Die MLP Academics unterliegen den Nürnberg Falcons BC mit 77-87 beim ersten Halbfinalspiel der BARMER 2. Basketball Bundesliga.
Mit dem Lauf von 13 Siegen im Rücken traten die Falcons aus Nürnberg erwartungsgemäß selbstbewusst auf und gingen früh durch Dreiererfolge von Marcell Pongo und Nils Haßfurther in Führung. Den Academics gelang es derweil nicht, die Stärken von Shy Ely und Jaleen Smith in Szene zu setzen. Es fehlte vor allem die Gefahr von der Dreipunktelinie, von wo die Academics im ersten Viertel keinen einzigen Versuch hatten. Einige Nachlässigkeiten in der Defensive führten dazu zu einem Rückstand zum Viertelende von 13-19.
Auch im Beginn des zweiten Viertels kamen die Academics zu keinen guten Abschlüssen und Branislav Ignjatovic musste eine Auszeit nehmen, um seine Mannschaft zu wecken. Angeführt von Kapitän Phillipp Heyden schien dies auch zu gelingen und man verkürzte den Rückstand auf 4 Punkte (17-21). Doch weiterhin konnte man nur schwer, die Falcons am punkten hindern. Die entstehenden Foulprobleme halfen Heidelberg zudem nicht weiter und Jaleen Smith musste mit 3 Fouls die Halbzeit auf der Bank beenden. Nürnberg nutzte dies gekonnt aus und ging erstmal mit 10 Punkten in Führung. Ross Kent erhöhte mit einem Dreipunkteerfolg gar auf 14 Punkte und Sebastian Schröder wenige Sekunden später auf 16 Punkte. Die Falcons waren nicht zu stoppen, spielten sich in einen Rausch und zogen bis zur Halbzeit auf und davon (26-48). Mit dem Ertönen der Halbzeitsirene wurden die Academics regelrecht gerettet.
Es war klar, dass in der zweiten Halbzeit wohl nicht mehr viel für die Academics zu holen sein würde. Zumindest ergebnistechnisch, denn schließlich ist es innerhalb einer Serie auch wichtig, Charakter zu zeigen. Offensiv hatten die Academics nach der Halbzeitpause auch scheinbar einige Optionen gefunden zu haben. So fand man durch erfolgreiche Würfe von Shy Ely und Jaleen Smith wieder auf 14 Punkte nach fünf gespielten Minuten zurück. Das Momentum war nun spürbar auf der Seiten der Academics, wobei die Falcons in Person von Marcell Pongo den Vorsprung weiterhin im zweistelligen Bereich halten konnten. Doch mit der Unterstützung des Heidelberger Publikums schrumpfte der Vorsprung bis auf 7 Punkte (56-63).
Ein unfassbarer Alley-Hoop von Niklas Ney ließ den Nürnberger Vorsprung weiter schrumpfen. Mit noch über 8 zu spielenden Minuten musste dann Ralph Junge eine Auszeit nehmen, da erneut Niklas Ney bei Alley-Hoop punkten konnte und dadurch zur Überraschung aller das Spiel wieder auf Messers Schneide stand. Jaleen Smith brachte die Academics gar in Minute 33 Führung – Robert Oehle sorgte seinerseits per Korbleger wieder für die Führung und Ross Kent baute diese weiter aus (66-71). Auch nach einer Auszeit Heidelbergs zogen die Franken wieder auf 10 Punkt davon, nachdem Sebastian Schröder einen weit offenen Dreipunktewurf verwandelte. Wenige Augenblicke später erhöhte dann Ishmail Wainright auf 12 Punkte und das Spiel schien 3 Minuten vor dem Ende entschieden zu sein. So sollte es auch sein, auch wenn die Academics bis zur letzten Sekunde immer weiter kämpften.
Zwar ging das erste Spiel der Serie verloren, jedoch können die Academics mit viel Hoffnung aus der Partie gehen. Die Leistung in der zweiten Halbzeit hat gezeigt, dass das Duell mindestens auf Augenhöhe ist. Bester Werfer bei den Academics war Niklas Würzner mit 18 Punkten. Bei Nürnberg scorten Robert Oehle und Marcell Pongo mit jeweils 17 Punkten am häufigsten.
Stats:
Für Heidelberg spielten. Palm (6 Punkte, 0 Rebounds, 2 Assists), Smith (7,5,2), Schmitt (0,0,2), Ely (15,4,2), Liyanage (2,2,1), Ney (9,2,1), Heyden (10,7,1), Oppland (10,6,1), Aichele (0,0,0), Schöpe (0,0,0), Würzner (18,5,1)
Für Nürnberg spielten: Pongo (17,1,6), Sanders (6,2,0), Gahlert (0,0,6), Haßfurther (10,0,2), Omuvwie (2,2,4), Maier (0,0,0), Schröder (10,2,0), Parker (0,2,0), Wainright (10,5,2), Oehle (17,14,1), Kent (15,2,2)
Branislav Ignjatovic:
Nürnberg hat heute verdient gewonnen. Wir haben viel zu viele Ballverluste in der ersten Halbzeit gehabt und gegen ein Topteam wie Nürnberg wird so etwas bestraft. In der zweiten Halbzeit waren wir sehr stark, haben aber kein gutes Foul-Management nach unserer Führung betrieben. Wenn eine Mannschaft so einen Lauf hat wie Nürnberg, dann muss man seine Chancen nutzen. Wir haben das heute nicht geschafft, wollen aber bis Dienstag unsere Fehler aufbereiten.
Text: Yannik Barwig
Foto: Daniel Schulz