Die MLP Academics Heidelberg gewinnen am 14. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga mit 76–80 gegen die PS Karlsruhe Lions.
Ohne den weiterhin am Knie verletzten Shyron Ely ging es unter der Woche für die MLP Academics Heidelberg zum Auswärtsspiel nach Karlsruhe. Um kurz nach 21:00 Uhr war es dann endlich Gewissheit. Die Academics können es doch noch! In einem äußerst spannenden Spiel konnten sich die Heidelberger Basketballer im Badenderby durchsetzen. Ins Besonderen Eigengewächs Niklas Würzner sollte dem Spiel seinen Stempel aufdrücken und war am Ende der Partie mit 24 Punkten und 6 Assists der Spieler des Abends.
“Mit den Nachverpflichtungen ist Karlsruhe meiner Ansicht nach ein Kandidat für die Playoffs. Man hat auch heute gesehen, dass die Mannschaft sehr gute individuelle Akteure hat, die einfach noch etwas Zeit benötigen”, sagte Branislav Ignjatovic. Angesprochen auf Brandon Conley ergänzte Ignjatovic: “Wir hatten Glück, dass er früh ein paar Fouls gesammelt hatte. Er war dann etwas passiver und das hat uns vor allem in der Verteidigung sehr geholfen.”
Stand es zur Halbzeit noch 36-36, war es Stephon Jelks, der die ersten Minuten des dritten Viertels dominierte. Mit drei erfolgreichen Dreipunktewürfen in Folge, erspielten sich die Academics die Führung, die sie im Laufe des Spiels nicht mehr abgeben sollten. Mit 28-20 zeigten die Mannschaft um Niklas Würzner wohl eines der besten Viertel der Saison und gingen mit einer relativ komfortablen Führung in den Schlussabschnitt.
Dort waren es dann aber die kämpfenden Lions, die mit Intensität zurück ins Spiel fanden. Immer wieder wurde der Korb attackiert, wodurch die Führung der Academics auf bis zu einem Punkt sank. In einem ständigen Auf und Ab lautete das Ergebnis vor den entscheidenden Schlussminuten 69-72 aus Karlsruher Sicht. Als dann Niklas Würzner im folgenden Angriff seinen einzigen Dreipunktewurf des Abends und damit seine Punkte 22,23 und 24 sammelte, sahen die Academics wie der sichere Sieger aus. Zwar ließen sich die Lions immer noch nicht abschütteln und profitierten von der schwachen Heidelberer Freiwurfquote (16 von 27), konnten aber nicht mehr das Ruder für sich rumreißen.
Orlando Parker war auf Seiten der Lions der auffälligste Akteur. Mit 18 Punkten und 5 Rebounds bereitete er den Academics vor allem unter den Körben größere Probleme. Insgesamt gab es wenige Phasen im Spiel, in denen Karlsruhe das Momentum im Spiel innen hatte. Mit vier Siegen aus 13 Spielen sind die badischen Kontrahenten erstmal weiter im tabellarischem Abstiegskampf angesiedelt.
Neben Niklas Würzner merkte man auch Zamal Nixon an, dass er mehr Verantwortung in Abwesenheit von Shyron Ely übernehmen wollte. Mit 17 Punkten ist ihm das zwar auch teilweise gelungen, jedoch forcierte der im vergangenen Jahr noch in Griechenland spielende Guard vor allem in der ersten Halbzeit zu viel und sammelte dort alleine 4 Turnover.
Mit dem Sieg stehen die Academics weiterhin auf dem fünften Tabellenplatz, benötigen jedoch noch einen Sieg vor Weihnachten, um das gesetzte Zwischenziel von 10 Siegen zu erreichen. Einfach werden die Duelle unterdessen auf keinen Fall. Mit Nürnberg und Leverkusen warten die direkten Tabellennachbarn auf die Academics. Man darf gespannt sein, ob die Academics die Leistung aus Karlsruhe mit zu den letzten beiden Spielen des Kalenderjahres übertragen können.
Stats:
Heidelberg: Nixon (17 Punkte, 5 Rebounds, 2 Assists), Würzner (24,2,5), Schmitt (0,1,1), Liyanage (7,5,1), Teichmann (0,0,0), Trtovac (2,1,0), Jelks (12,7,2), Eberhard (5,6,3), Heyden (13,5,1)
Karlsruhe: Stroman (15,5,4), Conley (6,3,1), Ross-Miller (8,3,4), Sperber (5,2,0), Norl (13,2,5), Parker (18,5,2), Pluskota (8,5,0), Beck (3,0,1), Coleman (0,2,0)
Text: Yannik Barwig
Foto: Thomas Disqué