Am 25. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga treffen die MLP Academics Heidelberg auf die RÖMERSTROM Gladiators Trier. Spielbeginn ist am 9. Februar um 17:00 Uhr in Trier. Nach zwei Siegen in Folge haben die Academics laut Branislav Ignjatovic gegen die Spitzenmannschaft aus Trier "nichts zu verlieren."
Branislav Ignjatovic hat einige Prinzipien, die er nun seit Jahren als Trainer verfolgt. Es ist für ihn von hoher Bedeutung, dass seine Mannschaften defensiv kompakt stehen und keine einfachen Punkte zulassen. Gerne nimmt er dabei auch ein Foul in Kauf, wenn dadurch ein einfacher Korberfolg verhindert werden kann. In der vergangenen Spielzeit funktionierte die Abwehr der Academics so gut, dass man es gar bis ins Halbfinale der ProA schaffte. Mit vielen neuen Gesichtern im Kader der Academics gab es bisher dann doch noch so einige Probleme. Vor allem die unerlässlich wichtige Kommunikation ist noch nicht gut genug, fragt man den serbischen Sympathieträger. Gegen die Artland Dragons sah Ignjatovic jedoch wohl eine der besten Leistungen seiner Verteidigung seit langer Zeit. „Ich bin stolz darauf, dass wir gegen eine gute Offensive nur so wenige Punkte zugelassen haben.“ Ignjatovic ergänzte auf der Pressekonferenz weiter: „In den vorherigen Spielen hat Quakenbrück gezeigt, dass sie besser sind als es der Tabellenplatz aussagt.“
In der Offensive gab es in der zweiten Halbzeit jedoch auch das ein oder andere Problem. Die Artland Dragons stellten von einer Mann-Verteidigung auf eine Zonenverteidigung um. Als dann die ersten Würfe der Academics zwar gut rausgespielt waren, aber nicht ihr Ziel fanden, hatte man das Gefühl, dass Artland nochmal ins Spiel kommen könnte. So war es dann auch, wobei die Defensive der Academics weiterhin gut stand und somit ein Comeback verhinderte. Durch die Niederlage der Bayer Giants Leverkusen am Donnerstag steht nun wieder der 5. Tabellenplatz für die Academics da. Mit einem Sieg am Sonntag gegen Trier wäre es gar wieder der 4. Tabellenplatz und damit vorerst das Heimrecht in der ersten Playoffsrunde.
Die RÖMERSTROM Gladiators Trier befinden sich derzeit auf jenem 4. Platz, den die Academics am Ende der Saison benötigen, um Heimrecht im Viertelfinale zu haben. Betrachtet man die letzten beiden Spiele der Gladiators, so ergeben sich jedoch durchaus Zweifel daran, dass die Academics einfach so am Team von Christian Held vorbei ziehen können. Sowohl zuhause gegen die Kirchheim Knights als auch auswärts gegen Tübingen gab es zwei deutliche Siege mit mindestens 20 Punkten Unterschied. Die Formkurve der Gladiators zeigt insgesamt stark nach oben. So konnten sieben der vergangenen zehn Spiele gewonnen werden. Bei Heimspielen ist Trier mit einer Bilanz von 8-3 besonders erfolgreich. Die letzte Heimniederlage kassierten die Gladiators am 09.November des vergangenen Jahres. Heimsiege gab es seither unter anderem gegen Jena (100-79), Tübingen (87-64) und Paderborn (91-76).
Beim Blick auf die Statistiken muss man Jordan Geist nennen, der mit 18,1 Punkten ein High-Volume-Scorer ist. Nach drei Jahren an der University of Missouri hat Geist den Sprung nach Europa erfolgreich gemeistert und ist ein Garant für den Erfolg der Gladiators. Zusammen mit Till Gloger bildet Geist eines der besten Duos der Liga. Till Gloger spielte bereits im vergangenen Jahr in Trier und zeigte beim Hinspiel in Heidelberg bereits, welche Qualitäten in ihm stekcken. Mit 25 Punkten war Gloger damals Topscorer der Partie. Der 27-jährige Center hat seine Qualitäten im Post. Dort zeigt er eine bundesligataugliche Beinarbeit und kommt dadurch immer wieder zu leichten Punkten.
Die Stärke der Gladiators liegt jedoch nicht nur in zwei Individuen. Es ist das gesamte Kollektiv, das die Stärke Triers ausmacht. Christian Held nutzt die Breite seines Kaders optimal aus und sorgt mit vielen Wechseln immer für frisches Personal auf dem Parkett. Schaffen es die Gladiators von der Dreipunktelinie heiß zu laufen, ist es sehr schwierig in Trier als Auswärtsmannschaft zu bestehen.
Es wird am Sonntag nur durch eine geschlossene Teamleistung funktionieren. Die Academics, bei denen alle 10 Spieler aus der gewohnten Rotation dabei sein werden, benötigen einen guten Start in das Spiel, damit man nicht früh einem Vorsprung hinterher laufen muss. Passiert dies, wird der Heimvorteil Triers eine große Rolle spielen. Defensiv müssen die Academics versuchen physisch gegen Till Gloger unter dem Korb dagegenzuhalten. Wie bereits in Artland dürfen die Academics dem Gegner keine leichten Würfe erlauben. Gelingt es Heidelberg, die Heimmannschaft im Bereich von 70 Punkten zu halten, so stehen die Chancen für einen Auswärtssieg nicht schlecht. Und wer weiß, vielleicht fahren die Academics ja am Sonntag den dritten Sieg in Folge ein und bestätigen damit den Aufwärtstrend.
Wie gewohnt überträgt airtango.live die Partie am Sonntag ab 17:00 Uhr live. Dazu können die Zuschauer über die Social Media Kanäle der MLP Academics auf dem Laufenden gehalten werden.
Text: Yannik Barwig
Foto: Thomas Disqué