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12. Februar 2020

Academics kämpfen sich zum Auswärtssieg in Trier

Die MLP Academics Heidelberg gewinnen am 25. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga mit 97-104 nach Verlängerung gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier. Dabei liefen die Heidelberger im dritten Viertel bereits einem 12- Punkte Rückstand hinterher.

Im Fokus der Heidelberger stand vor allem die effektive und kräfteraubende Pressverteidigung der Gladiators, die bereits vielen Teams in der ProA große Probleme bereitet hatte. Diese umgingen die Academics anfangs zwar gut, leisteten sich aber selbst in der Verteidigung einige grobe Patzer, die für einen frühen Rhythmus der Gladiators sorgten. Offensiv war Heidelberg aber selbst gut im Spiel und zeigte vor allem von der Dreipunktelinie eine hohe Treffsicherheit. Trotz einer ausgeglichenen Partie war Branislav Ignjatovic äußerst unzufrieden mit der Vorstellung seiner Mannschaft, die defensiv zu einfach gestrickt auftrat. Als dann auch noch Topscorer DaVonté Lacy mit seinem zweiten persönlichen Foul auf die Bank musste, war der serbische Headcoach vor eine komplizierte Aufgabe gestellt. Doch dank einiger guter Sequenzen zum Ende des Viertels, ging es mit einer knappen 21-25 Führung in die erste Viertelpause.

Das entstandene Heidelberger Momentum aus den letzten Angriffen des ersten Viertels konnte zunächst nicht gehalten werden. Trier fand immer besser in die Partie und zog mehr Fouls als noch in den ersten Minuten. Mit der Einwechslung von DaVonté Lacy wurde Heidelberg jedoch wieder besser und forcierte eine Auszeit Trier beim Stand von 30-35. Hier stellten die Gladiators nun auf eine Zonenverteidigung um, die neue Herausforderungen für die Academics stellte. Offensiv war es bei Trier immer wieder Jordan Geist, der das Spiel eng gestaltete. Alleine Geist war für 17 Punkte in der ersten Halbzeit zuständig. Ändern an der Halbzeitführung konnte diese starke individuelle Leistung jedoch nicht. Die Academics behielten zur Hälfte mit 43-47 die Oberhand.

Mit einem 5-0 Lauf eröffneten die Gladiators die zweite Halbzeit und sorgten dafür für den Führungswechsel nach einer Minute. Als dann auch noch Jordan Geist seinen zweiten Dreipunktewurf des Spiels verwandelte, stand die Arena Trier Kopf (51-47). Eine Auszeit später änderte sich erneut nichts am Momentum und Geist verwandelte erneut von der Dreipunktelinie. Heidelberg schien das Spiel nach einer guten ersten Halbzeit aus den Händen zu gleiten. Die Gladiators hatten einfach einen guten Lauf und traf dabei teils schwierige Würfe. Der Vorsprung Triers wuchs weiter an und erreichte die 10 Punkte Marke. Dieser eigentlich psychologische Nachteil stabilisierte jedoch Heidelberg die auch dank der guten Verteidigung von Niklas Würzner zurück ins Spiel kamen und mit einem knappen 69-65 Rückstand in die finalen zehn Minuten starteten.

Wer kämpft darf verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Dies ist eine Weisheit, die wohl jeder Hobbysportler schon mal gehört hat. Kämpfen tat auch DaVonté Lacy, der jedoch in der 31. Spielminute sein 4. Foul kassierte und daher zunächst auf die Bank musste. Beide Teams starteten nervös in das letzte Viertel. Viele Ballverluste und Fehlwürfe nahmen die Geschwindigkeit aus der Partie. So scorte keine der beiden Mannschaften in den ersten drei Minuten des Viertels. Bis zur Hälfte des Viertels stand es 72-71, eine Folge der zugegebenermaßen auch guten Defensivleistung beider Teams. Die letzten fünf Spielminuten wurden wild. Es ging auf und ab und beide Teams fingen an ihre Würfe zu treffen. Beim Stand von 80-80 kassierte dann DaVonté Lacy sein 5. Foul und erhielt zusätzlich ein technisches Foul, dessen zugehöriger Freiwurf Geist nicht verwandelte. Jermaine Bucknor nutze die Chance im 1 gegen 1 und brachte die Führung der Gladiators bei noch 49 zu spielenden Sekunden. Eberhard glich nach tollem Zuspiel von Nixon bei noch 33 Sekunden aus. Die letzten beiden Würfe fanden nicht ihr Ziel, womit es beim Stand von 82-82 in eine fünfminütige Verlängerung ging.

Immer wieder war es Jordan Geist, der für Trier punkten konnte, unabhängig davon, welcher Academic Spieler ihn verteidigte. In der 43. Minute musste dann auch der starke Adam Eberhard mit 5 Fouls das Spiel verlassen. Dreipunkteerfolge von Grant Teichmann und Niklas Würzner brachten Heidelberg zwar in Führung, aber Jordan Geist zeigte die wohl beste individuelle Performance, die gegen die Academics in dieser Saison gezeigt wurde. In der Overtime war es dann aber Zamal Nixon, der den Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Bei noch 54 Sekunden traf Nixon zum 93-98. Als dann auch noch Stephon Jelks ein Offensivfoul zog, war das Spiel entschieden.

Branislav Ignjatovic:

Unsere Spiele in dieser Saison machen mich auf keinen Fall jünger. Es war spannend und für neutrale Zuschauer wohl eines der spannendsten Spiele der Saison. In der ersten Halbzeit hätten wir einen höheren Vorsprung erspielen müssen. Wir haben dort defensiv noch viel zu viel zugelassen. In der zweiten Halbzeit ist dann Geist komplett heiß gelaufen. Wir haben es dennoch als Team geschafft, einen der schwierigsten Auswärtserfolge des Jahres zu feiern. Ich bin stolz auf meinen gesamten Kader!

Stats:

Heidelberg: Nixon (22 Punkte, 3 Rebounds, 7 Assists), Würzner (5,5,4), Schmitt (0,0,2), Liyanage (0,1,2), Lacy (24,2,1), Teichmann (10,2,2), Trtovac (7,9,2), Heyden (9,1,0), Jelks (12,3,2), Eberhard (15,4,1)

Trier: Adams (2,1,2), Dranginis (5,2,3), Smit (11,0,3), Bucknor (14,2,4), Ru.Hennen (0,1,0), Schmikale (0,1,0), Dietz (3,3,3), Grün (6,2,0), Ilzhöfer (14,2,2), Geist (38,9,3), Gloger (4,1,1), Vi.Hennen (0,0,0)

Text: Yannik Barwig

Foto: Thomas Disqué