Die MLP Academics Heidelberg gewinnen am 22. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga mit 79-74 gegen die VFL Kirchheim Knights.
Für schwache Nerven war dieser Auftritt zwischen den MLP Academics Heidelberg und den VFL Kirchheim Knights nichts. Den 949 Zuschauern im OSP Rhein Neckar wurden zwei im Grund verschiedene Halbzeiten angeboten. Die Zuschauer, die auf eine defensive Schlacht stehen, die sind in der ersten Halbzeit auf ihre Kosten gekommen. In Halbzeit 2 waren es dann die Freunde des offensiven Basketballs, die ein Spiel nach ihrem Wunsch zu sehen bekamen.
Es ist schwierig, nur einen Spieler hervorzuheben, wobei Shyron Ely vor allem in den wichtigen Momenten zu überzeugen wusste. Mit 20 Punkten war er der Heidelberger Topscorer der Partie. Spielmacher und Eigengewächs Niklas Würzner überzeugte dazu mit einem Double Double (10 Punkte, 10 Assists). Der von der Bank kommende Niklas Ney war dazu der effektivste Spieler der Partie und ist auch für Branislav Ignjatovic der “wichtigste Spieler der Partie” gewesen. Die Knights mussten verletzungsbedingt auf Topscorer Rohndell Goodwin verzichten, der unter der Woche im Training umgeknickt war. In Abwesenheit Goodwins spielte Keith Rendleman Jr. gut auf und scorte mit 19 Punkten am besten.
Ein guter Start in die Partie ist häufig ein Schlüssel zum Erfolg. Genau diesen schienen die Academics bereits früh in der Partie gefunden zu haben. Einen schnellen 9-2 Lauf wussten die Kirchheimer jedoch gekonnt zu kontern und versuchten, die Academics mit einer Zonenpressverteidigung unter Druck zu setzen. Währenddessen erspielten sich die Knights in der Offense einige gute Abschlüsse und gingen erstmalig mit 14-13 in Führung. Zur Viertelpause hatten die Schwaben mit 17-15 hauchdünn die Nase vorne.
Umkämpft nahm die Partie ihren Lauf. Viele Fouls sorgten für wenig Spielfluss, wobei die Mannen von Branislav Ignjatovic im Abschluss erfolgreicher als Kirchheim agierten. Man bekam das Gefühl, dass Heidelberg die Kontrolle über die Partie übernehmen sollte. Der Zwischenstand von 27-21 untermauerte jenes Gefühl. Der Endspurt des Viertels war vor allem von Marc Liyanage geprägt, der in unter sechs Minuten Spielzeit einen Dreier versenkte, sowie mit 4 Steals aktive Hände in der Verteidigung zeigte. Mit 33-26 ging es in die Halbzeit der defensiv geprägten Partie.
Mauricio Parra fand in der Kirchheimer Kabine scheinbar die richtigen Worte. Nachdem man in den ersten 20 Minuten nur 27 Punkte scoren konnte, startete man offensiv erfolgreich ins dritte Viertel mit 14 Punkten nach den ersten 5 Minuten. Auf diesen Umstand reagierte Branislav Ignjatovic sofort mit einer Auszeit und stellte in der Verteidgung wieder auf eine Mannverteidigung um. Die Academics blieben letztendlich weiterhin in der Kontrolle über die Partie. Nur selten gelang es den Kirchheimern, Jaleen Smith, Niklas Würzner und Co. zu stoppen. Beim Stand von 57-48 ging es in die letzte Viertelpause.
Mit dem großen Schreck startete das letzte Viertel der Partie. Shyron Ely wurde beim Zug zum Korb unsanft gefoult und musste verletzt die Partie verlassen. Nach kurzer Verletzungspause kam Ely glücklicherweise wieder zurück auf die Bank. Der Spielstand war aber nicht ganz nach seinem Geschmack. Nur noch 5 Punkte betrug der Vorsprung Heidelbergs und dies bei noch 4 zu spielenden Minuten. Ely blieb aber nicht lange auf der Bank und war für die restliche Spielzeit wieder auf dem Feld. Mit seinem Siegeswillen und seiner offensiven Power riss er das Spiel an sich und hielt Heidelberg trotz unermüdlicher Kirchheimer Bemühungen auf der Siegerstraße.
Stimme zum Spiel:
Branislav Ignjatovic:
Ganz wichtig waren für uns heute die Offensiv-Rebounds. Da haben wir bessere Arbeit gemacht als die vergangenen Wochen. Niklas Ney war für mich heute der wichtigste Spieler der Partie. Er hat uns heute viel Energie gebracht und das gebracht, was uns vergangene Woche gegen Nürnberg gefehlt hat. Nicht alles ist heute planmäßig verlaufen, aber ich bin sehr stolz auf die Leistung der Mannschaft. Im Moment spielen wir nicht immer befreit auf. Ich habe auch der Mannschaft gesagt, dass dieses Gefühl wieder kommen wird, wenn wir die 15 Siege-Marke erreicht haben.
Stats:
Für Heidelberg spielten. Würzner (10 Punkte, 3 Rebounds, 10 Assists), Smith (9,3,2), Schmitt (0,0,0), Ely (20,2,2), Liyanage (4,2,0), Ney (13,8,1), Heyden (6,3,2), Oppland (10,2,0), Palm (7,1,0), Brunnenkant (0,0,0), Aichele (0,0,0)
Für Kirchheim spielten: Abraha (0,0,0), Luke (12,4,6), Canty (10,3,2), Rendleman Jr. (19,7,0), Daubner (5,4,0), Nicklaus (0,0,0), Goodwin (0,0,0), Wohlrath (6,1,0), Rockmann (0,0,0), Graf (10,2,4), Kent (12,6,4)
Text: Yannik Barwig
Bild: Thomas Disqué