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3. Februar 2017

Viertes Viertel sichert Big-Point-Sieg im Big-Point-Spiel

Donnerstag, der 02. Februar.

Kein klassischer Spieltag für die MLP Academics.

Die MLP Academics haben das sehr wichtige Spiel bei den OeTTINGER ROCKETS gewonnen. Das Team von Frenki Ignjatovic siegte in Erfurt Dank eines herausragenden vierten Viertels 98:86 – und belohnte sich obendrauf.

Doch es war angerichtet: das dritte Duell gegen einen Playoff-Konkurrenten binnen elf Tagen stand an. Anders als in den letzten Wochen kamen die Heidelberger Basketballer jedoch nicht gut ins Spiel, sodass Frenki Ignjatovic bereits nach 73 Sekunden zu seiner ersten Auszeit griff. Die OeTTINGER ROCKETS spielten intensiv – und setzten den Gästen mit ihrer Spielweise entsprechend zu. Da sie zudem nicht nur am defensiven Ende zupackten, sondern auch offensiv hochprozentig trafen, erspielten sie sich eine frühe Führung (10:4, 3.). Ab der fünften Spielminute wurde es dann besser: Die MLP Academics konnten dem Rockets-Druck etwas gegen halten, zogen einige Fouls und waren nun im Spiel (19:15, 7.). Obwohl sie viele der fälligen Freiwürfe nicht verwandelten, schmolz die Führung der Rockets langsam aber stetig. In Spielminute zehn übernahmen sie diese sogar kurzfristig. Obwohl sie kurze Zeit später wieder in Rückstand gerieten, war das Spiel spätestens jetzt ein offener Schlagabtausch (26:22).

Nachdem der Start in Viertel eins nicht gerade optimal verlief, klappte dies im zweiten Spielabschnitt etwas besser. Doch trotz gefälliger Offensivaktionen übernahmen die MLP Academics nicht dauerhaft die Führung – denn sie schwächelten in der Verteidigung und ließen einige, teils recht freie Würfe zu. Die Rockets nahmen diese Einladungen an und waren auch in der Folge die etwas bessere Mannschaft (36:30, 15.). Die Heidelberger machten zwar weniger eigene Fehler, da die Hausherren jedoch nach wie vor äußerst effektiv und clever agierten und auch gegen die Zonenverteidigung der MLP Academics Mittel und Wege fanden, brachte dies kaum eine Verbesserung der Situation mit sich. Auch zur Halbzeitpause waren die OeTTINGER ROCKETS in Front: 46:39.

Viertes Viertel führt zur Wende – und zum Erfolg

Nach der Halbzeitpause sollte dann die große Aufholjagd beginnen. Man wollte die Rockets nicht weiterhin die Akzente setzen lassen. Doch es ging mit einem relativ gleichmäßigen 5:5-Start in den dritten Spielabschnitt. Dieser fand jedoch aus Heidelberger Sicht zu schnell sein Ende – Erfurt drehte auf und führte wieder mit einem zweistelligen Vorsprung (57:47, 25.). Abermals war es Ignjatovic, welcher früh zu einer Auszeit bat, abermals mit Erfolg. Nach einem Doppel-Foul („normales“ + unsportliches) schmolz der Heidelberger Rückstand wieder etwas. Auch gestern war es Vance Hall, welcher kämpferisch und an der Freiwurflinie (14/14) voran ging. Der US-Amerikaner ackerte – und war ein Muster für seine Mannschaftskollegen, welche ebenfalls einen Gang höher schalteten. Hierdurch wurde die anfänglich hochgradig intensive Partie abermals spannend. Die Zuschauer taten ihr Übriges. Von dieser Atmosphäre profitierten anfänglich die Heidelberger – denn sie fokussierten sich besser und kamen bis auf drei (27. Spielminute) und letztlich bis auf einen Punkt heran (67:66, 30.).

