stadt Heidelberg (2016).
Etwas näher unter die Lupe genommen wird dieses Projekt von der Stadt Heidelberg:
Kurzum: Es stehen viele kurz-, mittel-, und auch langfristige Aufgaben und Herausforderungen an, die es zu meistern gilt. Den Verantwortlichen wird es auch im Sommer nicht langweilig werden.