Im „X-MAS SPECIAL“ treffen die MLP Academics am Dienstag, dem 27.12.2022, um 20.30 Uhr in der easyCredit Basketball Bundesliga auf den FC Bayern München. Das Spiel wird bei MagentaSport ab 20.15 Uhr live übertragen.
Bereits am drauffolgenden Freitag (30.12., ebenfalls 20.30 Uhr) werden die Academics in Bamberg das letzte Spiel des Jahres 2022 bestreiten.
Die Academics weichen für dieses besondere Spiel gegen die Bayern vom heimischen SNP dome in die SAP Arena nach Mannheim aus, da sie mit einem großen Zuschauer-Zuspruch rechnen. Dass diese Erwartung berechtigt ist, beweist die sehr hohe Nachfrage, denn bis zum Weihnachtsabend waren bereits 8.800 Karten abgesetzt. An der Abendkasse der SAP Arena, die ab 19 Uhr geöffnet sein wird, können jedoch noch Karten erstanden werden.
Der FC Bayern München war im bundesdeutschen Basketball durchaus kein unbeschriebenes Blatt, bevor Uli Hoeneß seine Freude am Korbspiel entdeckte. Bereits 1954 wurden die Bayern erstmals Deutscher Basketball-Meister, unerwartet, war doch seinerzeit der Titelverteidiger und vierfache Meister Turnerbund Heidelberg der große Favorit gewesen. Trotzdem konnten die Bayern 1955 den Titel verteidigen, um dann für längere Zeit dem Lokalrivalen Jahn und später dem USC München den Vortritt zu lassen. 1966 erreichten sie jedoch das Halbfinale der Deutschen Meisterschaft – und scheiterten in beiden Spielen am späteren Meister USC Heidelberg! Danach verschwanden die Bayern-Basketballer etwas in der Versenkung, bis sich eben der damalige Bayern-Präsident Uli Hoeneß in den späten 2010er Jahren seiner Basketballer annahm und sie auch, „mir san mir“, nach Bayernart mit ordentlichen Mitteln ausstattete. In der Pro A trafen die Bayern-Basketballer dann später wieder auf den „noch“-USC, der am 15.10.2009 mit 95:82 in München seinen letzten Sieg gegen sie feiern konnte – im Rückspiel unterlag er dann. Bald danach stiegen die Bayern wie geplant in die 1. Liga auf, wo sie sich rasch etablieren konnten und 2014, 2018 und 2019 zu den zwei Titeln der Frühzeit weitere drei Meisterschaften gewannen, zudem 2018 und 2021 Pokalsieger wurden. Seither spielen sie stets um die Meisterschaft mit, was in den letzten Jahren auf ein Duell Alba Berlin gegen Bayern München hinauslief.
Auch in der EuroLeague sind die Bayern aktiv und mussten noch kurz vor Weihnachten, am 23.12.2022, beim litauischen Spitzenverein Zalgiris Kaunas eine 67:75-Niederlage hinnehmen.
In der BBL setzten sich die Bayern zuletzt am 17.12.2022 klar mit 97:78 gegen Braunschweig durch. Aktuell belegen die Schützlinge des italienischen Erfolgstrainers Andrea Trinchieri mit neun Siegen und zwei Niederlagen hinter Bonn und Berlin (beide 9/1) den 3. Tabellenplatz der BBL.
Auch wegen des Engagements in der EuroLeague besteht der Bayern-Kader aus durchweg hochkarätigen in- und ausländischen Spielern. Schon das Aufgebot an deutschen Spielern mit u. a. Andreas Obst, Isaac Bonga, dem in Speyer großgewordenen Elias Harris, dem jüngst aus Spanien gewechselten Ex-Berliner Niels Giffey und dem inzwischen mit der deutschen Staatsbürgerschaft ausgestatteten Amerikaner Nick Weiler-Bapp lässt Rückschlüsse über die hohen Ambitionen der Bayern zu.
