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25. März 2023

MLP Academics und Merlins: Der Countdown läuft im Abstiegskampf

Der Countdown in der regulären Saison läuft: Mit dem 25. Spieltag biegt die easyCredit Basketball Bundesliga auf die Zielgerade ein. Noch sind es zehn Spiele bis zum 7. Mai und da kommt den direkten Duellen um die Tabellenspitze, die Playoff-Plätze und um Konstellationen in den unteren Tabellenregionen eine besondere Bedeutung zu. Erfolge sind in diesem brandheißen Stadium der Spielzeit besonders wertvoll. So gesehen ist das baden-württembergische Aufeinandertreffen zwischen den MLP Academics Heidelberg und den HAKRO Merlins Crailsheim am Sonntagnachmittag (15 Uhr/live bei MagentaSport ab 14.45 Uhr) im SNP dome ein Vier-Punkte-Spiel. Die Kurpfälzer wie die Hohenloher haben jeweils acht Siege und 16 Niederlagen auf ihrem Konto, nehmen momentan die Plätze 13 und 15 ein und auch das 102:93 für Crailsheim könnte aus der Hinrunde noch zu einem mitentscheidenden Kriterium werden, was den direkten Vergleich der beiden anbetrifft.

Direkter Vergleich? Gegenüber Frankfurt und Brauschweig haben die Heidelberger diesen in der Tasche. Gegen Schlusslicht Bayreuth wird diese Frage Ende April nach dem Gastspiel in der Wagnerstadt beantwortet sein. Die mögliche Revanche in Hamburg (19. April) vermag das Tableau ebenfalls noch zu beeinflussen.

Joonas Iisalo: „Dauerhaft beständiger spielen“

Joonas Iisalo beim Hinspiel gegen die HAKRO Merlins Crailseim. (c) dieLICHTBUILDER Klamann & Bauer

„Wir müssen dauerhaft beständiger spielen. Also den Fokus bewahren und die Intensität über 40 Minuten beibehalten“, sagt Heidelbergs Headcoach Joonas Iisalo vor der neuerlichen Bewährungsprobe. Eine grundsolide Leistung von Eric Washington und Co. wird gegen Crailsheim Voraussetzung sein. Eine, die sich offensiv und wie vor allem defensiv am 84:74-Coup gegen die BG Göttingen orientiert, als die Heidelberger Mannschaft mit Leidenschaft ans Werk ging und dabei ohne Schwächephasen auskam. „Wir selbst müssen das Spiel wie gegen Göttingen angehen – nicht wie zuletzt in Braunschweig“, gibt der Sportliche Leiter Alex Vogel die Marschroute vor. Die Vorstellung bei den Basketball Löwen war nämlich über weite Strecken unzureichend und zu fragil. Das 89:82 ging für die Taktgeber aus Braunschweig unterm Strich in Ordnung.

In eher schlechter Erinnerung haben die MLP Academics das 93:102 vom 7. Januar in Crailsheim. Im Hexenkessel der „Stierkampfarena“ wurden die Gäste in den Vierteln zwei und drei buchstäblich überrannt, sodass die Entscheidung bereits nach drei Vierteln (87:67 für die Merlins) gefallen war. Immerhin starteten die Kurpfälzer in den letzten zehn Minuten einen Parforceritt, womit das Endresultat passabel aussah. Schon damals analysierte Tim Coleman selbstkritisch: „Wir benötigen Konstanz in unserem Spiel, bei allem, was wir tun.“

Konstanz als Eigenschaft und Qualität? Ja, unbedingt. Genau damit lassen sich die Merlins entzaubern. Auf fremdem Parkett sind die Crailsheimer gewiss keine furchterregende Macht – die letzten fünf Auswärtspartien verloren sie. Das soll auch am Sonntag im SNP dome so bleiben. „Sie sind ein Team mit sehr viel Offensivtalent und Wurfkraft“, warnt Joonas Iisalo seine Korbjäger, „und haben zuletzt ein extrem gutes viertes Viertel gegen Ulm gezeigt.“

Alex Vogel: „Eine offensiv sehr talentierte Mannschaft“

Elias Lasisi & Maurice Stuckey im Hinspiel in der Arena Hohenlohe. (c) dieLICHTBUILDER Klamann & Bauer

Wohl wahr. Mit 29:9 demütigten die Crailsheimer die schwäbischen Gäste von ratiopharm Ulm. Nach einem 45:59-Rückstand gelang ihnen eine spektakuläre Aufholjagd inklusive eines 20:2-Laufs, wodurch der Grundstein für das vielumjubelte 76:68 gelegt worden war. Wenn die gefährlichen Merlins in einen Rhythmus kommen, dann muss sich jede Erstliga-Mannschaft warm anziehen. Alex Vogel über die Protagonisten aus dem mit 34.000 Einwohnern kleinsten BBL-Standort: „Crailsheim ist eine offensiv sehr talentierte Mannschaft mit großer individueller Qualität. Mit James Batemon haben sie einen interessanten Guard vor einigen Wochen verpflichtet, der ihnen Stabilität gibt. Auf den großen Positionen haben sie verschiedene Spieler und können so während einer Partie die Dynamik verändern.“

Batemon, den Jungen aus Milwaukee, verpflichteten die Hohenloher Mitte Januar vom griechischen Profiklub AS Karditsas, der vor dieser Saison in die Greek Basket League (GBL) aufstieg. Dort demonstrierte Batemon (17,6 Punkte, 3,6 Rebounds und 3;3 Assists) seine Vielseitigkeit, die er bei den Merlins in bislang acht Spielen bestätigte. James Batemon, der Finne Edon Maxhuni, Jaren Lewis und Routinier Maurice Stuckey (alle scoren zweistellig) sind die Säulen im Team von Headcoach Nikola Markovic, der Mitte Dezember Sebastian Gleim ablöste. Die genannte Werfergarde wird ergänzt durch die langen Kerle Bogdan Radosavljevic, Asbjorn Midtgaard und Arunas Mikalauskas. Myles Stephens, der Heidelberg 24 Zähler im Hinspiel wie entfesselt „einschenkte“, gehört punktemäßig nicht zu den „Top five“ der Merlins.

4.000 Zuschauer können es im SNP dome werden

Tuomas und Joonas lenkten von 2019 bis 2021 die Geschicke bei den Merlins lenkte. (c) Ulf Duda

Dramatik ist erneut im SNP dome vorprogrammiert, der laut den Vorverkaufszahlen mit 4.000 Zuschauern oder gar mehr gefüllt sein dürfte. Eine messerscharfe Korbjagd prognostiziert insbesondere der 40-jährige Serbe Nikola Markovic, Headcoach der Gäste: „Es wartet das zweite Baden-Württemberg-Derby in Folge auf uns. Wir treffen in einer für beide Teams wichtigen Saisonphase aufeinander.“ Heidelberg habe vor allem zu Hause ihre Stärken unter Beweis gestellt, die Academics würden sich auch gegen starke Mannschaften gut verkaufen, so Markovic. „Ich bin sicher, dass sie auch gegen uns sehr motiviert sein werden. Sie haben vielseitig einsetzbare Spieler und spielen mit viel Tempo in der Transition. Außerdem können sie jede Unkonzentriertheit des Gegners bestrafen.“

Eine zutreffende Beschreibung der MLP Academics, die ihrerseits sechs der insgesamt acht Siege im „Wohnzimmer SNP dome“ unter Dach und Fach brachten.

Joonas Iisalo, der von 2019 bis 2021 gemeinsam mit seinem Bruder Tuomas die Geschicke bei den Merlins lenkte, blickt dem Comeback von Kapitän Akeem Vargas und Eigengewächs Niklas Würzner entgegen. „Niki hat angefangen, im Training Körperkontakt zuzulassen. Akeem hat die Erlaubnis bekommen, die Trainingsintensität zu steigern“, sagt Joonas Iisalo über den Status quo seiner genannten Schützlinge. Ob es für eine Kadernominierung reicht, steht noch nicht fest.

Familientag mit Kinderschminken, Fotowand und Eis

Am Sonntag ist bei den MLP Academics und der mitfiebernden Fangemeinde „Familientag“ mit teilweise reduzierten Eintrittspreisen angesagt. Darüber hinaus sind Aktionen wie Kinderschminken, Fotowand und Eis von „OK Cool“ fest eingeplant. Die U10 und „Jungfüchse“ des hiesigen Regionalligisten TSV Wieblingen dürfen zum zweiten Mal ihr Talent in der Halbzeitpause unter Beweis stellen. Das Drumherum sollte passen.

Fehlt zum Basketball-Glück nur das richtige Ergebnis aus Heidelberger Perspektive. Wer triumphiert, verschafft sich weiter Luft im BBL-Abstiegskampf. Und benötigt vorerst keine Beruhigungspillen.

Hinweis für Sonntagnachmittag

Vor dem Sprungball um 15 Uhr möchten wir die Zuschauer darauf hinweisen, rechtzeitig zu kommen und möglichst öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Über 3.600 Tickets (Stand Freitagmorgen) sind für das Heimspiel gegen die HAKRO Merlins Crailsheim verkauft. Es gibt noch Restkarten an der Tageskasse, die am Sonntag um 13.30 Uhr am SNP dome öffnen wird. Darunter auch welche für Ermäßigte ab 5 Euro.

 

 

Joachim „Jogi“ Klaehn

MLP Academics Heidelberg

Kommunikation und Medien