Nach dem kräftezehrenden Sieg in Verlängerung bei den Eisbären Bremerhaven steht nun das Duell gegen das defensiv stärkste Team der regulären Saison an. Ein wenig ausgeruhter dürfte der Gegner, die wiha Panthers Schwenningen auch deswegen sein, weil sie einen überraschend deutlichen Sieg mit 86:68 gegen die Kirchheim Knights zum Auftakt daheim feiern konnten. Hinzu kommt, dass kein Spieler mehr als 29 Minuten auf dem Feld stehen musste und man überdies keine Reisestrapazen auf sich nehmen musste.
Die Schwarzwälder können mit Fug und Recht als Mitfavorit um den Gruppensieg bezeichnet werden. Nach einem mittelmäßigen Start in die Saison trennte man sich kurz nach Neujahr von Topscorer Shaun Willett und verpflichtete mit Courtney Stockard einen absoluten Ausnahmespieler. Zwischenzeitlich waren die Panthers für kaum ein Team der Barmer 2. Basketball Bundesliga zu schlagen. Erst gegen Ende der Hauptrunde, man war schon für die Playoffs qualifiziert, kamen die Schützlinge von Alen Velcic ein wenig ins Straucheln und kassierten teilweise herbe Schlappen gegen Rostock und den Tabellenletzten aus Ehingen. Hat man sich dort schon für die Playoffs ausgeruht?
Davon ist jedoch nicht auszugehen. Velcic ist kein Trainer, der den Schlendrian einkehren lässt. So ließ er die gesammelte Mannschaft nach der Niederlage gegen Ehingen morgens um 5 Uhr zum Training antanzen, ein Straftraining. Diese Maßnahme schien gefruchtet zu haben. Mit 25 Punkten führte man teilweise gegen die Knights. Stockard (29 Punkte, 10 Rebounds) und Nate Britt (12 Punkte, 10 Assists) legten hierbei beide ein beeindruckendes Double-Double.
Gelingt es den MLP Academics die Wirkungskreise dieser beiden Ausnahmespieler einzugrenzen, stehen die Chancen auf einen Heidelberger Sieg gut. Zwar können etliche weitere Spieler im Kader der Gäste auch offensiv mal auftrumpfen. Zu nennen wären an dieser Stelle die litauische Allzweckwaffe Rytis Pipiras, Chris Frazier, Robin Jorch und Kevin Bryant. Auch Grant Teichmann, der ehemalige Academic, hat schon öfter dem Spiel seinen Stempel aufdrücken können. Allerdings fällt beim Blick auf die Statistiken auf, dass nur drei Spieler eine zweistellige Punkteausbeute aufweisen können.
Während die Academics mit fast 90 Punkten im Schnitt die zweitbeste Offense der Liga stellten und dabei äußerst wenig Turnover produzierten, ist das „Bälleklauen und Wurfverhindern“ eben die Stärke der Gäste. Pro Spiel 8,8 Steals 2,4 Blocks verdeutlichen die Philosophie des Gästetrainers: wer wenig Punkte zulässt, muss weniger Punkte erzielen, um zu gewinnen. Das scheint das Motto der Schwarzwälder zu sein. Ein wenig pathetischer fassen es, wie gewohnt, die Amerikaner zusammen: Offense wins games, defense wins championships.
Welche Philosophie das heutige Spiel entscheidet, und ob es den Academics gelingt eine gute Balance zwischen Offense und Defense zu finden, könnt ihr im Livestream sehen. Tip-Off ist im 19 Uhr im SNP Dome! Wir haben Bock auf Basketball! Ihr auch?
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