Schlag auf Schlag geht es mit dem Programm in der easyCredit Basketball Bundesliga weiter. Nach dem 89:82-Coup gegen den FC Bayern Basketball müssen die MLP Academics Heidelberg am Freitagabend (20 Uhr/live bei Dyn ab 19.45 Uhr) beim SYNTAINICS MBC ran. Eine schwierige Aufgabe – und im Gegensatz zum Highlight-Match in der SAP Arena Abstiegskampf pur.
Ganz nüchtern betrachtet empfängt der Tabellen-14. den Tabellen-15. in der kleinen, engen Stadthalle von Weißenfels (3.000 Zuschauer). Doch da die reguläre BBL-Saison endgültig bei noch fünf ausstehenden Spielen auf die Zielgerade einbiegt, steckt in diesem „Nachbarschaftsduell“ reichlich Brisanz. Denn der Gewinner dieser Partie des 30. Spieltags hat gute Karten, in der Spielzeit 2024/2025 weiterhin Deutschlands Beletage anzugehören. „Wir wollen nur auf uns gucken, unsere Stärken weiterentwickeln und vertiefen“, sagt Headcoach Ingo Freyer.
Freyer und seinem stabiler gewordenem Kollektiv ist klar, was in den nächsten zweieinhalb Wochen bis zum Showdown gegen die Tigers Tübingen (12. Mai) im SNP dome auf sie zukommt. Jede Aufgabe, ob gegen den MBC, ALBA Berlin (Dienstag, 30. April), Ulm, Würzburg oder Tübingen, ist isoliert zu betrachten und erfordert jeweils Anpassungen. Im Wesentlichen steht auf der Agenda, die Mannschaftsidentität zu verbessern und couragierte Leistungen zu zeigen. Alles für den Klassenverbleib zu tun – und einen kühlen Kopf auf dem Parkett zu bewahren.
„Gerade jetzt nach dem Sieg gegen Bayern ist es enorm wichtig, diese Emotionen und diesen Spirit ins Spiel gegen den MBC mitzunehmen“, konstatiert Center Marcel Keßen, „wir wissen alle, wie wichtig das kommende Spiel ist. Wir wissen aber auch, dass es ganz allein an uns liegt. Wenn wir weiterhin mit diesem Selbstvertrauen sowie dem Teamgeist, den wir aktuell haben, ins Spiel gehen, haben wir sehr, sehr gute Chancen, das Spiel zu gewinnen und damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt zu machen.“ In der Tat: Das Spiel gegen das Münchner Starensemble, so phänomenal und verdient sich das Erfolgserlebnis angefühlt hat, ist unter die Rubrik „Ausnahmezustand“ einzusortieren. In Weißenfels gilt es – unter komplett anderen Voraussetzungen – im „Wolfsbau“ möglichst gleich nachzulegen. „Wir wollen die Partie beim MBC unbedingt gewinnen und einen ganz großen Schritt im Kampf gegen den Abstieg machen. Uns ist aber allen bewusst, dass die Partie in Weißenfels sehr schwierig wird“, so Alex Vogel, Sportlicher Leiter der MLP Academics, „sie haben bisher in eigener Halle gegen alle Konkurrenten unten gewonnen. Dazu verfügen sie über Spieler, die wahnsinnig heiß laufen können. Uns wird ein ganz anderes Match erwarten als gegen die Bayern. Wir brauchen Konstanz, die richtige Einstellung und Herangehensweise über 40 Minuten.“
Der Auswärts-Doppelpack in Weißenfels und der „Tanz in den Mai“ bei den Berliner „Albatrossen“ erfordert Disziplin, akribische Vorbereitung, Bereitschaft, auf den Punkt hellwach zu sein, Regeneration – und Logistik. Am Donnerstag startet die Reise nach Sachsen-Anhalt. Nach dem Fight mit den MBC-„Wölfen“ fahren unsere Jungs vom Neckar mit dem Bus zurück. Am Samstag und Sonntag sind sie hier. Am Montag besteigen die Kurpfälzer den ICE nach Berlin. Es ist ein eng getakteter Terminkalender.
Im 450 Kilometer entfernten Burgenlandkreis dürfte den MLP Academics Schwerstmaloche unter den Brettern bevorstehen. Der SYNTAINICS MBC agiert, vor allem vor heimischer Kulisse, sehr physisch und unbequem. Zwar haben die Weißenfelser die letzten fünf Spiele (Hamburg, Chemnitz, Oldenburg, Berlin und Ulm) verloren, aber sie verfügen über ein gefestigtes Team mit starken Importspielern wie Johnathan Stove (16,2 Punkte im Schnitt), Charles Callison (12,0), Jhonathan Dunn (10,6), Chris-Ebou Ndow (9,2) und Vince Edwards (6,3). Ergänzt werden die Genannten von einem deutschen Grundgerüst mit Martin Breunig (11,8), „Altmeister“ John Bryant (8,1) und Kostja Mushidi (6,0). Die Ausgeglichenheit und Kompaktheit im MBC-Kader von Cheftrainer Predrag Krunic bekamen die Heidelberger bereits zweimal in dieser Spielzeit zu spüren. Bei der Nervenschlacht im Pokal-Achtelfinale Mitte Oktober zogen sie mit 94:98 knapp den Kürzeren. Zum Vorrundenabschluss am 22. Januar kassierte man eine schmerzhafte Niederlage im SNP dome. Also ist morgen Abend auch Wiedergutmachung angesagt. Es sei angemerkt, dass bei diesem 90:111-Dämpfer Ingo Freyer erst zum zweiten Mal Regie geführt und Jeffrey Carroll nach dessen Rückholaktion sein Comeback gefeiert hatte.
Und seit Mitte Januar ist bekanntlich viel Positives passiert …
Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien