Gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier siegte das Team von Frenki Ignjatovic 91:51.
Das Hinspiel war deutlich verloren gegangen und die vergangenen Wochen waren ebenfalls nicht so wie erhofft verlaufen – die MLP Academics wollten am heutigen Nachmittag alles geben, um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Doch beiden Mannschaften war von Beginn an die Bedeutung der Partie anzumerken. Schließlich trafen zwei Playoff-Aspiranten im direkten Duell aufeinander. Offensiv begann die Partie jedoch verhalten. Es dauerte mehr als zwei Minuten ehe Brandon Spearman und Phillipp Heyden die anfängliche Durststrecke durchbrachen. Es dauerte noch zwei weitere Minuten, doch dann führten die MLP Academics erstmals (5:4, 4. Spielminute). Fortan fanden die Heidelberger deutlich besser zu ihrem Spiel, kamen in der Defensive zu Stopps und setzen offensiv Akzente. Doch Trier zeigte seine Stärke und konterte stets mustergültig. Die Heidelberger Führung war fiel jedoch nur marginal aus, denn erneut ließen die Mannen von Frenki Ignjatovic (zu) viele Freiwürfe liegen. Und davon gab es zahlreiche. Allein innerhalb des ersten Spielabschnittes begangen die Gäste neun Fouls (18:15, 10.).
In Viertel zwei klappte dann vieles besser: Vance Hall verwertete gleich den ersten Mitteldistanzwurf. Doch dies sollte nicht der Vorbote eines offensiven Viertels sein. Die Partie wurde nun zunehmend emotionaler und enger. Heidelberg konnte diese Intensität etwas besser kanalisieren und baute die Führung folgerichtig aus (27:18, 15.). Doch Trier ließ nicht abreißen. Mal traf ein Spieler von Downtown, mal fielen die Würfe in Korbnähe. Letztlich blieb der Vorsprung aber relativ gleichbleibend, denn die Heidelberger Verteidigung stand sicher. Und führte so dazu, dass die MLP Academics das Spielgeschehen an sich reißen konnten – sie kontrollierten das Spiel. Auch zur Halbzeit: 39:27.
Was sich vor der Pause bereits andeutete, fand ab Viertel drei dann seine Gewissheit: Trier musste kommen, Trier kam. Die MLP Academics hatten ihrerseits nun mehr Räume, um Akzente zu setzen. Diese Akzente setzten sie vor allem in Korbnähe – wo auch unter anderem Vance Hall mustergültig ackerte und sich zahlreiche Rebounds (sechs) erkämpfte. Abschütteln konnten die Heidelberger ihre Gäste jedoch nicht, dafür war die Wurfquote von Downtown zu hoch. Doch Trier musste der körperlichen Spielweise zunehmend Tribut zollen, sodass die Führung weiter anwuchs (53:37, 27). Doch die Gladiatoren machten ihrem Namen alle Ehre – und steckten nicht auf und versuchten mit verschiedenen Varianten ihr Glück, gelingen wollte jedoch auch weiterhin wenig bis nichts. Auch nicht nach 30 gespielten Minuten (65:46, 30.).
In den letzten zehn Minuten gab es eigentlich nur eine Frage zu beantworten: Würden die Gladiators es schaffen den 19-Punkte-Rückstand aufzuholen? Oder würden die MLP Academics weiterhin dominant auftreten können? Bereits nach wenigen Sekunden war diese Frage beantwortet. Bernard Thompson und Hall trafen jeweils von jenseits der 6,75-Meter-Linie und bauten die Führung weiter aus. Zwischenzeitlich betrug der Vorsprung gar 30 Punkte. Trier versuchte durch eine druckvolle Presse noch einmal alles – doch an diesem Mittag war für die Moselstädter kein Kraut gewachsen. Als dann auch noch die Verteidigungsleistung stimmte und Niklas Würzner und Albert Kuppe ebenfalls von Downtown einnetzten, hielt es niemanden mehr auf den Sitzen.
Doch die Revanche nach Maß fand noch ihren Höhepunkt: Trotz des scheinbar aussichtslosen Vergleichs aus dem Hinspiel (-38), gelang es den MLP Academics, den Nachmittag perfekt abzurunden. Auch in den letzten Minuten kämpften und ackerten alle Spieler, sodass durch den 91:51-Sieg auch noch der direkte Vergleich gewonnen wurde. Niklas Ney stellte sich so sehr in den Dienst der Mannschaft, dass er kurz nach Spielende sogar ärztlich behandelt werden musste. Doch auch die Ausläufer der eingefangenen Grippe wurden schnell beseitigt.
Frenki Ignjatovic: „Wir haben nicht viel anders gemacht als letzte Woche gegen Baunach. Heute hat nicht nur die Defensive geklappt, sondern auch in der Offensive. Heute sind sogar sehr viele Spieler offensiv heiß gelaufen – das war heute vielleicht unsere beste offensive Leistung. Ich habe mich am Ende dann noch bei den drei Spielern entschuldigt, welche keine Spielzeit erhalten haben.“
Marco van den Berg: „Es war ein intensives Spiel. Heidelberg war die intensivere Mannschaft und hat auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Für uns war es einer dieser Tage. Wir haben nichts getroffen und vieles versucht – es hat nichts geklappt. Es war quasi die Kopie des Hinspiels mit vertauschten Rollen.“
Für Heidelberg spielten: Vance Hall 21 Punkte/6 Rebounds, Niklas Würzner 19, Devin White 15, Phillipp Heyden 13, Bernard Thompson 11, Hrvoje Kovacevic 5, Niklas Ney 4 und Christoph Rupp.
Für Trier spielten: Brandon Spearman 13 Punkte, Simon Schmitz 10, Kevin Smit 8, Pablo Coro 6, Ryan Nicholas 5, Rupert Hennen 5, Johan van Zegeren 3, Johannes Joos und Thomas Grün.
Lukas Robert