Endlich! Der Sieg gegen Bonn ist emotional nur schwer in Worte zu fassen. Darüber hinaus ist er tabellarisch und auch für den Kopf von sehr großer Bedeutung. Wir haben über 40 Minuten die Ruhe bewahrt und insgesamt ein sehr gutes Spiel gemacht. In den letzten Tagen, ja sogar Wochen, haben wir immer wieder über Konstanz gesprochen. Wir sahen in Phasen gut aus. Sobald Dinge allerdings gegen uns liefen, sind wir auseinandergebrochen, konnten gegnerische Runs gar nicht mehr stoppen. Das hat sich in den letzten Wochen geändert. Wir haben in der Pause hart trainiert, hatten ein sehr starkes Testspiel gegen Straßburg, haben uns bereits in Göttingen deutlich verbessert gezeigt. Und nun gab es gegen Bonn die Belohnung. Noch viel wichtiger ist es jetzt allerdings, weiter hart zu arbeiten, um dann nachzulegen. Das kann und darf nur ein erster Schritt sein. Doch auf den Sieg gegen Bonn lässt sich aufbauen. Denn es ist zu spüren, dass nun alle verstanden haben, was es im Abstiegskampf braucht.
Gegen Bonn waren wir von Anfang an voll da. Wir sind in das Spiel mit der richtigen Aggressivität, dem richtigen Mindset gestartet. Die frühe 14:3-Führung war die Konsequenz. Wir haben aggressiver, aber smart verteidigt. Auch offensiv haben wir gute Lösungen gefunden. Sehr viel wichtiger war allerdings der Fakt, dass wir die Ruhe bewahrt haben, resilient geblieben sind, auch wenn Bonn mit ihrer sehr hohen Qualität einen Lauf hatte. Drei Beispiele hierzu. Wir gewinnen das erste Viertel 25:15. Bonn startet dann mit einem 7:0-Lauf in den zweiten Abschnitt. Wir bleiben ruhig und kontern mit einem eigenen 12:0-Run. Ende des dritten Viertels kassieren wir in den letzten 30 Sekunden fünf Punkte. Das Momentum liegt zu diesem Zeitpunkt bei den Bonnern. Auch hier bleibt der Kopf oben und wir starten den letzten Abschnitt mit einem 11:3-Lauf. Zu guter Letzt gleicht Frey knapp zweieinhalb Minuten vor dem Ende mit Freiwürfen aus. Bonn kommt im Anschluss nur noch zu einem Punkt und wir beenden die Partie mit einem 6:1-Run. In der bisherigen Saison fehlte es uns komplett an Resilienz. Gegen Bonn hatten wir genau diese. Der Sieg gibt uns nun hoffentlich Selbstvertrauen, um in den nächsten Wochen die entscheidenden Siege gegen den Abstieg zu holen.
Gleich am Samstag steht das nächste Heimspiel an. Gegen Rostock. Die Seawolves haben zehn Spiele in Folge verloren, sind allerdings ein sehr unangenehmer und gefährlicher Gegner. Sie verfügen offensiv über großes Potential im Kader. Gerade Derrick Alston Jr. ist hier sicherlich zu nennen. Er gehört individuell zu den besten Spielern der Liga. Rostock ist zudem gefährlich von draußen (38,0%) – mit Tyler Nelson haben sie auch hier einen der stärksten Werfer der gesamten BBL. Für uns ist die Partie sehr wichtig. Zudem haben wir gegen Rostock etwas gutzumachen. Am zweiten Spieltag haben wir in Rostock nach zweifacher Verlängerung verloren. Dabei haben wir uns, ohne den damaligen Gastgebern etwas wegnehmen zu wollen, zum großen Teil auch selbst geschlagen.