Vor unserer Partie gegen die VFL Kirchheim Knights haben wir uns mit Mauricio Parra, dem Trainer der Knights unterhalten. Der 46-jährige Spanier hat vor der Saison das Amt des Headcoaches übernommen, nachdem er viele Jahre in der BBL als Co-Trainer aktiv war.
Mauricio Parra: Der Wunsch kam schon während meiner Zeit als Co-Trainer bei ALBA Berlin. Wenn man so viele Jahre mit so guten Trainern zusammen arbeitet und auf BBL und Euroleague Niveau von verschiedenen Mannschaften und Trainern ständig verschiedene Philosophien kennen lernt, dann entwickelt man irgendwann seine eigene Trainerphilosophie und möchte diese natürlich auch als Head Coach umsetzen. Der Schritt 2015 nach 5 Jahren in Berlin nach Oldenburg zu wechseln war bereits mit der Absicht, anschließend den Schritt zum Head Coach zu machen. Ich bin den Kirchheim Knights sehr dankbar, mir das Vertrauen geschenkt zu haben und die Chance hier als Head Coach zu arbeiten.
Mauricio Parra: Das Erreichen der Playoffs war unser Saisonziel. Das Verletzungspech auf den deutschen Schlüsselpositionen hat uns immer wieder zurückgeworfen. Derzeit schauen wir von Spiel zu Spiel und werden versuchen, von den letzten 9 Spielen so viele Siege wie möglich einzufahren. Ich denke noch haben wir es in eigener Hand und das Spiel in Heidelberg ist das letzte Spiel gegen eine der vier Topmannschaften, Heidelberg, Chemnitz, Hamburg und Rostock, unseres Restprogramms. Die Hoffnung ist da und solange die rechnerische Chance auf eine Playoff Teilnahme noch besteht, werden wir in jedes Spiel mit 100% Einsatz gehen.
Mauricio Parra: Das ist schwer zu erklären. Die ersten beiden Spiele der Saison waren die Heimspiele gegen Trier und Artland, die wir relativ knapp verloren haben. Damals waren wir nach einer verletzungsgeplagten Vorbereitung noch nicht bereit für die Saison. Allerdings hatten wir bei knappen Niederlagen wie Rostock (-1) oder Chemnitz (-6) auch Chancen zu gewinnen. Ich würde nicht sagen, dass wir auswärts befreiter aufspielen, aber ich verstehe, dass dieser Eindruck auf Grund unserer Bilanz entsteht.
Mauricio Parra: Rohndell ist offensiv ein sehr vielseitiger Spieler, der sowohl im Post Up als auch von der Dreipunktelinie gefährlich ist. Das macht ihn auch so schwer zu verteidigen. Seine größte Qualität ist allerdings seine ausgezeichnete Arbeitseinstellung! Es gab noch keinen Tag an dem Rohndell nicht als Letzter die Halle verlassen hat.
Mauricio Parra: Die 13 Punkte waren am Ende noch schmeichelhaft. Heidelberg hat uns in der ersten Halbzeit regelrecht auseinandergenommen! Wir waren völlig chancenlos. Das einzig Positive, das ich von dem Spiel mitnehmen kann ist, dass wir zumindest nach der Pause bis zum Ende gekämpft haben und die Niederlage vom Ergebnis her noch in Grenzen halten konnten. Für das Rückspiel wird das Wichtigste sein zu versuchen, von der ersten Minute an die hohe Intensität der Heidelberger mitzuhalten und zu versuchen, das Tempo des Spieles zu diktieren.
Mauricio Parra: Hamburg hat bis zum letzten möglichen Tag wie verrückt nachgerüstet und Spieler verpflichtet. Aber aus meiner Sicht sind die beiden stärksten Mannschaften Chemnitz und Heidelberg. Danach ist alles ziemlich offen. Hagen und Karlsruhe haben sich nach den Trainerwechsel unglaublich gut entwickelt. Ehingen spielt für seine Verhältnisse absolut überragend und auch Rostock steht mit ihrem hoch effizienten Basketball zurecht da oben. Der Kampf um die Playoff Plätze sowie die Platzierungen selber werden sicherlich bis zum letzten Spieltag sehr spannend bleiben. Trotzdem sehe ich Chemnitz und Heidelberg als die beiden besten Mannschaften in der Pro A.
Danke an Mauricio Parra für das Interview!
Foto: Tanja Spindler