Es war ein Schritt in die richtige Richtung, am Ende war es aber nicht genug, um in Rostock den Sieg einzufahren. Ich denke, dass wir eine solche Partie in zehn Fällen vermutlich achtmal gewinnen. Nun müssen wir allerdings anerkennen, dass zum einen Rostock zahlreiche unglaublich schwere Würfe mit Ablauf der Shotclock getroffen hat – zum anderen wir auch weiterhin ein paar Baustellen haben, an denen wir arbeiten müssen.
Der Start in die Partie war okay, trotzdem haben wir es verpasst, die Spielkontrolle zu übernehmen. Defensiv haben wir gerade gegen Robin Amaize einige Fehler gemacht, die er immer wieder bestrafen konnte. Der Rückstand zur Pause war verdient. Im dritten Viertel haben wir uns dann sehr resilient gezeigt. Auf kleinere Läufe der Rostocker hat unser Team gute Antworten gefunden und auch selbst wichtige Würfe getroffen. Im Schlussabschnitt haben wir über die ersten fünf Minuten dann wirklich Kontrolle über das Spiel bekommen. Wir hatten offensiv Rhythmus und haben defensiv Stops generiert. Auch deshalb sind wir nach zweistelligem Rückstand in Führung gegangen. Leider hat uns dann in den Schlussminuten etwas das Selbstvertrauen, das Selbstverständnis gefehlt, den Sieg mit nach Heidelberg zu bringen. Dieses Selbstverständnis, das wir zu Beginn der Saison hatten, müssen wir uns nun wieder erarbeiten.
Wir haben die gesamte Partie über gekämpft, trotzdem hat für mich das allerletzte Feuer, der unbändige Wille, alles für den Sieg zu tun, etwas gefehlt. Rostock haben wir verärgert, aber dennoch mit keinem ganz schlechten Gefühl verlassen. Wir haben trotz zahlreicher Dinge, die wir besser machen können/müssen, trotz einer unglaublichen Trefferquote auf Rostocker Seite, vier Minuten vor Schluss bei einer starken Mannschaft geführt. Auch können wir die Situation richtig einschätzen. Ja, wir haben drei Niederlagen in Serie. Die Gegner hießen jedoch Bayern, Berlin und Rostock. Da wir, was im Laufe einer Saison auch normal ist, gerade nicht unsere beste Zeit durchleben, können diese drei Spiele dann auch mal verloren gehen. Wichtig ist Leistung und Tendenz – und die war im Spiel bei den Seawolves besser bzw. positiv. Wichtig wird nun sein, zeitnah auch wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern, dann schaue ich positiv in die nächsten Wochen und Monate.
Nun geht es gegen Ludwigsburg. Wie bereits vor einigen Wochen eine sehr unangenehme Aufgabe. Wir haben am 30. Dezember vergangenes Jahr einen guten Job gemacht, gerade defensiv teils sehr stark agiert. Außerdem haben wir die Energie gematched und waren über 40 Minuten fokussiert. Genau das braucht es erneut gegen Ludwigsburg, dann hoffentlich mit einer besseren Offensiv-Leistung als noch im Hinrundenspiel. Auch freuen wir uns nach anderthalb Monaten endlich wieder ein Spiel im SNP dome zu haben. Wir können es kaum abwarten, dort vor unseren Fans zu spielen und den ersten Sieg im neuen Jahr zu holen.