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10. Mai 2024

MLP Academics gegen Tigers Tübingen: Endspiel für Heidelberg im SNP dome

Die Ausgangssituation ist vor dem Match der MLP Academics Heidelberg gegen die Tigers Tübingen ganz klar: Unsere Jungs vom Neckar müssen das letzte Spiel der regulären Saison am Sonntag (15.30 Uhr/live bei Dyn ab 15.15 Uhr) im SNP dome gewinnen, um aus eigener Hand den Klassenerhalt in der easyCredit Basketball Bundesliga zu realisieren. Gänsehaut und Nervenkitzel bis zum letzten Moment – mehr geht nicht.

Seit Mittwochabend und dem 84:98 der Heidelberger in Würzburg sowie dem 85:70 von Crailsheim in Rostock steht fest, was die Fangruppen der abstiegsbedrohten Vereine elektrisieren dürfte. Neben den bereits abgestiegenen Tigers Tübingen wird der zweite BBL-Klub gesucht, der den bitteren Gang in die ProA anzutreten hat. Triumphieren die MLP Academics, dann dürfen sie ab sofort für das vierte Erstliga-Jahr hintereinander planen. Kommt es zum Zweiervergleich zwischen Heidelberg und Crailsheim, dann erwischt es die Merlins. Bei einem Dreiervergleich würden gar die Rostocker in den sauren Abstiegsapfel beißen, ohne bis dato ein einziges Mal unter dem Strich gestanden zu haben. Mehr Tragik ginge wiederum für die Seawolves nicht.

Ingo Freyer: „Alles aus uns herausholen“

„Für uns ist das ein Endspiel. Wir gucken nicht woanders hin, sondern wollen alles aus uns herausholen“, sagt Academics-Headcoach Ingo Freyer in seiner typischen Art. Der 53-Jährige erwartet von seinen Schützlingen hundertprozentige Konzentration, Intensität in jeder noch so vermeintlich „kleinen“ Situation sowie eine Resilienz, die bei einem Showdown notwendig ist.

Endspiel-Modus ist eben gefragt.

Dabei spielt es für die Kurpfälzer keine Rolle, dass die schwäbischen Gäste als Aufsteiger wieder in den Fahrstuhl nach unten einsteigen müssen. „Wir wollen uns gut verabschieden und nochmals Erstliga-Atmosphäre beim Spiel in Heidelberg genießen“, sagt Gianni Otto, 28-jähriger Kapitän der „Raubkatzen“. Dass es für das Schlusslicht aus der Hölderlinstadt um nichts mehr geht, kann Vorteil wie Nachteil für die Hausherren sein. Solche Nebenaspekte sollten sie freilich ausblenden.

Alex Vogel: „Es ist keine Zeit für Egos“

„Wir schauen nur auf uns, konzentrieren uns nur auf unser Spiel. Es geht darum, als Team alles für den Sieg gegen Tübingen zu geben. Wir haben es in eigener Hand, spielen in eigener Halle und müssen von der ersten Sekunde an brennen und klarmachen, dass wir als Sieger das Parkett verlassen werden“, gibt Alex Vogel, Sportlicher Leiter der MLP Academics, die Devise aus, „wir brauchen Physis, Aggressivität und einen unglaublichen Willen. Es ist keine Zeit für Egos. Wir müssen als Team auftreten und füreinander spielen. Dann werden wir dieses wichtige Spiel gewinnen.“

Ohne Wenn und Aber: Für die „Akademiker“ ist dieses Baden-Württemberg-Duell die wichtigste Korbjagd seit dem Aufstieg ins deutsche Basketball-Oberhaus 2021. Sie benötigen diesen einen Sieg in der turbulenten Spielzeit 2023/2024 noch – und selbstverständlich wollen sie sich nicht auf Resultate aus den anderen beiden gleichzeitig stattfindenden Partien (Crailsheim gegen ALBA Berlin, FC Bayern Basketball gegen Rostock) verlassen.

„Das ist sicherlich eine Charakterfrage für jeden Einzelnen. Und die Antwort darauf werden wir am Sonntagnachmittag bekommen“, appelliert Kapitän Akeem Vargas in der RNZ ans eigene Kollektiv, Leidenschaft im Abstiegskampf zu zeigen und gleichermaßen kühlen Kopf zu bewahren.

Exakt darum geht es – im Endspiel.

Genauer gesagt beim zweiten Endspiel des noch jungen BBL-Vereins, der in der vergangenen Saison am 34. Spieltag bekanntlich ein Finale um die Playoff-Teilnahme gegen die NINERS Chemnitz mit 74:81 verlor und letztlich mit 15 Erfolgen und 19 Niederlagen auf Rang 12 landete.

Selbstvertrauen können die Heidelberger ohne Zweifel aus den letzten Monaten schöpfen, seit Ingo Freyer den Regiestab übernahm. Gegen Braunschweig, Bonn, Rostock, Crailsheim, Hamburg und den FC Bayern gab’s sowohl wichtige Siege als auch Überraschungscoups. Jeder davon brachte das Team in die komfortable Lage zurück, die Karten – trotz mancher Rückschläge – in der eigenen Hand zu halten.

Das stimmt optimistisch – fürs Endspiel.

Die „Raubkatzen“ mit Personalproblemen

Die Tigers zeigten im Saisonverlauf immer wieder ihre Krallen. Beim 78:93 am Donnerstagabend gegen die Veolia Towers Hamburg fehlten den Tübingern Point Guard Jhivvan Jackson (Leiste), Georgios Kalaitzakis (Oberschenkel) sowie die Langzeitverletzten Jimmy Boeheim und Kaodirichi Akobundu-Ehiogu. Für die beiden Letztgenannten ist die Saison beendet. Ob Topscorer Jackson (18,4 Punkte im Schnitt) und der Grieche Kalaitzakis im SNP dome einsatzfähig sein werden, erscheint mehr als fraglich.

Für die MLP Academics sind all die Personalien bei den Tigers sekundär. Ingo Freyer klipp und klar: „Der SNP dome ist ausverkauft. Unser Team möchte den Klassenerhalt perfekt machen und danach mit den Fans gemeinsam feiern.“ Da umgekehrt die begeisterungsfähige Fan-Community am Muttertag nichts anderes vorhat, als dem Academics-Team mehr als je zuvor den Rücken zu stärken, sollte der Party nach der Partie nichts im Wege stehen.

Nach dem Endspiel – für ganz Basketball-Heidelberg.

Hinweis für Sonntagnachmittag:

Vor dem Sprungball um 15.30 Uhr möchten wir die Zuschauer darum bitten, rechtzeitig zu kommen und möglichst öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Die Partie gegen die Tigers Tübingen ist ausverkauft.

Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien