Es war die erste Saison in Heidelberg unter Coach Frenki. Es war die erste Saison, in der die Academics die Playoffs erreichten. Und es war wohl die Saison, die Kelvin Martin selbst in neue Höhen katapultierte. Nun kehrt der sympathische und stets gut gelaunte Martin zurück an den Neckar, um der Mannschaft im Kampf um den Klassenerhalt zu unterstützen.
In der Saison 2014/2015 wechselte der Small Forward, der aufgrund seiner Athletik mehrere Positionen bekleiden kann, nach einer enttäuschenden Saison in Hollands Eredivisie in die ProA nach Heidelberg. In der Preseason deutete sich bereits an, dass den Heidelbergern ein guter Fang gelungen war, der darüber hinaus die Fans begeistern kann. Denn krachende Dunkings, spektakuläre Blocks und eine aggressive Defense sind nur einige der Attribute, die man Martin zuschreiben kann. Unvergessen die beiden Poster-Dunks gegen Bogdan Radosavljevic (heute Crailsheim) und Björn Schoo, beide 2,13m groß.
Nachdem Martin die Mannschaft zusammen mit Tinsley, Grimaldi, Eggleston und co in die Playoffs geführt hatte, es gab ein jähes Ende in der ersten Runde gegen die damalige Übermannschaft und morgigen Testspielgegner Gießen 46ers, führte ihn sein Weg über Italien in die easycredit BBL zu den MHP Riesen Ludwigsburg. Dort überzeugte er vor allem in der Champions League, in der er 11 und 4,9 Rebounds im Schnitt auflegen konnte.
In den Folgejahren zog es den in Adel, Georgia geborenen US Amerikaner nach Italien. Durch eine herausragende Saison bei Vanoli Basket Cremona konnte er sich für höhere Aufgaben empfehlen. Mit Virtus Segafredo Bologna gelang Martin der Ritterschlag. Mit dem italienischen Topteam gewann er die Basketball Championsleague, in der die Italiener unter anderem auch Medi Bayreuth und gleich drei Teams aus Frankreichs Bel Etage ausschalteten. Mit Happy Casa Brindisi schrammte Martin im italienischen Pokalfinale nur knapp am ersten nationalen Titel vorbei.
So heißt es in dem Klassiker von Friedrich Raimund Vesely aus dem Jahr 1925. So oder so ähnlich geht es wohl auch Martin, der nun also zurückkehrt und voller Vorfreude auf die neue Saison blickt. Entsprechend emotional fiel sein Statement zur Verpflichtung aus:
Ich freue mich so sehr darauf, nach Heidelberg zurückzukommen. Außerdem freue ich mich für die Stadt, die Fans und den Verein über den Aufstieg in die BBL. Ich bin einfach glücklich, dass ich die Möglichkeit habe, dabei zu sein, voller Demut und sehr dankbar, denn dieser Ort hatte schon immer einen besonderen Platz für mich, weil hier meine Karriere erst richtig begonnen hat. Ich freue mich auf die kommende Saison in einer neuen Halle, aber mit vertrauten Gesichtern, auch wenn es schon eine Weile her ist. Viel Liebe!
Martin reiht sich neben Shy Ely, Phil Heyden, Albert Kuppe, Evan McGaughey und vielen anderen in eine lange Liste an Spielern ein, die Heidelberg scheinbar derart positiv in Erinnerung behalten haben, dass sie gerne wieder an diesen Ort zurückkommen. Coach Frenki, dem diese menschliche Komponente sehr wichtig ist, äußert sich folgendermaßen:
Kelvin ist einer der besten Spieler, die ich je trainieren durfte. Wir haben uns irgendwie verloren, aber nie vergessen. Der Kontakt bestand eigentlich immer und über meinen Freund Sasa Djordjevic (unter ihm spielte Martin bei Virtus Bologna) habe ich auch stets Infos zu Kelvin bekommen. Die erste Playoff-Teilnahme von Heidelberg ist stark verbunden mit seinem Namen. Kelvin passt menschlich gut zu uns, und ich kann es kaum erwarten, ihn bald in der Halle zu sehen
Wir sagen: Welcome Back Mr. Martin und Happy Birthday! Denn heute ist sein 32. Geburtstag