Es könnte das letzte Saisonspiel sein, das bringt der Playoff-Modus nun mal so mit sich. Doch die BasCats USC Heidelberg wollen das abwenden und am Samstag ins Playoff-Halbfinale um den Aufstieg in die 1. Damen-Basketball-Bundesliga einziehen. Dazu ist nach dem 56:57 im ersten Viertelfinalspiel ein Sieg mit zwei Punkten Differenz gegen die VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum nötig. Bei einem Punkt Unterschied gibt es Verlängerung. Da es zu dieser Partie am Samstag (Spielbeginn 17 Uhr in der alten Halle des ISSW) freien Eintritt gibt, dürfte es eine Rekordkulisse für diese Saison werden.
Interimstrainerin Helena Nägele ist zuversichtlich. Das Hinspiel in Bochum wurde genauestens analysiert. Mit der tatkräftigen Hilfe von Videoanalyst Kevin Belko wurden die Stärken und Schwächen Bochum detailliert herausgearbeitet. Belko ist ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung auf jedes Spiel. Natürlich gilt es wieder, die Kanadierin Keylyn Filewich zu stoppen. „Wir haben das schon in Bochum ganz gut gemacht, ganz wird man sie nicht ausschalten können, aber wir müssen ihr das Leben so schwer wie möglich machen“, sagte Nägele. Ebenso gilt es die Distanzwürfe von Julia Martin besser zu verteidigen. Laut Nägele ist sich jede Spielerin ihrer eigenen Verantwortung bewusst. „Jede will die Saison mit 120 Prozent beenden, egal wann“, so Nägele. „Wir wollen unser Spiel spielen.“
Nägele ist mit diesem besonderen Flair der Playoff-Spiele natürlich besonders vertraut, hat sie beim Aufstiegsdrama 2019 gegen Bamberg doch maßgeblich mitgewirkt. Im dritten Spiel erzielte sie 24 Punkte, und die BasCats schafften den Aufstieg. „Das dritte Spiel damals hatte natürlich noch eine andere Relevanz“, so Nägele, dennoch wird der Spannungspegel bei ihr hoch sein. Ihr Vertrauen in die Mannschaft ist groß. „Ein Sieg gegen Bochum ist machbar, ich traue es uns zu“, meinte sie. Wichtig sei, nicht zu denken, das Spiel in den ersten zehn Minuten entscheiden zu können oder gar zu müssen. „Es ist erst nach 40 Minuten rum.“ Oder sogar nach mehr…
Weitere Ausfälle gibt bisher nicht, abgesehen von den üblichen kleinen Blessuren sind außer Melina Karavassilis und Nägele selbst alle einsatzfähig. Die BasCats haben umfassend Werbung für diesen Playoff-Knaller gemacht, und da der Eintritt frei sein wird, dürfte es Rekordbesuch für diese Saison geben.
Am Montag gab die DBBL-Ligaleitung bekannt, dass neben den bisherigen zwölf Erstligisten nur zwei Zweitligisten die Lizenzunterlagen für die 1. Bundesliga abgegeben haben. Die Namen wurden nicht genannt. Gerüchten zufolge soll es sich neben den BasCats um den TSV Wasserburg handeln. Demnach würde Rotenburg zum zweiten Mal in Folge auf den Aufstieg verzichten.
Falls die BasCats Bochum ausschalten, wäre wohl Rotenburg-Scheeßel (BG 89 AVIDES Hurricanes) der Gegner. Es ist kaum davon auszugehen, dass sich die Norddeutschen den Vorsprung aus dem Hinspiel bei den Neuss Tigers (86:59) noch nehmen lassen. Der Modus sieht vor, dass das Halbfinale im „best of three“ ausgetragen wird. Als Erstplatzierter der Hauptrunde im Norden hätte Rotenburg im ersten Spiel (27./28. April) sowie in einem eventuellen dritten Spiel (4. Mai) das Heimrecht. Die BasCats würden am 1. Mai zu Hause spielen. Das Finale (nur ein Spiel) ist für den 11. Mai angesetzt, das Spiel um Platz drei (ebenfalls nur ein Spiel) für den Himmelfahrtstag 9. Mai. Sollte sich Neuss durchsetzen, hätten die BasCats am 27. April zuerst Heimrecht.
Michael Rappe
Metropol Ladies Herne/Recklinghausen – TSV Wasserburg 70:80
Falcons Bad Homburg – BBC Osnabrück 50:42
TG Neuss Tigers – BG 89 AVIDES Hurricanes (Rotenburg/Scheeßel) 59:86
VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum – BasCats USC Heidelberg 57:56
Samstag, 20. April:
17 Uhr: BasCats USC Heidelberg – VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum
18.30 Uhr: BG 89 AVIDES Hurricanes (Rotenburg/Scheeßel) – TG Neuss Tigers
Sonntag, 21. April:
16 Uhr: TSV Wasserburg – Metropol Ladies Herne/Recklinghausen
16 Uhr: BBC Osnabrück – Falcons Bad Homburg
Modus Viertelfinale: Hin- und Rückspiel, es zählt die Korbdifferenz beider Spiele.
Modus Halbfinale: Best of Three.
Beitragsbild: Können die BasCats am Samstag nach dem Spiel gegen Bochum auch wieder strahlen? Foto: Andreas Gieser