Die MLP Academics Heidelberg gewinnen am 24. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga mit 72-62 gegen die Artland Dragons.
Am Ende des Abends waren es die zweiten zehn Minuten, die über den Ausgang des Spiels entscheiden sollten. Mit 27-10 entschieden die Academics das zweite Viertel für sich und sorgten damit für eine frühe Vorentscheidung. Mit zwischenzeitlich 20 Punkten sollte die Mannschaft von Branislav Ignjatovic in Führung sein, bevor sich die Mannschaft aus Quakenbrück fing.
Die ersten zehn Minuten waren ausgeglichen. Mit 20-18 sollten die Academics das erste Viertel gewinnen, bei dem Darnelius Lavrinovicius für Artland mit drei Dreipunkteerfolgen für eine Duftmarke sorgte. Zu oft hatte der Litauer Freiräume, die er gekonnt nutzte. Bei den Academics waren die beiden Topscorer Zamal Nixon und DaVonté Lacy zu dieser Zeit noch gar nicht in der Partie. Beide scorten zwar nicht, konnten sich aber auf gemeinsam 12 Punkte von Armin Trtovac und Stephon Jelks verlassen.
Die ersten 68 Sekunden des zweiten Viertels waren die vielleicht besten Sekunden der Academics im Kalenderjahr 2020. Ein schneller 8-0 Lauf durch DaVonté Lacy sorgte für die erste zweistellige Führung im Olympiastützpunkt. Auch eine Auszeit von Tuna Isler half nicht dabei, das Momentum in die Richtung der Dragons zu schwingen. Die Academics liefen heiß und setzten sich immer weiter ab. Mit 27-10 gewann Heidelberg das Viertel, welches wohl eines der überzeugendsten der ganzen Saison sein sollte.
Wer dachte, dass die Messe gelesen sei, sah sich getäuscht. Quakenbrück stellte in der Verteidigung auf eine 2-3 Zonenverteidigung um, womit die Academics große Probleme haben sollten. Es gelang der Mannschaft von Branislav Ignjatovic nicht, in den ersten sechs Minuten des Viertels einen Feldkorb zu erzielen. So schrumpfte der Vorsprung auf bis zu sechs Punkte. Bei Heidelberg war der Schwung aus der ersten Halbzeit dahin. 5-0 Ballverluste im dritten Viertel führten dazu, dass man die Dragons zurück ins Spiel brachte.
Es sollten also mal wieder die letzten 10 Minuten über den Ausgang des Spiels entscheiden. Weiterhin hielt sich das ungute Gefühl, dass Artland noch eine Chance haben würde, das Spiel für sich zu entscheiden. Als dann Pierre Bland per offenen Dreipunktewurf auf vier Punkte hätte verkürzen können, war der endgültige Momentumswechsel möglich. Doch der US-Amerikaner verfehlte und auf der Gegenseite traf Zamal Nixon per Layup. Von nun an kontrollierte die Academics das Spiel bis zum Ende und sicherten sich damit den zweiten Sieg in Folge.
Topscorer der Partie für Heidelberg war DaVonté Lacy. Es war aber die ausgeglichene Teamleistung, bei der neun von zehn Spieler punkteten, die der Schlüssel zum Erfolg waren. Man bekommt langsam das Gefühl, dass sich das Team von Branislav Ignjatovic besser findet. Grant Teichmann trifft seine Würfe, Adam Eberhard hat sein Selbstbewusstsein gefunden und Sebastian Schmitt setzt Akzente in der Offensive. Ein gutes Zeichen für die diesjährige Heidelberger Saison.
Branislav Ignjatovic:
Es war natürlich nicht alles perfekt, aber wir haben als Team gut agiert heute. In der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Wir haben eine gute Rotation gehabt, bei der jeder Spieler gefährlich agierte. Dass wir dann in der zweiten Halbzeit offensiv Probleme bekommen, hat mir natürlich nicht gefallen, aber wir haben uns gegen den negativen Lauf gestellt und als Team verteidigt. Man wird nicht oft ein Spiel gewinnen, bei dem man in einer Halbzeit nur 25 Punkte macht. Wir haben aber gut genug verteidigt, um gegen ein gutes Team in der ProA auch so zu gewinnen. Am Sonntag haben wir in Trier nun nichts zu verlieren. Wir werden dort befreit aufspielen mit dem Wissen, dass wir zwei Siege im Rücken haben.
Stats:
Heidelberg: Nixon (10 Punkte, 0 Rebounds, 2 Assists), Würzner (0,0,3), Schmitt (4,3,3), Liyanage (3,0,3), Teichmann (4,3,2), Trtovac (8,3,0), Jelks (10,8,0), Eberhard (7,4,2), Heyden (10,6,1), Lacy (16,4,3)
Artland: Dunbar (8,2,1), Ebinum (0,0,0), Döding (2,4,5), Griffin (3,4,2), Albrecht (8,5,1), Hundt (0,1,2), Bland (7,2,4), Oehle (15,4,1), Lavrinovicius (19,7,0), Lau (0,0,0)
Text: Yannik Barwig
Foto: Thomas Disqué