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31. Januar 2017

Was macht denn eigentlich… Jay Thomas?

Teil 4

Heute: Teil 4

mit Jay Thomas.

Im Jahr 1952 wurde die Basketballabteilung des USC Heidelberg gegründet. 25 Nationalspieler spielten für die Heidelberger Basketballer – neun deutsche Meisterschaften und zwei Pokalsiege fuhr der Klub ein. Kurzum: Der Verein verfügt über eine große Portion Tradition und konnte in der Vergangenheit viele Erfolge feiern. Die Rubrik „Was macht denn eigentlich…?“ beschäftigt sich mit Spielern und Menschen, welche die vergangenen 64 Jahre der Historie mit geprägt haben – und beleuchtet, was diese heute machen.

Er galt Zeit seiner Karriere als Verteidigungsspezialist, war aufgrund seines Einsatzbereitschaft ein Liebling der Fans in Tübingen – und ist damals wie heute ein echter Kurpfälzer: Jay Lamar Thomas. Im Alter von 19 Jahren wechselt der Deutsch-Amerikaner von der TG Sandhausen zum USC Heidelberg und schafft so den Durchbruch in seiner Karriere. „Der Wechsel zum USC, die erste Saison in Heidelberg: Das war der Moment, wo meine Karriere dann abgehoben hat“, sagt Thomas heute. Das stimmt. Denn Thomas entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft – was auch an seinen Mitspielern lag.

 

„Damals haben auch Stefan Fahrrad, Fedi-Holm Hadulla und Stefan Ingerfurth hier gespielt. Wir waren alle quasi gleich alt, das tat der Teamchemie natürlich ebenfalls keinen Abbruch.“

Jay Thomas bestach auch durch seine Athletik – wie beispielsweise beim 78:60-Sieg gegen Mainz. Foto: Alfred Gerold.

Doch der 37-Jährige fühlte sich nicht nur in der Heimat seiner Mutter pudelwohl, sondern wechselte nach seinem zweijährigen Gastspiel von Heidelberg ans College. In der Heimat seines Vaters spielte er für die Central Washington Wildcats und legte den Grundstein für seine zweite Karriere. „Wir hatten unser letztes Saisonspiel in Freiburg – danach bin ich direkt rüber geflogen, um an einigen Tryouts teilzunehmen“, berichtet er.

Mit Erfolg. Denn Thomas erhielt ein Stipendium und studierte Betriebswirtschaftslehre. Für den All-Rounder ein Traum. „Der Collegesport ist in den Staaten ein Mythos für sich, welchen ich unbedingt miterleben wollte. Zudem konnte ich so auch noch mein Studium mit dem Basketball verbinden.“ Thomas profitierte von den einmaligen Bedingungen – und startete danach in Deutschland wieder voll durch. Er spielte zwei Jahre für den FC Bayern Basketball, fünf für die WALTER Tigers Tübingen und nochmals mehrere für die BIS Baskets Speyer.

Rückblickend war laut Thomas dabei keine Station negativ behaftet: „Ich habe an keiner Station gespielt, an welcher ich es bereut hätte. Da hatte ich schon sehr viel Glück. Es gibt immer wieder Stationen an denen es unglücklich läuft – das liegt dann aber meistens an beiden Parteien. Ich hatte das Glück, dass es für mich an allen Stationen super war“, sagt er rückblickend.

 

 
Das Ende der sportlichen Karriere war dann nur wenige Kilometer von seinem Ursprung entfernt (Sandhausen – Speyer: 30 Kilometer). Und dies hatte einen Grund: Thomas wuchs nicht nur in der Kurpfalz auf, er wohnt auch weiterhin hier. Genauer gesagt in Rohrbach. Die Gegend gefalle ihm einfach, betont er. Ein schönes Zeichen für die Metropolregion! Weder die bayerische Großstadt noch die schwäbische Studentenstadt oder die US-amerikanische Bundesstaat Washington können aus seiner Sicht mit der Kurpfalz mithalten. Entsprechend ist auch sein Lebensmittelpunkt hier. Seine Ehefrau wohnt hier – auch sein Job ist in der Kurpfalz. Aktuell arbeitet er auf eine Karrierewende hin, welche am 01. März erfolgen wird: „Auch dann werde ich wieder im Salesbereich arbeiten“, verrät er. Der Verkauf, der Umgang mit Menschen, das Überzeugen liegen Thomas – auch gute 20 Jahre nach seinem USC-Engagement merkt man, weshalb dieser Mann an allen seinen Karrierestationen so beliebt war. Doch die Zuneigung ist nicht einseitig. Auch Thomas schaut gerne zurück, ist aktiv dabei: „Ab und an bin ich bei den Heimspielen im OSP dabei, Frenki und Albin kenne ich gefühlt schon eine halbe Ewigkeit“, sagt er. Man kennt sich, man versteht sich – und unter Freunden trifft man sich bekanntlich immer gerne.

 

Lukas Robert