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8. Mai 2024

MLP Academics: Nach dem 84:98 in Würzburg gibt‘s den Showdown

Es war ein gebrauchter Abend in der Heimatstadt von Ex-NBA-Star Dirk Nowitzki. Die MLP Academics Heidelberg hatten beim 84:98 (17:24, 18:20, 24:29, 25:25) gegen die Würzburg Baskets keine Chance, um sich ihren Wunsch nach einer frühzeitigen Rettung in der easyCredit Basketball Bundesliga erfüllen zu können. Gleichzeitig gewannen die HAKRO Merlins Crailsheim mit 85:70 bei den Rostock Seawolves, so dass sich die Lage im Tabellenkeller weiter zugespitzt hat.

Für unsere Jungs vom Neckar hat sich nichts verändert. Sie müssen die letzte Partie der regulären Saison am Sonntag (15.30 Uhr/live bei Dyn ab 15.15 Uhr) gegen die Tigers Tübingen gewinnen, um sich den ersehnten Klassenerhalt aus eigener Hand zu sichern. Crailsheim, Heidelberg und der derzeitige Fünfzehnte aus Rostock sind akut abstiegsgefährdet, Schlusslicht Tübingen ist aufgrund des Crailsheimer Sieges gegen Rostock offiziell abgestiegen.

Die Baskets kamen in einen Flow

Die Heidelberger starteten vor 3.089 Zuschauern in der tectake Arena sehr ordentlich und lagen nach zwei Dreiern von Isaiah Whaley und Elias Lasisi zunächst in Front (6:1, 3. Minute). Doch diese gute Phase währte nicht lange. Die selbstbewussten Baskets erhöhten die Intensität. Vor allem dank einer aggressiven Defense drehten sie das Match in ihre Richtung und führten mit 24:17 (1. Viertel). Sehr zur Freude der Fans kamen die Würzburger in ihrer „Turnhölle“ zusehends in einen Flow. Gerade in Eins-gegen-Eins-Situationen gelang es den Kurpfälzern nicht, die flinken und athletischen Guards der Hausherren zu stoppen. Erschwerend kam hinzu, dass die MLP Academics zu viele einfache Punkte in Brettnähe kassierten.

Das 44:35 für Würzburg spiegelte das Geschehen auf dem Parkett wider. Isaiah Wahington, Darius Perry, Javon Bess und vor allem Liga-Topscorer Otis Livingston II packten eine Schippe drauf. Drei Baskets-Dreier in Folge zum 59:39 (24.) wirkten wie ein „Genickbruch“. Jetzt demonstrierte der Rangvierte seine ganze Klasse. Getragen von Wirbelwind Livingston, dem besten Offensivspieler der BBL, und von Bess, der besten Defensivkraft. Letzterer kontrollierte auch Playmaker Justin Jaworski.

Den Gästen fehlte es über weite Strecken an einer klaren spielerischen Linie. Zu häufig verzettelten sich die Akteure im weißen Trikot in Einzelaktionen. Es mangelte an Ballbewegung und herausgespielten Wurfaktionen. Würzburg traf hochprozentiger aus dem Feld (52,7/42 Prozent). Ausgeglichen gestalteten die Kontrahenten die Reboundstatistik (41/40).

Livingston eine Klasse für sich

Für die endgültige Vorentscheidung sorgte ein erneut überragender Livingston mit einem fulminanten Dreier sowie einem Steal und Korbleger zum 84:62 (33.). Danach plätscherte die Partie dahin. In der Gewissheit, den zwölften Heimerfolg problemlos zu verbuchen, ließen die Schützlinge von Sasa Filipovski nach. Und die MLP Academics? Sie konnten das Resultat bis zum 84:98-Endstand zumindest noch freundlicher gestalten. Mehr war unterdessen nicht drin, dazu konnten die Nordbadener zu sporadisch der Würzburger Entschlossenheit, Härte und enormen Präsenz etwas entgegensetzen.

Krankheitsbedingt musste Cheftrainer weiterhin auf Center Marcel Keßen verzichten. Dieser Umstand sollte sich als zusätzliche Erschwernis erweisen, denn einen großen und kräftigen Spieler hätten die Heidelberger in einem kämpferisch geprägten Duell ohne Glanzpunkte gut gebrauchen können. Auffälligste Akteure waren diesmal Isaiah Whaley und Abu Kigab (jeweils 18 Punkte). Positive Akzente konnten zudem Elias Lasisi und Elijah Childs setzen.

Whaley vor Tübingen: „Das größte Spiel in dieser Saison“

„Wie so oft sind wir im dritten Viertel zu langsam rausgekommen“, resümierte Isaiah Whaley einen für die MLP Academics schwierigen Abend. Um sogleich die Blickrichtung nach vorne zu lenken. „Am Sonntag haben wir gegen Tübingen das größte Spiel in dieser Saison. Wir spielen zu Hause im SNP dome und vor den eigenen Fans, die immer hinter uns stehen und die wir auf keinen Fall enttäuschen wollen“, sagte der 26-jährige Amerikaner nach dem letzten Auswärtsauftritt.

Das letzte Heimspiel wird derweil zum Showdown. Was viele Basketball-Experten ohnehin prognostizierten, ist zur Realität geworden. Diese verrückte, turbulente und höchst emotionale Saison 2023/2024 entscheidet sich, was den Klassenverbleib anbetrifft, am 34. Spieltag – und womöglich in den allerletzten Minuten oder gar Sekunden. Mehr als je zuvor benötigen die MLP Academics den Support der lautstarken Kulisse und die dazugehörige Fortüne, um mindestens zwei Klubs in der Endabrechnung hinter sich zu lassen.

Stimmen zum Spiel:

Würzburg hat sehr körperbetont und tough gespielt, das konnten meine Spieler heute nicht matchen. Es muss viel zusammenkommen, wenn man in dieser Saison in Würzburg gewinnen will. Sie stehen völlig zurecht auf dem vierten Tabellenplatz, deswegen ist es sehr schwer, hier zu bestehen.“ – Ingo Freyer, Headcoach der MLP Academics Heidelberg.

Glückwunsch an meine Spieler für diesen Sieg. Sie haben sich an unseren Gameplan gehalten und eine gute Leistung gezeigt. Wir haben es geschafft, das Heidelberger Offensivspiel zu stoppen, was nicht einfach ist. Wir hatten Respekt, haben sie nicht unterschätzt und sind das Spiel sehr professionell angegangen. Außerdem konnten wir die Minuten gut verteilen und es hat sich niemand verletzt. Wir sind insgesamt also sehr zufrieden.“ – Sasa Filipovic, Headcoach der Würzburg Baskets.

Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien

Zuschauer:innen: 3089
MLP Academics Heidelberg – Basketball mit Zukunft