Letztlich reichte der Mannschaft von Frenki Ignjatovic ein starkes zweites Viertel, um den Sieg gegen das bereits abgestiegene Tabellenschlusslicht einzufahren. Der Erfolg sichert ebenfalls den fünften Tabellenplatz.
Am Mittwochabend stand für die MLP Academics das zweite Duell gegen ein sächsisches Team binnen weniger Tage an. Anders als am vergangenen Samstag sollte jedoch am Ende der Partie ein Sieg herausspringen. Nach einer etwas zerstückelten Anfangsphase (sechs Fouls gab es in den ersten 180 Sekunden der Partie) erarbeiteten sich die Heidelberger eine erste Führung (9:7, 5 Spielminute). Doch die Dresden Titans belegten zumindest in Viertel eins, dass sie sich trotz des feststehenden Abstieges keinesfalls aufgeben und das Spiel herschenken würden. Das Resultat war jedoch keinesfalls Werbung für den Basketball. Ein niveauarmes und zerfahrenes Spiel nahm seinen Lauf. Beim Stand von 19:18 ging das Spiel immerhin in seine erste Viertelpause – und es konnte vieles nur besser werden.
Vorerst wurde das Spiel auch in den zweiten zehn Minuten nur etwas besser. Shy Ely versenkte zwar wie schon in Chemnitz seinen ersten Dreipunktewurf der Partie souverän, das Spiel in die vermeintlich richtigen Bahnen lenken konnte aber auch der Rückkehrer vorerst nicht.
Erst ab Minute 14 wurde es zuerst langsam und dann deutlich besser:
Die Heidelberger übernahmen die Spielkontrolle und erspielten sich eine 7-Punkte-Führung (30:23, 15.). Auszeit Dresden. Die Ansprache von Gästecoach Liam Flynn fruchtete jedoch nicht. Zwar verlor der heiß gelaufene Vance Hall – er wurde unter der Woche von Courtside ProA zum Point Guard der Saison ernannt – etwas den Faden, doch anstelle des US-Amerikaners scorten nun andere Akteure. Und die mannschaftliche Geschlossenheit half! Denn fortan wuchs die Führung rasant an. Durch einen 19:0-Lauf war der Vorsprung der Hausherren plötzlich überraschend komfortabel. Denn auch nachdem die Dresdner Gäste zu Korberfolgen gekommen waren, ließen sich die Heidelberger nicht aus dem Konzept bringen. 48:28.
Während die MLP Academics bereits vor der Pause das aktivere und in der Defensive besser stehende Team waren, setzte sich dieses Bild auch in Halbzeit zwei fort. Zwar fiel die Trefferquote etwas ab, die Titans fanden jedoch nicht den Ausstieg aus ihrer Negativspirale. Entsprechend souverän steuerten die Heidelberger mit einer 60:45-Führung auf den Schlussabschnitt zu.
In den letzten zehn Minuten ging es dann schließlich nur noch darum, den Sack endgültig zuzumachen. Nachdem der Vorsprung in Viertel drei sich etwas verringert hatte, brachte der Start in die letzten zehn Minuten die Hausherren dann endgültig auf die Siegerstraße. Bernard Thompson, Christoph Rupp und Niklas Ney verwandelten je einen Korbleger und erhöhten wieder auf +20. Auch die beiden Trainer erkannten den nunmehr feststehenden Ausgang, rotierten weiter durch und verschafften den Spielern vom hinteren Ende der Bank Einsatzzeiten. Neben Shy Ely, der sich weiterhin auf dem Spielfeld die verlorengegangene Routine aktiv zurück erarbeite, kam auch Morris Hintz nach seiner verletzungsbedingten Abstinenz zurück auf das Parkett. Für beide Akteure sicherlich ein gutes Gefühl.
Doch nicht nur der Auftritt der beiden Spieler war an diesem Abend positiv. Auch der Sieg war es. Denn der 84:52-Erfolg über das Tabellenschlusslicht sichert in der Endabrechnung auf jeden Fall den fünften Tabellenplatz und ist gleichbedeutend mit dem besten Ergebnis der ProA-Geschichte der MLP Academics. Nun besteht in den beiden noch ausstehenden Saisonspielen (vs. Hanau und @Kirchheim) noch die Gelegenheit, die Viertplatzieren Kirchheimer abzufangen. Hierbei sind die Heidelberger jedoch auf Schützenhilfe angewiesen. Auf alle Fälle müsste dafür aber Hanau besiegt werden.
Liam Flynn: „Bei uns waren einige Spieler leider angeschlagen. Wir waren nur zu acht – sechs davon waren fit. Wir haben die meiste Zeit unser Beste gegeben. Ich habe meinen größten Respekt vor Frenki und denke, dass Heidelberg es in den Playoffs gut machen wird.“
Frenki Ignjatovic: „Ich möchte Dresden und Liam Flynn ein Kompliment machen. Jeder weiß, dass es wahnsinnig hart ist eine solche Saison zu spielen. Wie sie gespielt haben, das ist nicht selbstverständlich. Wir haben heute so ein Spiel erwartet – aber das ist genau die Gefahr. Solche Spiele sind am schwierigsten zu gewinnen. Es war kein einfaches Spiel. Wir hatten drei Niederlagen in Folge. Unser Ziel war es den Gegner unter 60 Punkten zu halten. Zudem hatte ich glücklicherweise genug Zeit, um Kovacevic und Heyden ein wenig auf der Bank zu lassen. Am Sonntag haben wir dann ein sehr wichtiges Spiel gegen Hanau. “
Für Heidelberg spielten: Vance Hall 12 Punkte/7 Rebounds, Hrvoje Kovacevic 12, Niklas Ney 11, Bernard Thompson 11, Phillipp Heyden 9, Albert Kuppe 8, Devin White 7, Christoph Rupp 6, Niklas Würzner 5, Shy Ely 3, Morris Hintz und Constantin Schmitt.
Für Dresden spielten: Ricky Price Jr 9 Punkte, Jeremy Dunbar 9, Helge Baues 8, Walter Simon 7, Max von der Wippel 6, Sebastian Heck 6, David Sturner 5 und Marc Nagora 2.
Lukas Robert