Dank einer starken Defensivleistung und eines überragenden dritten Viertels gewinnen die MLP Academics Heidelberg mit 70:82 (28:36) auswärts gegen die BG Göttingen und sichern sich einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt. Schon im ersten Viertel zeigen die Academics, dass sie sich die Niederlage in Würzburg zu Herzen genommen haben und legen vor allem defensiv hochmotiviert los (Viertelstand: 18:22). Im zweiten und vor allem im dritten Viertel können sich die Gäste noch deutlicher absetzen. Während bei den Göttingern der sonst so sichere Dreier nicht fallen will, kommen die Academics immer wieder erfolgreich zum Korb der Veilchen und führen so bereits vor dem Schlussdurchgang mit 40:58. Hier begehren die Göttinger noch einmal auf, versuchen das Spiel mit einer Pressverteidigung zu wenden, doch die Academics lassen sich nicht mehr aus der Ruhe bringen und entscheiden die Partie schließlich mit 70:82 für sich.
Auch wenn im Duell zwischen den siebtplatzierten Göttingern und vierzehntplatzierten Heidelbergern die Favoritenrolle klar verteilt scheint, muss man heute trotzdem eine umkämpfte Partie erwarten. Für die BG Göttingen ist jeder Sieg im Kampf um die Playoffs Gold wert und besonders nach der enttäuschenden Niederlage gegen Oldenburg sollte die Mannschaft von Roel Moors heute heiß sein, vor heimischem Publikum wieder auf die Siegerstraße zu finden. Bei den Academics ist die Luft im Abstiegskampf durch die Siege von Frankfurt, Oldenburg und Würzburg am letzten Spieltag noch einmal dünner geworden. Inzwischen trennen die Heidelberger nur noch zwei Siege von den Abstiegsplätzen, so dass ein Sieg gegen Göttingen zwar in Anbetracht der diesjährigen Kräfteverhältnisse nicht fest eingeplant sein mag, aber auch in diesem schweren Matchup das Ziel sein muss.
Heidelberger des Viertels: Niklas Würzner. Bringt nach seiner Einwechslung in der achten Minute ganz wichtige offensive Impulse von der Bank, kann sich zweimal stark im Eins-gegen-Eins durchsetzen, einmal sogar per sehenswertem Stepback-Dreier. Findet dazu Osasu Osaghae per Durchstecker zum Dunk und liefert so in nur drei Minuten fünf Punkte und einen Assist.
Heidelberger des Viertels: Shyron Ely. Schafft es endlich wieder, seine ganze Klasse auf das Parkett zu bringen. Kann immer wieder aus dem Eins-gegen-Eins punkten und packt dabei auch noch unter den Körben zu. Ist mit sechs Punkten Heidelberger Topscorer der Viertels und greift dazu noch drei Rebounds, darunter einen offensiven, ab.
Heidelberger des Viertels: Brekkott Chapman. Legt im dritten Viertel acht Punkte auf, bleibt dabei perfekt aus dem Feld und erlaubt sich nur einen Fehlwurf von der Freiwurflinie. Dazu eine Macht unter den Körben, wo er Philipp Hartwich eindrucksvoll abräumt und vier Rebounds sammelt.
Heidelberger des Viertels: Max Ugrai. Liefert den Academics wichtige Punkte in den entscheidenden Phasen. Mit seinen sechs Punkten, darunter vier Freiwürfen bei vier Versuchen kann der Heidelberger Power Forward immer wieder Antworten auf die Göttinger Runs finden. Besonders wichtig ist dabei das fünfte Foul, dass er Philipp Hartwich anhängt um daraufhin die beiden Freiwürfe zu verwandeln, die den Göttinger 8:0-Lauf in der Schlussphase enden lassen.
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Statistik des Spiels: Nur sieben ihrer 32 Dreierversuche konnte die BG Göttingen heute verwandeln, was eine magere Quote von 21,9 Prozent bedeutet. Damit liegen die Veilchen Meilen unter ihrem bisherigen Saisondurchschnitt von 40,1 Prozent. Zwar waren die Academics mit nur vier Treffern bei 22 Versuchen ebenfalls weitestgehend erfolglos aus der Distanz, dafür konnten sich die Heidelberger unter dem Korb deutlich öfter durchsetzen. 28 Körbe aus dem Zweipunktbereich (bei einer Quote von 73,7 Prozent) auf Heidelberger Seite stehen lediglich 19 Treffer (bei 61,3 Prozent ) auf Göttinger Seite gegenüber. In dieser Differenz liegt sicher einer der Hauptgründe für den Heidelberger Erfolg.
Heidelberger des Spiels: Brekkott Chapman. Ackerte das gesamte Spiel über unermüdlich unter den Körben und konnte sich in seinen 34:39 Minuten Einsatzzeit mit einem Double-Double von 18 Punkten und 10 Rebounds für sein Engagement belohnen. In der Zone verwandelte der Heidelberger Big Man seine Chancen souverän, was vier von vier Würfen aus dem Zweipunktbereich bezeugen und war oftmals nur per Foul zu stoppen. Ganze zehn Mal ging Chapman gegen die BG Göttingen an die Linie und konnte sieben seiner Freiwürfe verwandeln. Defensiv stemmte sich der Power Forward ebenfalls gekonnt gegen die Bigs der BG Göttingen und konnte ausgerechnet zwei Würfe des größten Spielers auf dem Platz, Philipp Hartwich, blocken.
Moment des Spiels: In der 27. Minute fing Rob Lowery einen Göttinger Pass ab, preschte mit dem Ball nach vorne und spielte kurz hinter der Mittellinie den Lob-Pass auf den vorsprintenden Kelvin Martin. Dieser versenkte den Ball per Alley-Oop-Dunk krachend im gegnerischen Korb, sorgte so für das Highlight der Partie und stellte die Heidelberger Führung zum ersten Mal auf 20 Punkte (34:54). Spätestens durch diesen moralischen Rückschlag für die BG Göttingen war klar, dass es nur sehr schwer bis unmöglich würde, den Academics den Auswärtssieg noch zu nehmen.
Für Heidelberg spielten: Brekkott Chapman (18 Punkte), Kelvin Martin (17), Maximilian Ugrai (16), Jordan Geist (9), Shyron Ely (8), Niklas Würzner und Robert Lowery (beide 5), Anthony Watkins und Osasumwen Osaghae (beide 2), sowie Phillipp Heyden, Leon Friederici und Albert Kuppe.
Titelbild: Lukas Adler // ladler.photography
Text: Niklas Pempe