Die MLP Academics reisen am kommenden Freitag ins nordrhein-westfälische Essen.
Beim letzten Doppelspieltag der laufenden ProA-Saison sollen zwei Erfolge eingefahren werden, um die Marschrichtung Playoffs weiterhin intensiv zu verfolgen.
Die weltweite Geschichte des 19. Februars erhält am kommenden Freitag ein weiteres Ereignis: 172 Jahre nach der US-amerikanischen Annektierung der Republik Texas, 107 Jahre nach der Uraufführung der Oper Don Quichotte und 57 Jahre nach der ersten olympischen Goldmedaille eines nordischen Kombinierers (Georg Thoma), welcher kein Skandinavier war, treten die MLP Academics bei den ETB Wohnbau Baskets Essen an. Selbstredend ist dies kein Jahrhundertereignis – wohl aber ein absoluter Zweitliga-Klassiker.
Nach den letzten Wochen gehen die Heidelberger Basketballer in das Duell mit den Nordrhein-Westfalen als Favorit. Doch der Schein des scheinbar ungleichen Duells trügt. Denn auch die Essener Hausherren benötigen in der heißen Saisonphase jeden Sieg, um den Klassenerhalt doch noch schaffen zu können. Zudem ist Essen in der Sporthalle „Am Hallo“ stets gefährlich, bezwang unter anderem Hanau und hatte auch die Teams aus Kirchheim (-2), Chemnitz (-4) und Hamburg (-1) am Rand einer Niederlage.
– die Zeichen der Zeit würden in Essen deutlich besser stehen. Denn mit nur fünf Siegen steht Essen aktuell auf einem Abstiegsplatz und damit vier Punkte hinter Nürnberg. Diese wollen die Spieler um Robin und Jannik Lodders noch abfangen. Neben dem direkten Duell am 25. Spieltag gibt es hierfür nicht mehr allzu viele Gelegenheiten, entsprechend motiviert sind die Wohnbau Baskets deshalb, ihre Heimspiele zu nutzen. Nach vier Niederlagen in Folge wollen sie am kommenden Freitag den Turnaround schaffen – die Heidelberger sind also gewarnt.
Warnung genug sind dabei unter anderem die Leistungen von Chris Alexander. Der 33-jährige Routinier ist der Leitwolf des Essener Turnerbunds Schwarz-Weiß (kurz: ETB). Mit 19,6 Punkten ist er gemeinsam mit dem Kirchheimer Jonathon Williams der Topscorer der ProA – und ist (wiederholt) in seinem nächsten Frühling. Genau deshalb holten ihn die Verantwortlichen im Sommer vom FC Schalke 04 Basketball zurück, genau deshalb war sein frühes Ausfoulen im Hinspiel so bitter für Essen.
Dennoch ist Essen natürlich keine One-man-Show – sondern ein sechsköpfig getragenes Konstrukt. Neben dem Lodders-Brüderpaar (11,0 und 8,2 PPG) und Alexander ist auch das Trio Maurice Creek-Ashton Moore-Eric Thompson gefährlich. Zusammen erzielen diese sechs Spieler, hochgerechnet auf alle Saisonspiele, durchschnittlich 74,6 Punkte. Essens Problem? Der Rest des Kaders scort sehr wenig, sodass diese sechs auch die einzigen in Erscheinung tretenden Punktelieferanten sind – und Essen im Tabellenkeller feststeckt.
Doch damit soll am kommenden Wochenende Schluss sein. Die MLP Academics tun gut daran, beide Gegner am Freitag (Essen) und am Sonntag (Nürnberg) sehr ernst zu nehmen – schließlich ging man auch gegen Ehingen und Baunach als Favorit in die Partie; die Ergebnisse sind bekannt.
Bekannt ist aber auch, dass die Brust breit und das Selbstvertrauen nach den letzten Wochen sehr hoch sind. Als Tabellenfünfter und auf Playoff-Kurs befindlicher Klub ist man gewillt, die aktuell gute Bilanz am kommenden Wochenende mit zwei weiteren Siegen auszubauen – und weitere Schritte in Richtung Postseason-Qualifikation zu machen. Zwei Erfolge können und müssen das Ziel sein, die Konkurrenz schläft schließlich nicht.
Together we play – Together we win!
ETB Wohnbau Baskets Essen vs. MLP Academics Heidelberg
Freitag 17.02.2017, Tip-Off 19.30 Uhr, Sporthalle Am Hallo, Ernestinerstraße 57, 45141 Essen
Lukas Robert