Und dann ist da noch das aus Schriesheim stammende Supertalent Paul Zipser. Paul kommt aus dem Nachwuchsprogramm des USC, war in mehreren Auswahlmannschaften aktiv, wechselte 2014 zu Bayern in die BBL, brachte es in die Nationalmannschaft und die NBA, spielte in Spanien und nun wieder, nach mehrjähriger Unterbrechung, bei Bayern München. Im Juni 2021 wurde der treffsichere Small Forward wegen einer Gehirnblutung operiert und ist auf bestem Wege, nach diesem schweren Eingriff wieder zu seiner alten Spielstärke zurückzufinden.
Weiter stehen im Kader der Bayern u. a. die Serben Vladimir Lucic und Ognjen Jaramaz, die US-Amerikaner Corey Walden, Cassius Winston, Othello Hunter, Augustine Rubit und Freddie Gillespie, der Slowene Zan Sisko, Mohamed Sillah aus Sierra Leone, alle mit viel Erfahrung in hochklassigen europäischen Ligen oder der NBA.
Durchschnittlich zweistellig punkten bei den Bayern der Point Guard Cassius Winston (17,0 bei einer Dreierquote von 46,5%!), der Power Forward Augustine Rubit (12,4) und der Shooting Guard Andreas Obst (10,1%). Die Small Forwards Lucic und Giffey liegen bei jeweils 9,5 Punkten, die Shooting Guards Jaramaz (7,9) und Weiler-Bapp (7,6) sowie Power Forward Harris (7,2) folgen dicht. Zu beachten ist bei diesen Zahlen, dass bei den Bayern kaum ein Spieler länger als 20 Minuten/Spiel eingesetzt wird. Gerade diese Ausgeglichenheit ist die große Stärke des Bayern-Kaders und macht ihn zudem unberechenbar.
Doch plagen die Bayern Verletzungs- und Krankheitssorgen. Obst wird wohl wegen einer Ellenbogen-Verletzung länger ausfallen, Lucic wegen einer ähnlichen Blessur in diesem Jahr nicht mehr spielen. Weiler-Bapp und Jaramaz laborieren seit Wochenbeginn an einem Magen-Darm-Infekt, ihr Einsatz bleibt abzuwarten. In Bayern-Kreisen wird zudem gemunkelt, dass Zan Sisko möglicherweise für den Rest der Saison ausfallen könnte.
Trotzdem dürfen wir sicher sein, dass die Münchener eine schlagkräftige Truppe aufbieten werden, zumal sie genügend Spieler haben, die in die Bresche springen können. So oder so reisen die Bayern als hoher Favorit an, was nicht nur ihnen, sondern auch ihren Gastgebern und allen Basketball-Kundigen völlig klar sein wird.
Doch ist dieser Umstand für die Kurpfälzer noch lange kein Grund, die Flinte ins Korn werfen, gibt es doch in jedem Spiel Unabwägbarkeiten, die einen mehr oder weniger großen Einfluss auf das Spielgeschehen haben können.
Immerhin hielt der seinerzeitige Aufsteiger MLP Academics im Vorjahr lange bei den Bayern mit, unterlag dann doch knapp mit 71:77, musste Wochen später allerdings im SNP dome eine deftige 70:92-Abfuhr hinnehmen.
Doch sind nun die Karten neu verteilt.
Die Taktik der Heidelberger ist klar: Sie müssen ihre Schnelligkeit ausspielen und das Tempo hochhalten, aggressiv verteidigen und energisch um die Rebounds kämpfen. Wenn dann noch Treffsicherheit hinzukommt, haben sie auch gegen den großen FC Bayern München eine Chance.
„Wir freuen uns wahnsinnig, für dieses besondere Spiel die Bayern begrüßen zu dürfen. Ihr Weg in den letzten Jahren, gerade international, ist beeindruckend. Sie haben den tiefsten Kader der gesamten BBL. Auch deshalb werden sie ihre aktuellen Ausfälle gut auffangen können. Die Bayern spielen teils mit sehr großen Lineups, auch agieren sie extrem physisch. Für uns wird es wichtig sein, mit viel Energie zu starten, im Rebounding dagegenzuhalten und vorne gegen ihre starke Verteidigung Lösungen zu finden.“ – Alex Vogel, sportlicher Berater der MLP Academics Heidelberg.
Text: Peter Wittig
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien