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13. September 2023

MLP Academics: Wurfschwäche gegen Crailsheim

In der Vorbereitungsphase sind Höhen und Tiefen nichts Ungewöhnliches. Nach einem furiosen 100:68 gegen die BG Göttingen und einem hauchdünnen 74:78 gegen die SIG Straßburg bei der „Luxtrophy“ in Frankreich wollte am Mittwochabend im ersten von zwei Vergleichen mit den HAKRO Merlins Crailsheim nicht allzu viel gelingen. Mit 69:84 (15:18, 21:22, 18:24, 15:20) verloren unsere MLP Academics Heidelberg und offenbarten dabei ungewohnte Offensivschwächen. Im Gegensatz zum effizienteren BBL-Rivalen, der allein 21 Punkte mehr von der Dreierlinie markierte. Dies sowie die Reboundunterlegenheit (33/44) sollten die markantesten Unterschiede beim Härtetest sein.

Joonas Iisalo: „Ein sehr schlechtes Spiel von uns“

„Es war ein sehr schlechtes Spiel mit wenig Energie von uns“, sagte Academics-Headcoach Joonas Iisalo enttäuscht, „der Gegner hat uns in allen Bereichen geschlagen. In den nächsten zwei Tagen müssen wir aufarbeiten, woran es gelegen hat.“

Insgesamt 314 Zuschauer, darunter über 50 lautstarke KidsClub-Kinder mit einigen Eltern, sahen auf den diesmal aufgezogenen Tribünen des Olympiastützpunkts eine wechselhafte Leistung unserer Heidelberger. Die sich wie ein roter Faden über die 40 Minuten zog.

Die Partie begann mit harter Mannverteidigung auf beiden Seiten. Darunter litt merklich der Spielfluss. Vor allem unsere Academics fanden fast nie einen richtigen Offensivrhythmus, so dass sich die Gäste schon frühzeitig etwas absetzen (7:11, 7. Minute) konnten. Guard Marques Townes, Crailsheims Neuzugang von KTE-Duna/Ungarn, avancierte mit 23 Punkten zum Topscorer des Kräftemessens.

Nach dem 15:18 (1. Viertel) setzten sich die Hohenloher zweimal mit neun Punkten (15:24, 17:26) Differenz ab, ehe die Hausherren dank Playmaker Mike McGuirl mehr Zugriff bekamen. Schönste Szene unserer Jungs vom Neckar: Ein Lobpass von ihm auf Elias Lasisi zum 24:26 (16.). Dafür gab es Szenenapplaus. Es blieb bei einer kampfbetonten Auseinandersetzung, spielerische Höhepunkte sollten eher die Ausnahme sein. Hauptgrund für den Halbzeit-Rückstand von 36:40: Eine nur 19-prozentiger Trefferquote von der Dreierlinie (3/16) unseres Teams, die bis zum Schlusspfiff auf 14 Prozent (4/28) sank.

Joonas Iisalo legt bekanntlich großen Wert auf die Defensive. Die Academics ließen nun weniger zu, verteidigten energischer und variabler. Doch die Weißen konnten erneut durch Dreier von Brevin Pritzl und Fabian Bleck auf 46:55 (26.) davonziehen. Beim 48:60 (28.) deutete sich die Niederlage an, freilich bildeten sodann zwei Freiwürfe von Niklas Würzner und ein Drei-Punkt-Spiel von Jeffrey Carroll sowie ein weiterer Freiwurf von ihm (54:60, 29.) die passende Antwort.

Berg- und Talfahrt über 40 Minuten

54:64 hieß es ärgerlicherweise zum Ende des 3. Viertels. Die Berg- und Talfahrt ging weiter. Eine starke, kurze Sequenz – fünf Punkte in Serie von McGuirl – verpuffte schnell wieder. An der ruckligen Offensivvorstellung änderte sich relativ wenig. Als der Amerikaner Pritzl in wenigen Minuten drei seiner sechs Dreier versenkte (60:74, 36.), war das Spiel endgültig entschieden. Das finale 69:84 spiegelte die Unterschiede wider. „Es ist gut, dass wir am Samstag gleich wieder in Crailsheim spielen“, so Joonas Iisalos prompte Ansage, „dort hoffe ich eine Reaktion meines Teams zu sehen.“

Kurzum: Es gibt Tage, da will der Ball nicht durch die Reuse fallen. Mittwoch war ein solcher.

Für die MLP Academics Heidelberg spielten: Jeffrey Carroll 14 (1 Dreier), Paul Zipser 8, Mike McGuirl 16 (1), Tim Coleman 1, Akeem Vargas, Niklas Würzner 2, Bennet Hundt 8 (1), Elias Lasisi 5 (1), Vincent Kesteloot 2, Isaiah Whaley 11, Marcel Keßen 2, Samuel Schally (DNP).

HAKRO Merlins Crailsheim: Brevin Pritzl 20 (6), Keandre Cook 14, Maurice Stuckey 3 (1), Elias Baggette 2, Marques Townes 23 (2), Luis Wulff 2, Prince Oduro 2, Fabian Bleck 4 (1), René Kindzeka, James Murray-Boyles 5 (1), Galin Smith 9.

Hier geht es zum Boxscore: BOXSCORE

Joachim „Jogi“ Klaehn

MLP Academics Heidelberg

Kommunikation und Medien