Im kurpfälzisch-schwäbischen Duell unterlag das Ignjatovic-Team Ehingen 71:80.
Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, Schneefall und keine Sonne: der tiefe Winter zeigte sich am heutigen Sonntag von seiner unangenehmen Seite. Das kurpfälzisch-schwäbische Derby sollte deshalb am Sonntagnachmittag für Erwärmung sorgen. Hoffte man. Denn obwohl die Betriebstemperatur auf den Rängen von Beginn an vorhanden war, taten sich beide Mannschaften nach der zweiwöchigen Weihnachtspause schwer, um in die Gänge zu kommen. Ehingen schaffte dies etwas besser und führte folgerichtig (6:9, 3.). Da dieses Bild sich auch 120 Sekunden später nicht gebessert hatte, bat Frenki Ignjatovic zur ersten Auszeit. Ändern sollte sich jedoch auch danach wenig, sodass die Gäste ihre Führung weiterhin stabilisieren konnten (21:24, 10.).
Vorerst konnten die Heidelberger auch in Viertel zwei nichts ändern. Das physische und intensive Spiel wurde von Fehlern und Fehlwürfen geprägt – eine sehenswerte Offensive gab es nur auf Seiten der Ehinger. Nach einem kleinen Heidelberger Lauf und wichtigen Punkten von Albert Kuppe war es jedoch Gästecoach Domenik Reinboth, welcher als Erster erbost zur Auszeit rief (25:28, 14.). Wieder in die Spur fand sein Team dann jedoch aufgrund von zwei Heidelberger Foulspielen (inklusive technischem Foul). Hieraus resultierten insgesamt vier Freiwurfpunkte und ein anschließender Ballbesitz – Heidelberg antwortete seinerseits durch einen Fastbreak-Dunk von Devin White, welcher mustergültig von Vance Hall bedient wurde (29:34, 17.). Doch auch danach wollte wenig gelingen. Das Spiel war zwar intensiv, diese Intensität konnten aber zumindest die MLP Academics nicht in Punkte ummünzen. Auch zur Halbzeit lagen sie, nun sogar zweistellig, hinten.
Nach der Pause begannen die Heidelberger dann mustergültig: Albert Kuppe streute einen weiteren Dreipunktwurf ein und verdeutlichte, dass man keinesfalls gewillt sei, dieses Spiel abzugeben. Und auch am Anschluss klappte vieles besser. Nach einem weiteren Dreier, diesmal von Vance Hall, war das Spiel wieder nahezu ausgeglichen (47:49, 13.). Die MLP Academics blieben ihrer Fehleranfälligkeit jedoch treu und nutzen die sich bietenden Gelegenheiten weiterhin nicht. Beziehungsweise nicht mit letzter Konsequenz. Da Ehingen die notwendigen Dinge tat, kippte das Spiel nicht. Auch nicht vor den letzten zehn Minuten (56:61, 30.).
Zu Beginn des Schlussabschnitts verdienten sich die Ehinger Gäste dann gleich mehrfach die Punkte an der Linie – und erhöhten in der Defensive ihrerseits den Druck. Mit Erfolg. Die MLP Academics taten sich an beiden Enden des Parketts schwer. Dennoch gelang es ihnen, ab Spielminute 34 das Heft des Handelns etwas mehr auf die eigene Seite zu ziehen. (62:67, 36.). Dagegen hatte vor allem Devon Moore etwas: Der Guard zog nun mehrfach zum Korb und traf entweder aus der Nahdistanz oder, wie das gesamte Team, sehr sicher von der Freiwurflinie, sodass die Ehinger Führung fortan wieder komfortabler war. Zum Leidwesen der Heidelberger, welche weiterhin keinen Zugriff zum Spiel fanden und sich letztlich 71:80 geschlagen geben mussten.
Durch die enttäuschende Niederlage verpassen es die MLP Academics in der Tabelle weiter nach oben zu klettern und müssen sich mindestens bis zum kommenden Freitag gedulden, ehe es die nächste Chance auf einen Erfolg gibt. Dann gastiert das Ignjatovic-Team bei den Baunach Young Pikes.
Frenki Ignjatovic: Ehingen hat absolut verdient gewonnen. Das war ein typisches Spiel nach der Pause. Ich hatte die Jungs gewarnt und gesagt, dass wir gut verteidigen müssen. Unsere defensive Leistung war besonders in der ersten Hälfte ein Desaster. Das kann man nicht erwarten von einem Team, dass sich vornimmt, in die Playoffs zu kommen. Im dritten Viertel haben wir dann die Momente und Chancen nicht genutzt. Eine Statistik fällt auf, dass erneut das Gast-Team 28 Mal an der Freiwurflinie stand und wir nur acht Mal. Es war ein Schritt in die falsche Richtung – wir können jedes Spiel gewinnen, aber leider nicht immer.
Domenik Reinboth: Es war ein tolles Spiel – auch von der Stimmung her. Zum Jahreswechsel haben wir die Zeit genutzt und uns intensiv vorbereitet. Es war sehr wichtig für uns. Unsere Jungs haben an sich geglaubt und sich gegenseitig unterstützt. Darauf bin ich stolz.
Für Heidelberg spielten: Hrvoje Kovacevic 19 Punkte, Phillipp Heyden 15, Vance Hall 14, Albert Kuppe 11, Christoph Rupp 4, Devin White 4, Bernard Thompson 2, Niklas Würzner 2 und Niklas Ney.
Für Ehingen spielten: Daniel Berger 16 Punkte, Devon Moore 16, Tobias Jahn 13/9 Rebounds, Alasdair Fraser 8, Kameron Taylor 8, Christopher Wolf 7, Radivoj Tomasevic 6, Joel-Sadu Aminu 3 und Andrew Onwuegbuzie.
Lukas Robert