Für die MLP Academics Heidelberg starteten an diesem 4. Spieltag der BARMER 2. Basketball-Bundesliga Sa`eed Nelson, Niklas Würzner, Shyron Ely, Armin Trtovac und Evan McGaughey, Gästecoach Daniel Jansson schickte Joshua Sharkey, Timo Fischer, Elias Valtonen, Isaiah Crawley und Enosch Wolf auf das Parkett.
Die Tigers gingen durch einen Tip In von Enosch Wolf in Führung, die MLP Academics konterten, ebenfalls durch einen Tip In von Evan McGaughey, zum 2:2, im folgenden Angriff legte der Power Forward einen Dreipunktewurf nach. Die nächsten erfolgreichen Aktionen der Hausherren waren das 7:4 durch Armin Trtovac nach Offensivrebound und zwei erfolgreiche Freiwürfe erneut von McGaughey. Es war früh erkennbar, dass die Big Men der Academics sich vorgenommen hatten, den Ausfall von Center Phillipp Heyden zu kompensieren, wie es Head Coach Frenki Ignjatovic auch vor dem Spiel gefordert hatte. In der Folge trat dann Sa`eed Nelson zunehmend in Erscheinung und so kam Tübingen, auch durch den unermüdlichen Einsatz von Niklas Würzner, früh in Foulprobleme und erreichte nach knapp 6 Minuten die Teamfoulgrenze. Für die Tigers Tübingen hielt zu Beginn insbesondere Power Forward Isaiah Crawley dagegen und hielt die Begegnung offen. Auf Seiten der MLP Academics fügte sich auch Daniel Loh, für Trtovac gekommen, mit einem Block und einem Assist gut ein. Dennoch: In den zweiten 5 Minuten des ersten Viertels führten ein paar kleinere Nachlässigkeiten und Missmatches in der Defense zunächst zur 18:21-Führung für Tübingen und zur ersten Auszeit für die MLP Academics Heidelberg. Aber auch danach gelang es nicht, diese Probleme abzustellen, und der wieselflinke Point Guard Joshua Sharkey erhöhte zum 25:18 für die Gäste, was Trtovac durch Korbleger mit Bonusfreiwurf zum 21:25, gleichbedeutend mit dem Endstand des Viertels, kontern konnte.
Das zweite Viertel starteten Shy Ely und Albert Kuppe ohne Fortune von jenseits der Dreipunktelinie. Das Spiel wurde nun insgesamt bissiger, galliger, aber auch zerfahrener. Mit „Hustle“ und Einsatz durch Nelson, Trtovac und McGaughey gelang es den Academics jedoch, das Spiel bis zur Hälfte des Viertels weiterhin knapp zu gestalten. Zunehmend wurde der Zug zum Korb gesucht, was wieder zu einigen Fouls der Tigers führte. Die vermutlich schönste Angriffssequenz des Spiels bis dahin führte zum 36:35 durch Nelson, danach trat jedoch wieder Gäste-Point-Guard Sharkey auf das Gaspedal, einen seiner erfolgreichen Lay Ups zum 44:45 kurz vor Viertelende konterten die Academics nach einer Auszeit und noch 5 zu spielenden Sekunden beinahe durch einen Sololauf von Nelson über das ganze Feld, der jedoch mit viel Kontakt durch die Verteidigung knapp scheiterte, somit blieb es beim 44:45 zur Halbzeit aus Sicht der MLP Academics. Auffällige Academics in der ersten Halbzeit Nelson und Trtovac, auf der Gegenseite waren Sharkey und Crawley die tragenden Säulen der Tigers. Kuriose Randnotiz: Trotz hohem Spielstand spielten Dreipunktwürfe im ersten Durchgang im Prinzip keine Rolle, die Academics verwandelten einen von elf, Tübingen einen von drei Versuchen.
Die zweite Halbzeit begann erneut zerfahren und knapp zwei Minuten ohne erfolgreiche Korbaktion, bis McGaughey einen Dreier mit Bonusfreiwurf zum 48:47 erzielte. Die Academics legten nun die berühmte Schippe drauf und zeigten sich als Team bissig, kämpferisch und in der Verteidigung immer auf Tuchfühlung. Das führte auch dazu, das die Mannschaft auch kleinere und größere individuelle Fehler im Angriff wegstecken konnte. Nelson, jetzt fast alles prägender Akteur, erhöhte zum 64:56, was die Tigers Tübingen zur Auszeit nach 7:11 Minuten zwang. Es sollte danach jedoch erneut an Nelson liegen, als erster die Initiative zu ergreifen, und zwar mit einem erfolgreichen „And One“ zum 67:56. Danach erfolgte ein erfolgreicher Fast Break vom durchgehend konzentriert und entschlossen agierenden McGaughey, zudem lief Jordan Geist jetzt langsam warm. Auf der Gegenseite hielten weiterhin vornehmlich Crawley und Sharky dagegen und es lag am letztgenannten, zum Viertelende auf 74:63 aus Sicht der Tigers zu verkürzen.
Zu Beginn des vierten Viertels beantwortete sich eine Frage schnell: Was hilft gegen eine Zonenverteidigung? Diesmal Jordan Geist! Auf diese von den Gästen ausgepackte Verteidigungsvariante antwortete er mit zwei Dreiern zum 82:68. Danach war erneut Nelson kurzfristig gefühlt überall auf dem Feld – Punkte, Rebounds, ein abgefangener Alley-Hoop-Pass … dennoch verstanden es die Gäste, ihren Rückstand aufzuholen, und die Partie drohte wieder etwas zerfahrener zu werden. Folgerichtig nahm Frenki Ignjatovic beim Stand von 84:74 vier Minuten vor Spielende eine Auszeit. Als danach Niklas Würzner aus dem Post Up mit Bonusfreiwurf zum 87:74 erhöhte und Tübingen auf der Gegenseite einen Turnover verursachte, war der Sieg für die Academics greifbar. Dabei spielte für die Gäste sicher eine Rolle, dass Crawley im letzten Viertel verletzt draußen bleiben musste. Drei Freiwürfe von Ely zum 93:76 zwei Minuten vor Ende brachten dann endgültige Gewissheit, dass die Punkte für den Sieg stromabwärts am Neckar landen würden. Ohne weitere nennenswerte Highlights, aber auch ohne größere Probleme, stellten die MLP Academics den Endstand von 99:80 her.
Aus einer insgesamt engagiert und kämpferisch auftretenden Mannschaft lassen sich drei Spieler hervorheben: Sa`eed Nelson schrammte mit 28 Punkten, 9 Rebounds und 9 Assists (Spielereffektivität 37) denkbar knapp an einem Triple Double vorbei, Armin Trtovac konnte ein Career High in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga Pro A von 21 Punkten erzielen und Evan McGaughey ist mit 20 Punkten in 24 Spielminuten erfolgreich zurück an alter Wirkungsstätte.
Stats:
Heidelberg: Nelson (28 Punkte, 9 Rebounds, 9 Assists), Würzner (11,2,3), Ely (6,2,1), Trtovac (21,1,8), Geist (11,3,4), Loh (0,1,0), McGaughey (20,1,2), Kuppe (2,0,0), Vasiljevic (0,0,0), Ihle (0,0,0)
Foto: Thomas Disqué