Die MLP Academics Heidelberg gewinnen am 20. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga mit 72-66 bei den Hamburg Towers.
Die bisher daheim ungeschlagenen Hansestädter taten sich über die gesamte Partie hinweg schwer mit der konzentrierten Verteidigungsleistung der Heidelberger. Das sonst auf schnelle Abschlüsse ausgelegte Spielsystem der Hamburger fand keine Lösung gegen die Defense der Academics. Die Academics zeigten dabei vor allem als Mannschaft eine der besten Leistungen der Saison. Jeder Spieler, der eingesetzt worden ist, leistete einen entscheidenden Anteil am Sieg, der die Heidelberger in der Tabelle auf den zweiten Tabellenplatz beförderte.
“Eine schöne Momentaufnahme”, wie Branislav Ignjatovic nach dem Spiel verlauten ließ. Besonders das dritte Viertel, sowie die ersten Minuten des letzten Viertels imponierten dem serbischen Sympathieträger. Sinnbildlich dafür waren zwei Aktionen der Heidelberger im letzten Viertel. Nachdem man im dritten Viertel einen 12-Punkte Vorsprung erarbeitete, versuchten die Towers, schnell den Vorsprung zu verkürzen. Marc Liyanage hatte aber andere Pläne, lief in den Passweg der Hamburger und schloss den Fastbreak mit einem krachenden Dunking ab. Zwei Minuten später war es Jaleen Smith, der Rene Kindzeka spektakulär blockte und den Weg für Dan Oppland öffnete, der sieben Minuten vor Schluss auf 66-52 erhöhte. Eine Vorentscheidung, die die Hamburger trotz einer couragierten Schlussphase nicht mehr egalisieren konnten. Durch erfolgreiche Freiwürfe von Beau Beech schafften es die Hamburger 26 Sekunden vor Schluss, noch einmal auf vier Punkte an die Academics heran zu kommen. Sebastian Schmitt verwandelte seinerseits aber auch zwei Freiwürfe und stellte damit den Endstand von 72-66 her.
Schaut man auf die Statistiken der Partie, so fallen zunächst einmal Ballverluste der Heidelberger ins Auge. Mit 16 Turnovern leistete man sich zwar einen weniger als die Hamburger, lag aber deutlich über dem Saisondurchschnitt. “Mit nur zwei erfolgreichen Dreiern gewinnen nicht viele Mannschaften in Hamburg”, so Ignjatovic nach der Partie. In der Tat waren die Heidelberger von außerhalb der Dreipunktelinie nicht besonders erfolgreich, jedoch fand man immer wieder Räume aus der Halbdistanz, die Phillipp Heyden, Shyron Ely und Co. zu nutzen wussten. Heyden war es auch, der mit 16 Punkten als Topscorer der Partie das Parkett verließ. Ein besonderes Lob geht aber an Eigengewächs Niklas Würzner. Neben seiner gewohnt starken Defense, gelang es Würzner im Angriff, immer wieder zum Abschluss zu gelangen. Die Towers hatten gerade in der ersten Halbzeit keine Lösung für den Aufbauspieler parat.
Hamburg verliert damit die zweite Partie binnen vier Tagen und rutscht damit auf den dritten Platz zurück. Andrew Barham, der bereits im Hinspiel Schwierigkeiten gegen die Defense von Shyron Ely hatte, fand über 40 Minuten nie so wirklich in die Partie. Mit lediglich 8 Punkten konnte der Amerikaner dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken. Tevonn Walker scorte mit 13 Punkte am besten für die Hamburger.
Für Heidelberg spielten: Würzner (11 Punkte, 8 Rebounds, 4 Assists), Smith (8,6,2), Schmitt (2,0,2), Ely (15,4,1), Liyanage (2,2,0), Ney (2,5,0), Schöpe (0,0,0), Heyden (16,5,0), Oppland (13,4,1)
Für Hamburg spielten: Guyton (3,1,3), Zazai (6,0,5), Igbinewka (0,0,0), Beech (11,6,1), Walker (13,6,2), Kovacevic (0,0,0), Kindzeka (7,0,0), Müller (2,1,0), Freese (11,6,0), Behr (0,0,0), Raffington (5,6,0), Barham (8,4,3)
Stimme zum Spiel:
Branislav Ignjatovic:
Ich bin natürlich sehr glücklich mit dem heutigen Erfolg. Wir haben konzentriert gespielt und verdient das Spiel gewonnen. Auswärts haben wir uns die vergangenen Wochen, mit Ausnahme der Partie in Hanau, sehr gut angestellt. Es war heute ein richtiger Teamsieg, bei dem alle Spieler zum Sieg beigetragen haben. Wir konnten viel wechseln, wodurch die Spieler genügend Pausen bekommen haben. Die Defensive war heute mal wieder der Schlüssel zum Erfolg. Wenn man den Gegner unter 70 Punkte hält, dann hat man eine gute Chance zu gewinnen. Leider haben wir heute unsere Dreier nicht gut getroffen. Umso bemerkenswerter ist es, dass wir mit nur 2 Dreiern in Hamburg gewonnen haben. Es macht mich stolz und der Sieg ist auch ein Statement an die Konkurrenz. Wir schauen von Woche zu Woche und konzentrieren und jetzt voll und ganz auf Nürnberg.
Text: Yannik Barwig
Bild: Thomas Disqué