Die Chance beim Schopfe packen

Die MLP Academics Heidelberg empfangen am kommenden Sonntag die HEBEISEN White Wings aus Hanau.

Nachdem der fünfte Tabellenplatz gesichert ist, winkt mit einem Sieg gegen die Hessen noch die Gelegenheit auf mehr. Präsentiert wird das Spiel von den Stadtwerken Heidelberg.

Letztlich war die Partie gegen die Dresden Titans bereits zur Mitte des zweiten Viertels entschieden:

Mit einer Differenz von 32 Punkten besiegten die Heidelberger Basketballer am vergangenen Mittwoch die Gäste aus der sächsischen Landeshauptstadt. Die Partie gegen  die HEBEISEN White Wings Hanau markiert am kommenden Sonntag den dritten Teil der „Woche der Wahrheit“. Bislang verlief diese Woche durchaus gut. Denn nachdem seit dem vergangenen Wochenende die Postseason-Qualifikation feststeht, sicherte der Sieg gegen Dresden auch den fünften Tabellenplatz und damit die beste ProA-Saison der Heidelberger Vereinsgeschichte. In den noch ausstehenden zwei Hauptrunden-Partien haben die MLP Academics nun (mindestens) 80 Minuten Zeit, um sich ideal auf das anstehende Playoff-Viertelfinale vorzubereiten.

Vorerst steht jedoch nicht diese Vorbereitung im Mittelpunkt, sondern eine sich möglicherweise ergebende Chance. Denn während der fünfte Tabellenplatz gesichert ist, haben die Heidelberger sogar noch die Gelegenheit, sich auf Rang drei oder vier vorzuschieben. Um Kirchheim und/oder Chemnitz noch überholen zu können, benötigen sie jedoch Schützenhilfe. Am kommenden Wochenende könnte diese aus Essen (@Chemnitz) und/oder Ehingen (vs. Kirchheim) kommen. Beide Mannschaften brauchen dringend Siege im Kampf um den Klassenerhalt und könnten sich als gefährlicher Stolpersteinen entpuppen.

Bei aller Theorie und allen Eventualitäten sind die Mannen um Kapitän Albert Kuppe gut beraten, auf sich selbst zu schauen. Schließlich gilt es erst einmal die eigene Herausforderung zu meistern. Augenmerk auf das kurpfälzisch-hessische Derby ist also angesagt. Denn auch die Main-Kinzig-Städter brauchen im Kampf um die Playoffs jeden Sieg. Aktuell rangieren sie auf Rang neun. Für die Mannschaft von Simon Cote ist dies ein ungewohntes Gefühl. Denn nachdem man die Hinrunde auf Tabellenplatz sechs abgeschlossen hatte, schien die erstmalige Playoff-Qualifikation ein realistisches Ziel. Doch in den letzten Wochen holte man aus acht Spielen nur einen einzigen Erfolg (gegen Schlusslicht Dresden). Alle anderen sieben Spiele wurden verloren. Dabei war es egal, ob es gegen die Tabellenspitze, Mittelfeld-Teams oder vom Abstieg bedrohte Mannschaften ging. Die Konsequenz blieb gleich: Hanau verlor. Vorletzte Woche fiel man deshalb gar aus den Playoff-Rängen und muss sich nun deutlich strecken, um diese noch zu erreichen.

Neue Ausgangslage, alte Intensität

Wie bereits in der letzten Spielzeit heißt Hanaus Hoffnungsträger Kruize Alshaude Zah-Kee Pinkins. Der 24-jährige US-Amerikaner verlängerte im vergangenen Sommer etwas überraschend in Hessen und ist auch in dieser Saison einer der auffälligsten Akteure der ProA. 17,6 Punkte und 9,7 Rebounds verbucht er im Schnitt – hinzu kommt eine Effektivität von 19,6. Allein mit Blick auf die Statistik wird klar, dass Pinkins der wichtigste Spieler im Team ist. Doch er ist kein Einzelkämpfer. Auch Eugene Harris (14,4 PPG), Till-Joscha Jönke (10,3) und Jordan Wild (9,0) sind neben dem Liga-Topscorer (493 Punkte) wichtige Säulen im Cote-Team, welches zudem über eine solide Team-Verteidigung verfügt.

Vieles hat sich in den 183 Tagen seit dem Hinspiel verändert. Doch während sich die Ausgangslage, der Überraschungsfaktor und das Spielerpersonal im Vergleich zum Duell am 24. September gewandelt haben, ist ein Faktor gleich: das Wissen, dass Heidelberg vs. Hanau auch dieses Mal wieder eine umkämpfte, spannende, stimmungsvolle und intensive Partie werden dürfte. Umso schöner ist es, dass die MLP Academics dieses Mal in den heimischen vier Wänden agieren werden – gemeinsam mit den Fans soll zum zweiten Mal in dieser Woche gejubelt werden. Sollte sich dann auch noch die Gelegenheit auf mehr bieten, wollen die Heidelberger bereit sein und die Gelegenheit beim Schopfe packen.

Alte Helden, neue Sieger

Deutlich mehr als 183 Tage, genauer gesagt 40 Jahre, ist die letzte deutsche Meisterschaft des USC Heidelberg her. Pünktlich zum runden Jubiläum wird nahezu die komplette Meistermannschaft aus der Saison 1976/1977 zur Feier im Olympiastützpunkt erwartet. Die Zusammenkunft der „alten Helden“ steigt dabei jedoch nicht erst am Sonntagnachmittag, sondern schon deutlich früher. Wolfgang Fengler, Dietrich Keller, Harald Rupp und Co. werden bereits am Mittag im früheren Stammlokal Zeit, Anekdoten und Erlebnisse in gemütlicher Runde Revue passieren lassen. Im Rahmen der Partie gegen Hanau werden sie dann, wie auch die Sieger der Stadtschulmeisterschaft, entsprechend geehrt. Schließlich sind sie alle für den letzten großen Titel der Klubhistorie verantwortlich.

Together we play – Together we win!

Lukas Robert