Heute Abend um 19:00 Uhr ist es endlich so weit: die geilste Zeit des Jahres beginnt! Die Playoffs, dieses Mal in einem anderen Format ausgetragen, beginnen für die MLP Academics Heidelberg mit einer denkbar schweren Aufgabe an der Nordsee. Bereits gestern machte sich die Mannschaft auf den langen Weg nach Bremerhaven, wo man wie schon beim Gastspiel in der letzten Woche im schönen Atlantic Hotel Sail City übernachtete. Ein wenig Aberglaube spielt schon mit, schließlich ging das Rückspiel der regulären Runde mit 93:66 an die Gäste aus der Kurpfalz. So kann man auch davon ausgehen, dass Coach Frenki seine Mannschaft beim heutigen Spaziergang an der Küste wieder zum gleichen Fischbrötchenstand wie am vergangenen Samstag beordert. Man möchte ja nichts dem Zufall überlassen.
Dass das Spiel jedoch einen ähnlichen Verlauf nimmt, ist nicht zu erwarten. Der klare Sieg täuscht ein wenig über die wahre Stärke der Eisbären und die Tatsache hinweg, dass man zur Halbzeit nur mit vier Punkten in Front lag. Hinzu kommt, dass die Academics nahezu traumwandlerisch sicher von außen trafen und auch Sa’eed Nelson, sonst nicht für seine Qualitäten als Scharfschütze bekannt, 4/4 Dreier treffen konnte. Es macht das eigene Spiel wesentlich einfacher, wenn die Würfe von außen fallen und in der Folge dann in Korbnähe Räume entstehen. Armin Trtovac nutzte diese und erzielte bei einer 80% Wurfquote 20 Punkte. Wenn heute um 19 Uhr der Ball zum Tipp-Off in die Luft geworfen wird, beginnt ein völlig neues Spiel mit gänzlich anderen Vorzeichen.
Denn die Eisbären Bremerhaven haben eine beeindruckende reguläre Saison hingelegt und dabei unter anderem den Ligaprimus aus Rostock zweimal in seine Schranken gewiesen. Wäre man nicht zweimal knapp an Science City Jena gescheitert, so hätten die Norddeutschen vor der Niederlage gegen Heidelberg eine Serie von 11 Siegen hingelegt. Bei Gruppengegner Kirchheim Knights gewann man zuletzt erstaunlich hoch mit 97:63. Mehr als die Hälfte der Punkte kamen dabei durch 17 erfolgreiche Dreier zustande.
Die offensiv stärkste Mannschaft der Liga verteilt ihre Scoringlast von 90,4 Punkten im Schnitt auf mehrere Schultern. Da sind die BBL erfahrenen Armani Moore (14,1 PPG), Max Ugrai (12,2) und Kevin Yebo (10,4), der Euroleague Veteran Will Daniels (12,0) und Shooting Star Leon Friederici (12,3). Unangefochtener Topscorer und bester Ballverteiler ist hingegen Curtis Lee Davis, der bei beeindruckenden Wurfquoten 18,6 Punkte und 5,7 Assists im Schnitt auflegt. Zweifelsfrei gehört Davis zu den besten Spielern der Liga und ist für jeden Spieler in der Liga nur schwer zu stoppen. Ein Spieler, der bewiesen hat, dass es geht, ist Niklas Würzner. Das Heidelberger Eigengewächs konnte Curtis in beiden Partien weitestgehend aus dem Spiel nehmen. Würzner kommt dabei zu gute, dass er trotz seiner Längenvorteile eben auch gut zu Fuß ist und so die Wirkungskreise des Amerikaners weitestgehend eingrenzen kann. In diesem Duell liegt wohl einer der wichtigsten Schlüssel zum Sieg.
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