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20. März 2021

Ein würdiges Goodbye

Mit einem nie gefährdeten Start-Ziel Sieg verabschieden sich die MLP Academics Heidelberg mit einer würdigen Leistung aus dem altehrwürdigen Olympiastützpunkt Rhein Neckar. Die neue Heimat heißt ab Donnerstag „SNP DOME“ und auf Heidelberger Seite hofft man darauf, dass die Einweihung gegen die Eisbären Bremerhaven aus sportlicher Sicht ähnlich erfolgreich verlaufen möge, wie das heutige Abschiedsspiel gegen die Uni Baskets Paderborn.

Von Anfang schien es, als sei jedem Spieler auf dem Feld die Bedeutung dieser Partie bewusst. Mit einem Blitzstart bei gefälligem Passspiel und dynamischem Zug zum Korb , setzten sich die Heidelberger schnell auf 13:3 ab. Die Verteidigung war präsent und zwang die Gäste zu schweren Abschlüssen. Gästecoach Steven Esterkamp sah Redebedarf und wirkte sichtlich unzufrieden mit der dargebotenen Leistung. Insbesondere Jordan Geist und Phillipp Heyden drückten dieser gelungen Anfangsphase ihren Stempel auf und waren für die Paderborner nicht zu stoppen. So war es Geist vorbehalten mit seinem zweiten Dreier auf 16:5 zu erhöhen, was aber wiederum die Nordrhein-Westfalen nicht so stehen lassen wollten. Daniel Mixich und Jens Großmann hielten ihre Mannschaft mit zwei Dreiern in Folge in Schlagdistanz. Nach sieben gespielten Minuten konnte Coach Frenki jedoch dem dominanten Duo Heyden/Geist eine erste Verschnaufpause gönnen.

Fulminante Anfangsphase legt den Grundstein

Mit 22:15 ging es somit in das zweite Viertel. Shaun Willett, er hatte beim Spiel gegen die Arltand Dragons seine beiden ersten Dreier für die Academics überhaupt getroffen, hatte wohl an Würfen jenseits der Dreierlinie Gefallen gefunden und traf zum 25:16 (12. Minute). Was dann folgte, war Nelson-Basketball par Excellence. Ein ums andere Mal zerlegte er die gegnerische Defense mit seinem schnellen Antritt quasi im Alleingang und nutzte diese Überlegenheit entweder für erfolgreiche Abschlüsse am Brett oder aber für maßgeschneiderte Vorlagen für seine Teamkollegen wie beim erfolgreichen Dreier von Shyron Ely zur bis dahin höchsten Führung. 33:16 stand es, als Esterkamp erneut zum Gespräch bat.

Die konsequente und überzeugende Leistung seiner Mannschaft gab Coach Frenki die Möglichkeit, bereits früh die Tiefe seiner Bank zu nutzen. So wechselte er Risto Vasiljevic früh ein, der dann auch das tat, was Risto halt tut: abdrücken, sobald er den Ball in die Hände bekommt. Er erhöhte mit weiterem Dreier auf 46:25 und den Zuschauern aus nah und fern fehlte zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich jegliche Phantasie, noch an einen Sieg der Paderborner zu glauben.

Mit dem Fluch der hohen Führung in die zweite Halbzeit

Die zweite Halbzeit begann zunächst vielversprechend. Als Geist nach schönem Anspiel von Würzner per Dreier den Spielstand auf 56:33 (24. Minute) schraubte, schien die Partie auf eine Vorentscheidung zuzusteuern. Doch es folgte ein 10:0 Lauf der Gäste. Und da war es wieder. Dieses Phänomen des Fluchs der hohen Führung. Der Motor stockte nun vor allem offensiv gewaltig und in der Defense bekamen die Academics nicht den bis dahin gewohnten Zugriff. Frenki wirkte sichtlich bedient und nahm eine Timeout, denn tatenlos wollte er einem drohenden Turnaround nicht zusehen.

Seine Worte schienen zu fruchten, denn die Academics kamen nun deutlich aggresiver zurück aufs Feld. Bis zur Viertelpause gelang es dann auch, die Führung wieder auf komfortable zwanzig Punkte beim 69:49 zu stellen.

The Final Chapter – Die letzten Minuten im Olympiastützpunkt Rhein Neckar

Fast schon erwartungsgemäß plätscherte die Partie zu Beginn des vierten und somit letzten Viertels der OSP-Ära vor sich hin. Zu deutlich war der Vorsprung, zu wenig Gefahr strahlten die Gäste aus Nordrhein-Westfalen aus. Selbst als Jackson Trapp nach schnellem Passpiel seiner Mannschaft per Dreier sehenswert auf 74:59 verkürzte, war in den Gesichtern der Gastgeber wenig Aufregung zu erkennen.

Defensiv merkte man jedoch deutlich, dass die Intensität nachließ und so entstand nach erneutem Dreier Trapp und einem krachenden Dunking von Drew Cushingberry doch noch einmal so etwas wie Spannung. Zwar konnte Evan McGaughey nochmal per Korbleger nachlegen. Im folgenden Angriff stoppten die Heidelberger den Angriff der Gäste jedoch mit einem unsportlichen Foul. Cushingberry verwandelte beide zugesprochenen Freiwürfe. Es war erneut Trapp, der knapp drei Minuten vor Ende den Spielstand auf ein dann doch brisantes 78:70 hätte stellen können, doch sein Wurf fand zur Erleichterung der Heidelberger Unterstützer vor den Bildschirmen sein Ziel nicht. Und so waren es der gut aufgelegte Nelson mit schönem „And One“ und Shyron Ely mit erfolgreichem Dreier, die den Fehlwurf der Uni Baskets postwendend bestraften. Nun war die Partien endgültig entschieden, weshalb auch die Nachwuchsspieler Jonas Ihle und Risto Vasiljevic von Coach Frenki weitere Spielzeit zugeteilt bekamen.

Die Ära Olympiastützpunkt findet mit diesem überzeugenden Sieg also ein würdiges Ende. Danke für fast vier Jahrzehnte mit Höhen und Tiefen, zwei deutschen Meisterschaften und epischen Schlachten, die nun woanders stattfinden werden

Topscorer auf Heidelberger Seite: Geist (18, 3 Assists, 7 Rebounds), Nelson (17, 7, 6), Ely (13, 4, 2), McGaughey (11, 0, 3)