Die MLP Academics Heidelberg mussten sich am Sonntagnachmittag gegen die zuvor punktgleichen Giessen 46ers vor 802 Zuschauern mit 75:82 (40:38) geschlagen geben und vergaben damit die große Chance, sich im Kampf um die Playoffqualifikation eine fast schon sichere Ausgangsposition zu verschaffen. Stattdessen geht nun das große Zittern - 3 Spieltage vor Saisonende - weiter.
Drei Viertel lang bestritten die beiden Traditionsvereine im Heidelberger Olympiastützpunkt eine hochklassige Partie mit Playoff-Charakter und zeitweise atemberaubenden Szenen. Charakteristisch für das bis dahin hochdramatische Spiel waren etwa die letzten Sekunden des 3. Viertels. Eben noch jagte Bennett seinem Gegenspieler Threatt den Ball ab und vollendete zum 58:60, doch wenige Augenblicke danach stieg Threatt Sekundenbruchteile vor dem Viertelende hoch und verwandelte eiskalt einen Dreier zum 61:60 für Heidelberg nach dem 3. Viertel. Die Stimmung in der Halle hatte damit für die Heidelberger Zuschauer ihren Kulminationspunkt erreicht. 30 Minuten lang hatten beide Mannschaften bis dahin zur Begeisterung des Publikums höchst unterhaltend und auf Augenhöhe operiert.
17:17 hatte der Spielstand zum Ende des ersten Viertel durch einen „Buzzerbeater“ per Dreier von Anthony Hill gelautet. Mit ständig wechselnden Verteidigungsvarianten hatte das Garbelotto-Team dabei seinen Kontrahenten das Basketballspiel erschwert. Diese hatten jedoch mit einer ebenfalls enorm intensiven Defense und einigen gelungenen Angriffsaktionen sowie sicherem Freiwurfspiel stets die passende Antwort.
Im 2. Viertel gelang den Gästen nach dem 21:18-Zwischenstand für die Neckarstädter ein 9:0-Lauf – darunter zwei Dreier von Di Leo und Agne – zum 21:27, doch als Retourkutsche demonstrierten die Heidelberger ihrerseits, weshalb sie bis dato das beste Dreierteam der Liga stellen. Dreimal von downtown durch Jost, Adamczak und Ely und die Gastgeber lagen wieder mit 32:30 in Front. Erneut mit einem Dreier in letzter Sekunde stellte Kai Barth schließlich den 40:38-Halbzeitstand für Heidelberg her.
Wie aus heiterem Himmel war es dann aber mit den Academics im Schlussviertel zu Ende. Vor allem in der Offensive gelang fast nichts mehr und man wirkte gegen die nach wie vor extrem intensive Defense der Gießener ideenlos. Dem 61:67 durch Bennett und Hesson konnte zwar Threatt nochmals einen Dreier zum 64:67 (34. Min.) entgegensetzen, doch dann kippte das Momentum endültig zugunsten der Gäste, deren Fanblock jetzt Körbe von Chubb, Hesson und den vorentscheidenden Dreier von Agne zum 64:74 frenetisch feiern konnte. Der auf Heidelberger Seite einmal mehr überragende Ely konnte Heidelberg in der Schlussphase mit zwei Dreiern nochmals auf 75:80 (18 Sekunden vor Spielende) heranbringen, doch hier versäumten es die Gastgeber, durch ein Foul nochmals in Ballbesitz zu kommen und wenigstens noch den direkten Vergleich zu retten (Hinspiel 66:60 für Heidelberg). Stattdessen gelang Hesson mit der Schlusssekunde noch das 82:75 und damit der direkte Vergleich für Gießen.
Kein Zweifel, die Gäste hatten sich den Erfolg redlich verdient, weil sie ihr Niveau im Gegensatz zu den Academics vier Viertel lang aufrecht halten konnten. Die Heidelberger hatten vor allem unter den Körben diesmal zu wenig Durchschlagskraft, da half auch die ausgezeichnete Dreierquote (14/30) nicht darüber hinweg.
MLP HD: Ely 23 (4 Dreier), Threatt 13 (3), Jost 11 (2), Adamczak 8 (2), Barth 7 (2), Hill, Anth. 6 (1), White 4, Hill, Adr. 3, Heindel – Schmitz, Curth, Würzner.
Giessen: Bennett 16, Di Leo 14, Hesson 14, Saibou 8, Agne 9, Malu 8, Chubb 7, Lischka 5, Theilig 1.
MLP HD | Giessen | |||
Points | Ely | 23 | Bennett | 16 |
Assists | Threatt | 10 | Saibou | 6 |
Rebounds | Jost | 7 | Hesson | 8 |
Turnover | 18 | 14 | ||
Größter Vorsprung | 6 | 11 | ||
Längster Lauf | 8:0 | 8:0 |
Pressemitteilung MLP Academics, Claus Ebert