Die MLP Academics Heidelberg mussten aufgrund einer missglückten ersten Halbzeit eine weitere Niederlage hinnehmen. Bei Science City Jena unterlagen die Academics mit 93:111.
Das Spiel nahm wie erwartet sofort Fahrt auf. Den ersten Jenaer Punkten durch Dennis Tinnon ließ Shy Ely vom Perimeter die ersten Heidelberger Zähler folgen. Die bekannte Ganzfeldpresse der Gastgeber bereitete den Academics von Beginn an Probleme, doch zunächst konnte Janis Heindel ebenfalls von der Dreierlinie die nächste Führung herstellen (8:7). Dann leisteten sich die Academics aber leichte Fehler und luden Jena zu einem ersten kleinen Run ein – sieben Punkte in Folge für Science City bedeutete einen 8:14-Rückstand. Michael Jost sorgte mit einem verwandelten Wurf plus Bonusfreiwurf zumindest für Anschluss (11:14). Allerdings lief bei den Academics im weiteren Verlauf nicht mehr viel zusammen, Jena nutzte diese Schwächephase eiskalt aus und zog durch einen 14:0-Lauf davon (11:28). Ely unterbrach den Lauf zwar, doch an der Überlegenheit von Science City änderte dies nichts. Das erste Viertel endete mit 16:32 aus Sicht der Academics.
Leider änderte sich das Bild nach der Viertelpause kaum. Jena spielte sich in einen kleinen Rausch und kam unter dem Korb nach Belieben zu einfachen Körben. Beim 20:41 aus Sicht der Heidelberger war der Rückstand erstmals auf über zwanzig Punkte angewachsen. Devin White zwei Mal per Dunk und Ely für drei konnten zumindest in der Offensive für einige gute Momente sorgen (30:45). Jedoch gelang es Heidelberg nicht, sich weiter an Jena heranzuarbeiten und Sicherheit ins eigene Spiel zu bekommen. Im Gegenteil, beim 33:57 erreichte der Rückstand einen neuen Spitzenwert. Dieser erhöhte sich bis zur Pause weiter, 37:65 hieß der ernüchternde Halbzeitstand.
Die zweite Hälfte zeigte eine verbesserte Heidelberger Mannschaft, die in der Defensive etwas mehr Zugriff und unter dem gegnerischen Korb mehr Durchschlagskraft fand. Zwar hatte die deutliche Jenaer Führung weiter Bestand(49:74), aber die Academics griffen sich diesen Strohhalm und waren plötzlich ebenbürtig. Shy Ely verkürzte den Rückstand vom Perimeter nach langer Zeit wieder auf zwanzig Zähler (76:56). Angetrieben von einem nun bestens aufgelegten Jay Threatt holten sich die Academics zwar das Viertel (30:21), dennoch ging es mit 67:86 aus Academics-Sicht in den Schlussabschnitt.
Diesen eröffnete Threatt von der Dreierlinie, Ely legte zwei Freiwürfe und einen Dreier nach – die Academics waren mit 11 Punkten Rückstand acht Minuten vor Schluss wieder in Reichweite. Einige Fehlversuche gingen auf beiden Seiten ins Land, bis Threatt per Fastbreak sogar auf „single digits“ und die Jenaer Fans in einen Ruhemodus stellen konnte (77:86). Jedoch antwortete mit Timmothy Garret Sim der Top-Scorer der Liga vom Perimeter. Kevin Schaffartzik legte aus der selben Distanz nach, verschaffte seinem Team wieder etwas mehr Luft (94:79) und den heimischen Fans wieder Grund zum Jubeln. Eine finale Aufholjagd konnten die Academics danach nicht mehr starten. Das lag auch am vorzeitigen Feierabend für Ely und Jost, die die letzten drei Minuten von der Bank aus erleben mussten. Die Folge waren viele Freiwürfe (insgesamt 51!) für Jena, die wieder auf 18 Punkte davonzogen (83:101). Auch Devin White kassierte kurz darauf sein 5. Foul, die Academics unterlagen schließlich mit 93:111.
Bester Scorer der Partie war Shy Ely mit 30 Punkten, ihm folgt Jay Threatt mit 24 Zählern, genauso wie Jenas Bester Dennis Tinnon, der zusätzlich 16 Rebounds pflückte.
Coach Tony Garbelotto fand nach dem Spiel deutliche Worte: „Jena hat uns dominiert, in allen Bereichen, wie waren in keiner Phase der ersten Halbzeit physisch und psychisch auf der Höhe.“ Als die Academics im Spiel waren, war es quasi schon entschieden. Umso bemerkenswerter die moralische Leistung, die fast noch zu einer Wende geführt hätte. Darauf lässt sich mit Blick auf die kommenden Wochen aufbauen.
MLP HD: Curth, Ely 30 Punkte, Threatt 24, Barth, Heindel 6, Jost 10, An. Hill 9, Haag, White 12, Schmitz, Ad. Hill 2
SCJ: Rush 5, Sim 18, Hudson 21, Reyes-Napoles 2, Wendt 5, Wolf 8, Voigtmann 3, Tinnon 24, Mayr 2, Schaffartzik 11, Kuhn 12, Wank
Heidelberg | Jena | ||||
Points | Ely | 30 | – | Tinnon | 24 |
Assists | Threatt | 4 | – | Wolf | 6 |
Rebounds | Threatt | 8 (2/6) | – | Tinnon | 16 (4/12) |
Blocked Shots | White | 2 | – | 3 Spieler | Je 1 |
Turnover | 19 | – | 19 | ||
Rebounds | 45 | 35 | |||
Freiwürfe | 22/28 | 39/51 |
Erik Scharf