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28. Oktober 2023

Academics verlieren gegen Hamburg

Es ist nicht die Leistung, die man sich vor diesem Spiel vorgenommen hatte. Die MLP Academics Heidelberg verlieren zu Hause gegen die Veolia Towers Hamburg mit 73:88 (Q1 15:20 / Q2 18:28 / Q3 20:22 / Q4 20:18). Topscorer der Heidelberger wird abermals Mike McGuirl mit 17 Punkten. Dennoch geht der Blick nach vorne: Für unsere Academics geht es direkt weiter mit dem nächsten Heimspiel. Am Sonntag, 5. November, um 15:30 Uhr, kommen die Bamberg Baskets in den SNP dome. Tickets für die Partie gibt es online oder in unserer Geschäftsstelle.

Die Leistung auf den Rängen stimmt

Es ist kein schönes Spiel am Samstagabend. Viele Ballverluste auf beiden Seiten, niedrige Trefferquoten, zu wenig Physis in der Verteidigung und zu einfache Hamburger Punkte sorgen für einen Rückstand nach dem ersten und dem zweiten Viertel. Im dritten Abschnitt kommen die Academics motiviert aus der Kabine, können immer wieder Läufe starten und den Rückstand verkürzen. Doch die Hamburger haben sich Selbstvertrauen erspielt, feiern jeden Punkt und schaffen es jeden Heidelberger Lauf abzuwehren. Beispiel gefällig? Ende des dritten Viertels dreht sich der Dreier von Tim Coleman auf dem Ring, fällt nicht und im Gegenzug kann Hamburg auf der anderen Seite punkten. Statt -5 stellen die Hamburger also einen Angriff später auf -10. Insgesamt legen die Towers vor allem im Zwei-Punkte-Bereich hochprozentige Quoten auf (25/36, 69%) und können sich hier ein kleines Polster erspielen. Das liegt auch daran, dass auf Heidelberger Seite zu viele einfache Punkte, vor allem in der Zone erlaubt werden. Ein zusätzlicher Pass und eine fehlende Rotation resultieren häufig in zwei gegnerischen Punkten. Offensiv gelingt es zu selten eine gute Aktion in Punkte zu verwandeln, die Halle geht bei jedem Treffer voll mit, doch am Ende des Spiels müssen die Jungs vom Neckar mit leeren Händen das Spielfeld verlassen.

„Der größte Unterschied heute war die Mentalität“

Headcoach Joonas Iisalo sieht vor allem im mentalen Bereich die Gründe für die Heidelberger Niederlage. „Wir waren mental nicht stark genug“. Während sich Hamburg zunehmend in die Erfolgsspur spielt und jeder erfolgreiche Angriff, sowie jeder defensiver Stopp lautstark gefeiert wird, schaffen es die Academics nicht eigene Läufe auszuweiten und den Rückstand zu egalisieren. Ein einziges Mal wechselt die Führung, Hamburg gibt diese den Rest des Spiels dann nicht mehr aus der Hand. Nachdem die Jungs vom Neckar gegen Tübingen noch mit hoher Intensität, Wille und Aggressivität in der Verteidigung aufgetreten sind, vermutet Tim Coleman nach dem Spiel gegen Hamburg: „Ich denke, wir waren ein wenig zu locker heute“. Die Gründe für diese Niederlage sind am späten Samstagabend schnell gefunden, den Academics bleibt nun eine ganze Trainingswoche Zeit, um daran zu feilen und sich selbst, sowie den Fans auf den Zuschauerrängen zu beweisen, dass sie es besser können.