Dank der tollen Teamleistung der Heidelberger stand das Spiel auf Messers Schneide. Die MLP Academics führten dann auch sofort – Bernard Thompson schloss einen Fastbreak erfolgreich ab, selbiges tat Devin White eine Angriffsaktion später (67:79, 31.). Als Thompson dann erneut einen Fastbreak via Dunk veredelte, wurden die Seufzer in der Messehalle Erfurt lauter. Doch selbstredend steckten die Raketen nicht auf – und glichen postwendend auch wieder aus (72:72, 34.). Generell nahm die Partie, welche zwischenzeitlich etwas abgeflacht war, wieder an Fahrt auf. Vor allem Offensiv lieferten sich beide Mannschaften nun wieder den erwarteten Schlagabtausch. Es ging um viel. Es ging um wichtige Punkte im Kampf um die Playoffs.

Spätestens mit dem erfolgreichen Dreier von Hrvoje Kovacevic etwas mehr als vier Minuten vor dem Ende der Begegnung, bog die Partie in Richtung Crunchtime ab. Es durfte gehofft, gebangt und gezittert werden. Die MLP Academics hatten dabei einen leichten Vorsprung (76:81, 35.). Dieser wurde jedoch fortwährend auf eine harte Probe gestellt – denn die Rockets wollten mit allen Mittel die Trendwende der Saison (lies: den heutigen Sieg) einfahren. Die Intensität und Anfeuerung des Anhangs war dementsprechend. Doch die Heidelberger schafften es, die nötige Ruhe hereinzubringen. (84:90, 39.). Und dies blieb auch bis zum Ende so – auch jetzt stellten sich alle Spieler in den Dienst der Mannschaft und gaben alles, wirklich alles für den so wichtigen Big-Point-Sieg. Mit Erfolg. Die MLP Academics behielten unter anderem an der Freiwurflinie, die Nerven und konnten sich am Ende gebührend feiern. Zudem gewann das Team – wie schon gegen Trier – abermals den direkten Vergleich gegen einen Konkurrenten im Kampf um eine mögliche Playoff-Qualifikation.

Frenki Ignjatovic: „Erstmal ein Kompliment an meine Mannschaft, an meine Jungs, die alles gegeben haben. Obwohl wir nur zu acht gespielt waren. Dank eines überragenden letzten Viertels – da ist fast jeder Wurf gefallen. Meinem Kollegen und Freund Ivan möchte ich zum neuen Job gratulieren. Für uns war es ein großer Sieg in Richtung Playoffs. In den letzten Wochen haben wir schon einen Aufwärtstrend gesehen. Letzte Woche haben wir aufgrund von einigen wenigen Situationen das Spiel verloren. Heute gab es dann die Erlösung. Ivan und den Rockets wünsche ich noch viel Erfolg für die weitere Saison.“

Ivan Pavic: „Ich glaube, dass jeder der erwartet hat, dass die Mannschaft das einfach so wegsteckt, kennt den Profi-Sport nicht. Wir haben mit einer hohen Intensität begonnen. Haben sehr ordentlich und konzentriert gespielt. Zum Ende der ersten Halbzeit ist uns dann leider die Kraft ausgegangen. Da ist es uns nicht mehr gelungen, eine ordentliche Team-Defense zu spielen. Ich glaube, dass die Mannschaft sehr verunsichert ist. Wenn du eine so hohe Trefferquote zulässt, wirst du kein Spiel gewinnen. Und wenn du zuhause 98 Punkte zulässt, wirst du nicht gewinnen. […] Heidelberg hat meiner Meinung nach den größten Trainerfuchs in dieser Liga, hat heute hoch intelligent gespielt und war super gecoacht.“

Für Heidelberg spielten: Vance Hall 25 Punkte, Bernard Thompson 18, Devin White 13, Phillipp Heyden 13, Hrvoje Kovacevic 12, Niklas Würzner 7, Niklas Ney 7, Christoph Rupp 3, Albert Kuppe und Constantin Schmitt.

Für Erfurt spielten: Grant Gibbs 15 Punkte, David Hicks 15, Dane Watts 15, Darrell Mitchell 13, Jonas Grof 9, Samuel Parker 9, Robert Oehle 7, Max DiLeo 3, Elijah Allen und Gerard Gomila.

 

Lukas Robert