Die Mannschaft von Frenki Ignjatovic unterlag 60:68 und musste einen Rückschlag hinnehmen.
Aufgrund von Tief „Egon“ waren die MLP Academics bereits am frühen Morgen gen Baunach aufgebrochen. Orkanböen, akuter Schneefall und ein allgemein winterlich-frostiges Wetter ließen eine ungemütliche Fahrt vermuten – doch alles klappte bestens. Die Heidelberger waren bereits um 12:00 Uhr in Franken eingetroffen und konnten, trotz der Reisestrapazen, fokussiert ins Duell mit den Young Pikes gehen. Die Hausherren waren, trotz wegfallender Anreise, eher gebeutelt: Gleich sieben Spieler (Matthias Fichtner, Henri Drell, Dino Dizdarevic, Malik Müller, Yassin Idbihi und Nicolas Wolf) waren verletzt oder noch krankheitsbedingt angeschlagen. Zudem kam Aleksej Nikolic erst drei Stunden vor Tip-Off vom EuroLeague-Trip mit Brose Bamberg aus Kasan zurück. Trotz verschiedener Unwägbarkeiten waren dennoch beide Mannschaften gewillt, den fünften respektive zwölften Saisonsieg einzufahren.
Ab Spielminute eins setzten beide Mannschaften den Fuß aufs Gaspedal – und trafen vier ihrer ersten vier Würfe. Dann verdeutlichte Devin White seinem Kontrahenten Leon Kratzer mit einem Block, dass es heute für den im Hinspiel dominant auftretenden Center keinesfalls so einfach werden würde. Anschließend zeigten die MLP Academics ihre Dreipunkt-Qualitäten und versenkten gleich drei Würfe von jenseits der 6,75-Meter-Linie in Folge. (10:13, 5.). Absetzen konnten sie sich damit jedoch nicht, denn Baunach zeigte seinerseits die Qualitäten, in diesem Fall in Korbnähe, und traf hochprozentig. Da die Heidelberger offensiv einige Freiwürfe liegen ließen und selbst viele Fouls begingen, lagen sie nach den ersten zehn Minuten sogar 22:18 zurück.
Gleich drei Leistungsträger – Vance Hall, Albert Kuppe und Devin White – hatten bereits zwei persönliche Fouls, sodass unter anderem Niki Würzner in die Bresche springen musste. Auch Bernard Thompson tat dies mustergültig und versenkte wunderschön per Poster-Dunk zum Ausgleich (27:27, 13.). Doch Baunach zog das Tempo wieder an – Heidelberg konterte seinerseits etwas zu langsam, sodass die Führung der Hausherren erneut heranwachsen konnte; und auch mit dem Ertönen der Schlusssirene in Halbzeit eins Bestand hatte (38:35).
Zum Beginn des dritten Viertels waren es dann einmal die MLP Academics, welche die entscheidenden Akzente setzten. Hierdurch gelang es auch die Führung zurückzuerobern – und eine Schwächeperiode der Young Pikes auszunutzen. Dennoch blieben die Heidelberger unter ihren Möglichkeiten und vergaben einige Würfe, sodass die Hausherren sich wieder zurück kämpften und Frenki Ignjatovic zu einer Auszeit zwangen (47:45, 25.). Dieses Bild zeigte sich auch weiterhin – trotz der Auszeit – sodass das Spiel weiterhin eng blieb und beim Stand von 52:48 in den Schlussabschnitt ging. Die Partie war eng, umkämpft und sollte bis in die letzten Minuten spannend bleiben.
In Viertel Nummer vier gelang den MLP Academics abermals der bessere Start. Fünf Academics-Punkte in Folge zwangen Fabian Villmeter zur Auszeit, nachdem sein Team in diesem Viertel bis zu diesem Zeitpunkt ohne eigenen Korberfolg geblieben war. Dies änderte sich danach jedoch schnell. Das Spiel wurde noch enger, noch spannender, da beide Mannschaften nun einen wichtigen Wurf nach dem anderen trafen. Oder auch gleichbleibend beide nicht trafen. 120 Sekunden vor Schluss gelang dann jedoch Tibor Taras ein weiterer, äußerst wichtiger Dreier (62:57). Dieser Wurf entschied das Spiel – und versetzte Fans wie Mannschaft in Feierlaune. Die Heidelberger gaben zwar noch einmal alles, gelingen wollte jedoch nicht mehr genug, sodass am Ende des langen Auswärtstrips ein deutlicher Rückschlag auf dem möglichen Weg in die Playoffs konstatiert werden musste.
Frenki Ignjatovic: Zuerst erst einmal Glückwunsch an Fabian und seine Mannschaft. Das ist wie eine Kettenreaktion – auch gegen Ehingen haben wir schon verloren. Damals war das zu spät, um zu reagieren. Heute hat meine Mannschaft viele Dinge gut gemacht, wir sind defensiv ans Limit gegangen. Leider haben wir heute gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt und hatten Probleme in der Offensive in unseren Rhythmus zu kommen. Beispielsweise Hrvoje Kovacevic hat wahrscheinlich in seiner Karriere mehr Spiele gemacht gemacht, als die komplette Baunacher Mannschaft. Dazu war Vance Hall auch in der Offensive nicht sehr treffsicher.
Fabian Villmeter: Dankeschön. Danke für die Glückwünsche. Nach einer Niederlagenserie ist das natürlich ein tolles Gefühl. Wir haben vor dreieinhalb Wochen gesehen, wie schwierig das ist, wenn man gegen Heidelberg spielt. Sie stehen nicht umsonst so weit oben. Sie sind eine der Top-3-Verteidigungen in der Liga. Alle habe dazu etwas beigetragen.
Für Heidelberg spielten: Albert Kuppe 13 Punkte, Devin White 13, Phillipp Heyden 12, Bernard Thompson 12, Niklas Würzner 5, Vance Hall 3, Christoph Rupp 2, Hrvoje Kovacevic und Niklas Ney.
Für Baunach spielten: Aleksej Nikolic 16 Punkte, Tibor Taras 13, Leon Kratzer 12, Arnoldas Kulboka 11, Louis Olinde 9, Daniel Keppeler 4, Felix Edwardsson 3, Malik Müller und Jona Hoffmann.
Lukas Robert