Stimmen zum Spiel:

Benka Barloschky: „Unsere Widerstandsfähigkeit ist heute das Allerwichtigste gewesen. Wir haben viele Spiele in Folge verloren, die Ergebnisse waren nicht so, wie wir uns das gewünscht haben. Ich glaube, wir haben uns zuletzt etwas von den Niederlagen verunsichern lassen. Und sind etwas von unserem Weg abgekommen. Wir hatten einen sehr guten Prozess über die Preseason bis in die Saison hinein. Dass es dann stottert, wenn man verliert, ist aber normal. Aber ich habe es vom ersten Spieltag an gesagt. Die Mannschaft arbeitet unglaublich hart, sehr konzentriert, Schritt für Schritt im Training. Und dadurch erarbeitet sie sich auch das Vertrauen, die Runs der Gegner stoppen und eigene kreieren zu können. Und heute haben sie das Vertrauen in sich und in die Gruppe auf dem Spielfeld richtig gespürt.“

Joonas Iisalo: „Der größte Unterschied heute war die Mentalität. Hamburg kam hier mit einer gewissen Dringlichkeit, sie wollten jedem zeigen, dass sie nicht das Team sind, was so performt hat, wie zuletzt. In der ersten Halbzeit hatten wir einige Fehlwürfe und Ballverluste, haben schnell die Köpfe hängen gelassen und aufgehört zu verteidigen. Wir waren mental nicht stark genug, um mit Schwierigkeiten umzugehen. Das ist nicht gut, wir müssen als Kollektiv mehr Führungsqualität zeigen. Das fängt mit mir als Coach an, ich muss die Jungs besser vorbereiten – mental und physisch.“

Paul Zipser: „Die Stimmung ist natürlich nicht gut so kurz nach dem Spiel. Das liegt aber nicht nur an diesem Spiel heute, wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen als Team, ganz und gar nicht. Vor allem, wenn gute Dinge passieren, können wir das nicht konstant halten und wenn dann viele negative Sachen passieren, ist es schwer in der Bundesliga Spiele zu gewinnen, das hat man bisher in unserem Saisonstart gesehen. Gegen Bamberg müssen wir uns als Team voll reinschmeißen, es geht hier gar nicht um die taktischen Sachen, sondern um Energie, Fokus und Mentalität. Einige, dazu gehöre auch ich, sind dazu geneigt bei eigenen Fehlern zu viel darüber nachzudenken, das hilft dem Team nicht und das haben wir heute auch nochmal klar angesprochen.“

Jeffrey Carroll: „Es hat uns heute an Fokus gefehlt, die ersten zwei Tage Training diese Woche waren hart. Wir sind, glaube ich, nach dem ersten Sieg bequem geworden und haben nicht darauf aufgebaut. Das fängt auch bei mir selbst an, ich muss einen Weg finden, um besser zu werden. Defensiv war ich heute furchtbar, offensiv habe ich Probleme gehabt. Wir müssen den gleichen Fokus finden, den wir in Tübingen hatten und darauf aufbauen.

Tim Coleman: „Wir müssen unsere Mentalität ändern und einen Weg finden, um mehr Energie zu haben und bereit zu sein. Wenn wir unsere Mentalität ändern, wird das auch die ganze Art und Weise ändern, wie wir spielen. Ich denke, wir waren ein wenig zu locker heute. Egal welche Bilanz ein Team hat, wir müssen unseren Gegner respektieren und unser bestes Spiel abliefern, damit wir keine Spiele wie heute abliefern.“

Für die MLP Academics Heidelberg spielten: Mike McGuirl 17 (3 Dreier), Bennet Hundt 14 (2), Tim Coleman 10, Elias Lasisi 8 (2), Vincent Kesteloot 7, Paul Zipser 7 (1), Jeffrey Carroll 5, Isaiah Whaley 4, Marcel Keßen 1, Akeem Vargas, Niklas Würzner (DNP), Samuel Schally (DNP)

Veolia Towers Hamburg: Aljami Durham 21 (2 Dreier), Seth Hinrichs 17 (2), William Christmas 15, Vincent King 14 (1), Aleksander Dziewa 12, Mark Hughes 6 (1), Niklas Krause 3, Nico Brauner, Leif Möller, Jonas Wohlfahrt-Bottermann

Eva Birkelbach
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien

Zuschauer:innen: 3718
MLP Academics Heidelberg – Basketball mit Zukunft